2009 Umsatz- und Ertragsrückgänge

Preisdumping im IT-Servicegeschäft hält an

22.06.2010
Mehr als drei Viertel der von Berlecon Research und Pierr Audoin Consultants (PAC) befragten IT-Services-Anbieter mussten im Jahr 2009 spürbare Umsatzrückgänge. Im Projektgeschäft sind die Umsätze bei jedem zweiten Anbieter um mehr als fünf Prozent eingebrochen.

Mehr als drei Viertel der von Berlecon Research und Pierr Audoin Consultants (PAC) befragten IT-Services-Anbieter mussten im Jahr 2009 spürbare Umsatzrückgänge. Im Projektgeschäft sind die Umsätze bei jedem zweiten Anbieter um mehr als fünf Prozent eingebrochen. Von rückläufigen Tagessätzen war die komplette Wertschöpfungskette von der Beratung über die Entwicklung bis hin zu Schulung und Administration betroffen.

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Zumindest für die Ausgabenentwicklung von Seiten der Unternehmen für das Projektgeschäft hoffen die Dienstleister für das Jahr 2010/2011 auf eine Trendwende. Demgegenüber stehen allerdings die Aussagen der Kunden. Speziell größere IT-Anwender ab 500 Mitarbeitern reagierten deutlich stärker und länger anhaltend auf die wirtschaftliche Talfahrt. Sie teilen die optmistischen Erwartungen der IT-Dienstleister nicht. Diese Kundengruppe rechnet mehrheitlich sogar mit stagnierenden Ausgaben für IT-Services und weiter fallenden Preisen.

Konsolidierung facht Preiswettbewerb an

Auch für die kommenden Monate rechnen die Analysten damit, dass der Druck auf die Preise weiter anhalten wird. Resellern empfehlen Sie vor diesem Hintergrund ihre Festpreiskompetenz weiter auszubauen. "Im Fokus der Festpreisprojekte steht das Gesamtergebnis, das aus Anwendersicht mit möglichst geringen Kosten und Risiken erzielt werden soll. IT-Dienstleister können hier durch effiziente Prozessgestaltung höhere kalkulatorische Tagessätze erzielen", meint Tobias Ortwein, Vice President PAC Deutschland. Die Umfrageergebnisse zeigen eine hohe und weiter steigende Popularität der Festprsabrechnung im IT-Services-Markt. Die Marktforscher gehen davon aus, dass dieser Trend dazu beitragen könnte, den Preisverfall zu mildern und IT-Dienstleister durch effiziente Prozessgestaltung höhere kalkulatorische Tagessätze erzielen könnten.

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Die Befragungsergebnisse zeigen eine Verlagerung der IT-Services-Ausgaben hin zu strategischen IT-Dienstleistern. Allein durch den Konsolidierungsprozess werde Ortwein zufolge der Preiswettbewerb der IT-Services-Lieferanten angefacht. "Hinzu kommt, dass für die Positionierung als Preferred Supplier in der Regel spürbare Preisnachlässe eingefroren werden", so Ortwein weiter.

Für die aktuelle "Preisanalyse IT Services 2010" wurden Zahlen und Fakten zum Preisniveau und der Entwicklung der Marktpreise für IT-Dienstleistungen in Deutschland gesammelt. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Tagessätze im Projektgeschäft, Status quo und Entwicklung des IT-Dienstleistungsgeschäfts sowie Einflussfaktoren auf die Preisbildung. Dazu wurden im ersten Quartal dieses Jahres 75 Anwenderunternehmen und 36 IT-Dienstleister befragt. (bw)