Produkttest: Lidl-Notebook Targa Traveller 856W MT32 (November 2005)

29.11.2005
Unsere Schwesterpublikation PC-WELT hat das Lidl-Notebook "Targa Traveller 856W MT32" getestet. Lesen Sie hier den vollständigen Test:

Unsere Schwesterpublikation PC-WELT hat das Lidl-Notebook "Targa Traveller 856W MT32" getestet. Lesen Sie hier den vollständigen Test:

von Thomas Rau (PC-WELT)

Morgen ist bei Lidl mal wieder Notebook-Tag: Diesmal will der Discounter groß hinaus und verkauft am 30.11. einen Mobilrechner mit 17-Zoll-Display. Das Targa Traveller 856W MT32 kostet 1399 Euro.

Neben dem größeren Display und der größeren Festplatte gibt es beim neuen Targa-Notebook, das übrigens wieder von MSI stammt, noch ein paar kleinere Unterschiede zum Vorgänger, den der Discounter im Oktober verkaufte: Bei den Schnittstellen findet sich zusätzlich zum PC-Card-Steckplatz ein Slot für den neuen Standard Expresscard. Ein externer Monitor lässt sich nun per DVI anschließen – LCDs, die über einen entsprechenden Eingang verfügen, können Sie nun also mit höchster Bildqualität ans Notebook anstöpseln. Für herkömmliche Displays liegt ein DVI-VGA-Adapter bei. Expresscard und DVI bot übrigens schon das Aldi-Notebook vom Oktober: Lidl scheint hier dem großen Discounter-Konkurrenten gefolgt zu sein. Auch beim Netzanschluss hat Targa zugelegt und spendiert nun einen Gigabit-LAN-Chip.

Das Softwarepaket und der Lieferumfang inklusive TV-Hybrid-Adapter im PC-Card-Format, Fernbedienung und kompletter Kabel- und Adapterausstattung entspricht im wesentlichem dem Vorgänger vom Oktober. Details dazu finden Sie im Test des Targa Traveller 826W MT34. Als besonderen Clou legt Lidl zwei Akkus bei.

Tempo

Der kleinere L2-Cache des AMD-Prozessors wirkt sich im Leistungstest kaum aus – das neue Lidl-Notebook liegt insgesamt auf dem Niveau des Oktober-Vorgängers und damit leicht hinter dem Aldi-Notebook, das mit einem etwas niedriger getaktetem Pentium M arbeitete.

Zugelegt hat das Targa Traveller 856W MT32 gegenüber dem Vorgänger bei der 3D-Leistung: Targa verbaut zwar nach wie vor den Mittelklasse-Chip ATI Mobility Radeon X700: Doch ein höherer Speichertakt und aktuelle Treiber (inklusive Catalyst Control Center) lassen das neue Lidl-Notebook noch etwas besser abschneiden als den Vorgänger, der ohnehin schon unter der Discounter-Konkurrenz bei der 3D-Leistung hervorstach.

Notebook

Prozessor

Grafikkarte

Sysmark 2004 (Punkte)

3D Mark 03 (Punkte)

Targa Traveller 856W MT32

(Lidl, November 2005)

AMD Turion 64 MT-32 (1,8 GHz)

ATI Mobility Radeon X700

124

6371

Targa Traveller 826W MT34

(Lidl, Oktober 2005)

AMD Turion 64 MT-34 (1,8 GHz)

ATI Mobility Radeon X700

125

5459

Medion MD 96500

(Aldi, Oktober 2005)

Intel Pentium M 740 (1,73 GHz)

ATI Mobility Radeon X700 XL

130

3991

Ergonomie

Zwar ist das Display groß, doch echtes Film- und Fernseh-Feeling mag beim Targa Traveller 856W MT32 nicht aufkommen: Dafür hätte es einer etwas höheren Helligkeit bedurft. Positiv war immerhin der hohe Kontrast. Dankenswerterweise verwendet Targa ein entspiegeltes Display. Farben stellte das Traveller 856W MT32 allerdings unnatürlich knallig dar, auch bei der Textdarstellung war es bestenfalls Mittelmaß.

Beim Lautstärketest fiel der Lüfter im Lidl-Notebook auch bei unbeschäftigtem Prozessor durch ein leichtes Hintergrundrauschen auf. Das steigerte sich unter Last allerdings nur unwesentlich, sodass man das Targa Traveller M856W MT32 durchaus als leises Notebook bezeichnen darf.

Mit 3,44 Kilogramm Gewicht (3,58 Kilogramm mit dem großen Akku) plus 620 Gramm für das Netzteil schneidet das Lidl-Notebook gut ab für einen Mobilrechner mit 17-Zoll-Display. Im Dauerbetrieb erwärmte sich das Lidl-Notebook übrigens auf der Gehäuseunterseite und der rechten Handballenauflage spürbar.

