Produkttest: Die USV BE700-GR von APC im PC-WELT-Labor

13.07.2006 von Christian Helmiss
Unsere Schwesterpublikation PC-WELT hat die USV BE700-GR von APC getestet. Lesen Sie hier den vollständigen Test:
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Unsere Schwesterpublikation PC-WELT hat die USV BE700-GR von APC getestet. Lesen Sie hier den vollständigen Test:

von Christian Helmiss (PC-WELT)

Die APC BE700-GR ist eine USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung). Sie verfügt über einen Akku, der die angeschlossenen Geräte mit Strom versorgt, wenn das normale Stromnetz ausfällt.

Die BE700-GR von American Power Conversion (APC) ist eine so genannte unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV, auch Back-UPS genannt), da sie die angeschlossenen Geräte auch dann noch mit Strom versorgt, wenn das normale Stromnetz zusammenbricht, ein Stromausfall stattfindet oder die Spannung auf ein zu niedriges Niveau sinkt. Batteriegepuffert sind bei der BE700-GR vier Steckdosen. Die Ausgangsleistung beim Batteriebetrieb beträgt 405 Watt (Wirkleistung, 700 VA Scheinleistung). Bei einer Überlastung löst eine Drucksicherung die Notbremse – sie muss dann einfach wieder hineingedrückt werden. Weitere vier Steckdosen sind zwar nicht vor einem Stromausfall gesichert, aber ebenso wie die anderen vier vor Überspannungen geschützt, die im Stromnetz vorkommen und elektronische Geräte beschädigen können.

Das getestete Modell lässt sich mit dem PC überwachen und konfigurieren. Zudem lässt sich ein Netzwerkkabel durchschleifen, der angeschlossene PC oder Router ist dann ebenfalls vor Überspannungen geschützt. Im Folgenden beschreiben wir die Funktionsweise der USV und testen ihre Leistungsfähigkeit.

Die USV wird per Software überwacht und konfiguriert

Wir schließen die USV mithilfe des mitgelieferten USB-Kabels am PC an. Windows XP erkennt sie und installiert die Treiber selbständig. Danach geben wir die mitgelieferte CD ins Laufwerk, die Installation der Überwachungs- und Konfigurations-Software Powerchute startet automatisch und geht problemlos vonstatten.

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Powerchute zeigt den Status unserer USV per Klick auf „USV überwachen, aktueller Status“. Zuerst meldete die Software, dass die Batterie geladen wird – wir lassen sie über Nacht laden, laut Hersteller dauert ein kompletter Ladevorgang 16 Stunden. Jetzt verfügen wir über 100 Prozent Batteriekapazität und bei einem Stromausfall voraussichtlich über 21 Minuten Batterielaufzeit.

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Unter „Konfiguration“ können wir beispielsweise für den späteren Test die akustischen Signale deaktivieren, die die USV ausgibt, wenn der Strom ausfällt. Auch können wir einstellen, ab welchem Batteriestand unser PC von der Software heruntergefahren werden soll – fünf Minuten Restlaufzeit sollten genügen. Dann lässt sich noch die Empfindlichkeit hinsichtlich Spannungsspitzen und -abfällen einstellen. Wir wählen die höchste Sicherheiitsstufe.

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Zur USV wird nur eine kurz gefasste, ausgedruckte Schnellinstallationsanleitung geliefert. Sehr viel ausführlicher ist die deutschsprachige Hilfe-Bibliothek, die man per Klick auf das Info-Icon öffnet.

Keine Panik: Das passiert, wenn der Strom ausfällt

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Wir simulieren den Ernstfall: Dafür stecken wir das Netzkabel der USV aus. Normalerweise würde sie jetzt alle 30 Sekunden piepen, und durchgängig, wenn die Batterieleistung zur Neige geht. Doch haben wir die akustischen Signale ja gerade deaktiviert, die USV bleibt still. Unser Test-PC, der rund 90 Watt verbraucht läuft ungerührt weiter. Lediglich eine Taskleistenmeldung (siehe Bild) sagt: „Die APC-USV erhält keinen Strom mehr“.

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So viele Minuten bleiben uns: Das Taskleisten-Icon gibt Auskunft, dass unser PC auf Batterie läuft und gibt die verbleibende Laufzeit in Minuten an. Per Doppelklick auf das Icon öffnet sich Powerchute. Auch hier erfahren wir die Akkudaten und die verbleibende Laufzeit („Zeit bis zum Shutdown“). Wir hätten also noch mehr als genug Zeit, um alle Daten zu sichern, sich im Chat wortgewaltig abzumelden und alle Geräte herunterzufahren und abzuschalten. Ein Videoprojektor etwa will nach dem Ausschalten noch abkühlen, sonst kann die eingebaute Lampe überhitzen und Schaden nehmen. Wir beenden jedoch die Powerchute-Anwendung und warten ab, was passiert.

Nach 22 Minuten ist alles vorbei: Der Test-PC wird in den Ruhezustand versetzt. Moment
mal, wir wollten doch – so steht es auch in Powerchute –, dass er sicher heruntergefahren wird und nicht in den Standby-Modus geht. Ein Anruf bei APC klärt uns auf, dass es sich hierbei um ein Missverständnis handelt, die Firma wählte absichtlich den Ruhezustand, so dass beispielsweise auch bislang ungesicherte Dateien nicht verloren gehen.

Übrigens stimmte bei unserem Test offenbar die angegebene Restlaufzeit nicht. Es sollte doch noch fünf Minuten bis zum Akku-Aus dauern, doch bereits eine Minute nach dem Herunterfahren in den Ruhezustand wurde alles ausgeschaltet. Auch das ist laut APC richtig so, die Stromversorgung über die Batterie wird nach dem erfolgreichen Herunterfahren des PCs per Software nach einer Minute abgeschaltet – so muss der Tiefentladeschutz der Batterie nicht einspringen.

Dreingabe: Die angeschlossenen Geräte sind versichert

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Dank des eingebauten Überspannungsschutzes sind die angeschlossenen Geräte vor Spannungsspitzen im Stromnetz geschützt. Sollte der Überspannungsschutz versagen, springt APC ein und sorgt für Ersatz der defekt gegangenen Geräte – die Schadenssumme ist auf 100.000 Euro begrenzt. Sollten durch eine fehlerhafte APC-USV Daten verloren gegangen sein, bietet der Hersteller die Möglichkeit an, sie in Zusammenarbeit mit der Firma Ontrack wiederherzustellen.

Im Übrigen beträgt die Garantiezeit des Geräts drei Jahre ab Kaufdatum. Der Akku ist in der Garantie enthalten. Danach bekommen Sie einen neuen Akku, sollte seine Kapazität stark absinken, direkt bei APC oder im Fachhandel – der Preis für das getestete Modell: 25 Euro.

Fazit: empfehlenswerte, günstige Sicherheitstechnik

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Die rund sieben Kilogramm schwere USV pufferte unseren Test-PC samt 19-Zoll-Röhrenmonitor über 20 Minuten. Das ist lange genug, um alle Maßnahmen gegen Datenverlust und Geräteschäden ergreifen zu können.

Mit einem Preis von 90 Euro ist die USV in Verbindung mit der Geräteversicherung unserer Meinung nach geradezu ein Schnäppchen. Gewünscht hätten wir uns noch ein Programm, dass beispielsweise eine SMS verschickt, sobald die USV Probleme mit der Stromversorgung erkennt und dass der PC auch heruntergefahren werden kann und nicht erst in den Ruhemodus versetzt wird.

(bb)