Produkttest: Grafikpower für Napa-Notebooks: ATIs Mobility Radeon X1600 im Test

20.01.2006
Unsere Schwesterpublikation PC-WELT hat den neuen Grafikchip für Notebooks ATI Mobility Radeon X1600 getestet. Lesen Sie hier, was er leistet:

Unsere Schwesterpublikation PC-WELT hat den neuen Grafikchip für Notebooks ATI Mobility Radeon X1600 getestet. Lesen Sie hier, was er leistet:

von Thomas Rau (PC-WELT)

Neue Centrino-Notebooks sollen laut Intel leistungsmäßig einen „leap ahead“ – einen Sprung nach vorne – machen. Damit auch die 3D-Leistung mithüpft, bringt ATI den Grafikchip Mobility Radeon X1600 auf den Markt.

Mit der neuen Centrino-Generation („Napa“) hat Intel kräftig aufgerüstet: Der Zwei-Kern-Prozessor Core Duo soll Notebooks zu einem neuen Leistungssprung verhelfen. Da wollen sich auch die Grafikchip-Hersteller nicht lumpen lassen: Passend zum Napa-Start haben ATI und Nvidia neue mobile Grafikchips angekündigt.

Besonders viele neue Centrino-Notebooks werden mit dem Mobility Radeon X1600 ausgestattet sein – ATIs neuer Mittelklasse-Chip ist der Nachfolger des erfolgreichen Mobility Radeon X700.

Wir konnten ATIs neue Notebook-Hoffnung in einem Vorserienmodell von Acer testen, dem Travelmate WLMi8204. Der PCI-Express-Chip mit dem Codenamen „M56“ arbeitete dabei mit 512 MB Speicher im Hyper-Memory-Verfahren: Die Grafikkarte besitzt 256 MB RAM eigenen Speicher und holt sich bei Bedarf bis zu 256 MB vom System-RAM dazu. Im Travelmate 8204WLMi taktet Acer den Mobility Radeon X1600 mit 472 MHz (Chip) und 594 MHz (Speicher).

Die Leistung des Mobility Radeon X1600 im Acer Travelmate 8204WLMi vergleichen wir mit dem Vorgänger-Chip Mobility Radeon X700 im Lidl-Notebook Targa Traveller 826W MT34, dessen Display-Auflösung 1280 x 800 Bildpunkte beträgt sowie ATIs High-End-Modell Mobility Radeon X800XT im Wortmann Terra Anima 1750 mit einer Display-Auflösung von 1440 x 900 Bildpunkten.

3D Mark

Inzwischen gibt es ja schon die 2006er-Edition des Benchmarks von Futuremark. Doch die meisten Notebook-Grafikchips sind mit dem 3D Mark 05 und sogar mit dem 3D Mark 03 noch gut ausgelastet.

Im 3D Mark 03 ordnet sich der Mobility Radeon X1600 passgenau zwischen X700 und X800XT ein – er ist 25 Prozent schneller als sein Vorgänger und 25 Prozent langsamer als das High-End-Modell.

Beim anspruchsvolleren 3D Mark 05 rückt der Mobility Radeon X1600 näher an den X800XT heran, während der X700 noch deutlicher zurückfällt.

Far Cry

In der XGA-Auflösung (1024 x 768) liegt der Mobility Radeon X1600 nur deshalb vor dem X800XT, weil ihm mit dem Core Duo T2500 ein deutlich stärkerer Prozessor zur Seite steht. Sowohl der X1600 wie auch der X800XT werden in dieser Einstellung vom Prozessor gebremst. Der X700 liegt etwas zurück, liefert aber noch eindeutig spielbare Bildraten.

Auch mit aktivierter Kantenglätttung bremst der Prozessor den X800XT – er bleibt bei 70 Bildern pro Sekunde. Der X1600 bricht etwas ein, die Bildraten sind aber spielbar.

Ebenfalls noch flüssiges Spielen erlaubt der X1600 mit 41 Bildern pro Sekunde in der hohen nativen Display-Auflösung des Acer-Notebooks (1680 x 1050) - allerdings ohne Kantenglättung. In Notebooks mit einer geringeren nativen Display-Auflösung werden Sie mit dem X1600 wohl auch mit aktivierter Kanteglättung noch flüssig spielen können.

Der X700 hat dagegen schon bei 1024 x 768 Bildpunkten keine Reserven mehr für die Kantenglättung und sinkt auf unter 30 Bilder pro Sekunde.

F.E.A.R.

Der echte Härtetest für Grafikkarten ist derzeit der Grusel-Shooter F.E.A.R. Der Mobility Radeon X1600 ist für die maximalen Effekteinstellungen nicht stark genug: Er schafft im Durchschnitt 27 Bilder pro Sekunde – flüssiges Spielen ist hier nicht möglich.

Etwas besser sieht es aus, wenn man auf mittlere Qualitätseinstellungen zurückgeht: Hier liefert der X1600 immerhin noch 39 Bilder pro Sekunde. Richtig flüssig wird’s erst, wenn man Auflösung und Bildqualität noch weiter vermindert, aber dann macht F.E.A.R. eigentlich keinen rechten Spaß mehr.

Selbst der X800XT reicht nicht für F.E.A.R. in voller Pracht – zumindest nicht in der Konfiguration des Terra Anima 1750: Bei 1024 x 768 Bildpunkten kommt das Notebook im Durchschnitt auf 40 Bilder pro Sekunde. In effektreichen Szenen ruckelt es aber deutlich, was den Spielspaß enorm mindert.

Fazit

Der Mobility Radeon X1600 ist ein würdiger Nachfolger für den X700. Der neue Mittelklasse-Chip bietet in aktuellen Spielen deutlich mehr Reserven als sein Vorgänger: So kann man zum Beispiel ohne Leistungseinbuße den Spielespaß erhöhen, indem man die Kantenglättung aktiviert (bei 1024 x 768) oder eine Auflösungsstufe höher schaltet.

Für top-aktuelle Grafikkracher reicht der Mobility Radeon X1600 allerdings nicht, außer man reduziert den Augenschmaus radikal. (bb)

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