Notebook

Gewicht (Kilogramm)

Gewicht Netzteil (Kilogramm)

Targa Traveller 856W MT32

(Lidl, November 2005)

3,44 / 3,58 (mit großem Akku)

0,620

Targa Traveller 826W MT34

(Lidl, Oktober 2005)

2,86

0,520

Medion MD 96500

(Aldi, Oktober 2005)

2,90

0,360

Akkulaufzeit und Handhabung

Der Standard-Akku lässt das Targa Traveller 856W MT32 knapp über zwei Stunden ohne Netzstrom laufen. Angesichts dieses schwachen Ergebnisses ist es vernünftig, dass sich ein zweiter, größerer Akku im Lieferumfang befindet. Der Akku ragt hinten über das Gehäuse hinaus. Mit ihm dürfte das Lidl-Notebook knapp über drei Stunden laufen – wir liefern das Ergebnis nach, sobald der Akkutest abgeschlossen ist.

Die Akkus lassen sich übrigens nicht im laufenden Betrieb wechseln – dazu muss das Notebook mindestens in den „Ruhezustand“ (Suspend-to-Disk) versetzt werden.

Targa nutzt fast die gesamte Gehäusebreite für die Tastatur: So passt rechts auch noch ein Ziffernblock dazu. Dies geht allerdings nicht ohne Kompromisse: Die Umlaut-Tasten sowie die rechte Shift- und Enter-Taste fallen etwas schmaler aus als auf einer Standard-Tastatur. Im Schreibtest erwies sich die Tastatur als recht stabil und federte nur rechts ganz leicht. Der Druckpunkt war deutlich.

Bei einem Notebook, das wie das Targa Traveller M856W MT32 hauptsächlich als Desktop-Ersatz genutzt wird, sollte man zum bequemen Navigieren eine externe Maus anschließen. Für das Lidl-Notebook muss man dies sogar dringend empfehlen, da die schlechten Touchpad-Tasten den Mausersatz praktisch unbedienbar machen: Erst ganz innen lassen die Tasten so etwas wie einen Druckpunkt spüren.

Notebook

Akkulaufzeit (Stunden)

Verbrauch im Akkubetrieb (Watt)

Targa Traveller 856W MT32

(Lidl, November 2005)

2:05

24,5

Targa Traveller 826W MT34

(Lidl, Oktober 2005)

2:47

24,8

Medion MD 96500

(Aldi, Oktober 2005)

3:16

19,4

Fazit

Das Fazit vieler Discounter-Notebooks gilt auch für den neuen Mobilrechner von Lidl: Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut – vor allem aufgrund der reichhaltigen Soft- und Hardware-Beigaben. Lobenswert, dass Lidl einen zusätzlichen Akku mitliefert – richtig sinnvoll ist das bei einem rund 3,5 Kilogramm schweren 17-Zoll-Notebook allerdings nicht, da man es wohl nur selten unterwegs nutzen wird.

Beim Display muss man in punkto Helligkeit und Farbdarstellung Abstriche machen – wirklich fernsehtaugliche Multimedia-Displays, die man beispielsweise in der Qosmio-Serie von Toshiba oder einigen Sony-Notebooks findet, sind eben zu teuer für ein Discounter-Schnäppchen.

Ansonsten zeigte das Targa Traveller 856W MT32 kaum echte Schwächen – bis auf die mangelhaften Touchpad-Tasten. Bei der Schnittstellen-Ausstattung hat Lidl mit der Discounter-Konkurrenz gleich gezogen, bei der 3D-Leistung den Vorsprung noch erweitert.

Testergebnisse und Technische Daten

PC-WELT-TESTERGEBNISSE

Benchmarks

Sysmark 2004

124 Punkte

(Best 163 Punkte)

3D Mark 03

177 Bilder/s

(Best 356 Bilder/s)

Akkulaufzeit

2:05 Stunden/ Laufzeit mit dem Zusatz-Akku folgt

(Best 5:42 Stunden)

Display

Max. Helligkeit

141 cd/m²

(Best 439 cd/m²)

Min. Helligkeit

13,0 cd/m²

(Best 1,0 cd/m²)

Helligkeitsverteilung

76%

(Best 92,3%)

Max. Kontrast

415:1

(Best 592:1)

Betriebsgeräusch

Ruhe

27,0 dB(A)

(Best 17,0 dB(A))

Last

29,0 dB(A)

(Best 17,0 dB(A))

Gewicht

Notebook

3,44 kg / 3,58 mit großem Akku

(Best 1,159 kg)

Netzteil

0,620 kg

(Best 0,300 kg)

DIE TECHNISCHE DATEN

Prozessor

AMD Mobile Turion 64 MT-32 (1,8 GHz)

Arbeitsspeicher

1024 MB, PC2700

Grafikchip

ATI Mobility Radeon X700 (128 MB Grafikspeicher)

Display

17 Zoll, 1440 x 900

Festplatte

Samsung HM100JC; 95,6 GB

Laufwerk

NEC-ND6650A (DVD+R/+R DL/-R/-R DL/+RW/-RW/CD-R/-RW: 8-/4-/8-/4-/8-/6-/24-/20fach)

Kommunikation

Modem, Ethernet 10/100/1000, WLAN (802.11g), Bluetooth

Betriebssystem

Windows XP Home SP2

Schnittstellen

1 PC-Card, 1 Expresscard, 1 DVI, 1 TV-Out, 1 Infrarot, 4 USB 2.0, 1 Firewire, 1 Mikrofon, 1 Kopfhörer + S/P-DIF, 1 Audio-Eingang, 1 Modem, 1 Netzwerk, 1 Speicherkartenleser (SD, MMC, MS Pro, XD)