Produkttest: Neue High-End-Grafikkarte Nvidia "Geforce 7800 GTX"

24.06.2005
Unsere Schwesterpublikation PC-WELT hat die brandneue High-End-Grafikkarte "Geforce 7800 GTX" von Nvidia getestet. Lesen Sie hier, wieviel Frames per Second die Karte auf den Monitor zaubert:

Unsere Schwesterpublikation PC-WELT hat die brandneue High-End-Grafikkarte "Geforce 7800 GTX" von Nvidia getestet. Lesen Sie hier, wieviel Frames per Second die Karte auf den Monitor zaubert:

Diese Karte mit dem neuen High-End-Grafikchip Nvidia Geforce 7800 GTX bietet irre hohe Leistung. Die PC-WELT-Testredaktion hat eine der ersten, ab sofort erhältlichen Karten getestet: Derzeit gehört Nvidia klar die Tempokrone. Doch Vorsicht: Um die Kraft der Karte umsetzen zu können, benötigen Sie einen High-End-PC.

Nvidias neue Chipgeneration: Geforce 7800 GTX

Der Name der neuen Chipgeneration lautet Geforce 7800 (Codename G70) und ist damit der Nachfolger der bisherigen Geforce-6800-Familie. Das vorliegende PCI-Express-Modell von XFX besitzt einen Geforce-7800-GTX-Chip, wobei „GTX“ wie „Ultra“ für das Topmodell der jeweiligen High-End-Serie steht. Im Testcenter konnte die PC-WELT-Testredaktion die neue Karte ausgiebig unter die Lupe nehmen. Abgespeckte Versionen für die neue Einsteiger- und Mittelklasse werden in den kommenden Monaten wohl wie üblich folgen, allerdings konnte Nvidia hierzu noch keinen festen Zeitpunkt nennen. Ebenso wird es wohl auch AGP-Varianten geben.

Fazit: Die Karte war sehr, sehr schnell, spielte ihre Überlegenheit aber erst bei sehr anspruchsvollen Spielen in Verbindung mit einem High-End-PC aus. Wirklich auftrumpfen wird sie dennoch erst bei künftigen 3D-Titeln, die Effekte aus der Zauberkiste rund um Shader Model 3.0 & Co. nutzen. Zudem hat Nvidia aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt – die Karten der neuen Serie sind flach, benötigen weniger Strom und laufen mit 38,2 dB(A) recht leise.

Im Folgenden finden Sie neben Infos und Testergebnisse auch Fotos, Grafiken und Benchmark-Screenshots.

Internas – ein Leistungssprung von mehr als 50 Prozent sollte drin sein

Unter dem Dach des Grafikchips arbeiten rund 302 Millionen Transistoren. Zum Vergleich: eine AMD-Athlon-FX-55-CPU begnügt sich mit einem Drittel der Schaltkreise.
Das neue Topmodell der neuen Chipgeneration arbeitet im Vergleich zum bisherigen Spitzenmodell Geforce 6800 Ultra mit 30 MHz mehr (430 MHz), der Speichertakt (600 MHz) liegt 50 MHz höher. Zudem gibt es 24 statt 16 Pixelpipelines, und 8 statt 6 Vertex-Einheiten. Theoretisch besitzt die Karte so deutlich mehr als 50 Prozent mehr Kraft. Das vorliegende XFX-Geforce-6800-GTX-Modell ist zudem standardmäßig etwas übertaktet und werkelt statt mit 430 mit 460 MHz Chiptakt.

Darüber hinaus hat Nvidia auch häufig genutzte Shader-Befehle hardwaremäßig umgesetzt. Die Chipschmiede spricht je nach Spiel – je anspruchsvoller, desto besser – von einem Tempoplus von teilweise weit über 50 Prozent.

Auf Bildqualität getrimmt: Shader-Model 3.0 und all seine Ausblühungen nutzen die Programmierer nun immer häufiger, auch die Playstation 3 und die Xbox 360 beherrschen es. Neben Far Cry versteht beispielsweise auch Splinter Cell 3 schon jetzt damit umzugehen. Die neuen 3D-Kracher, die zur Jahreswende kommen, wollen ebenfalls mit diesen Funktionen realistischere 3D-Effekte darstellen. Shader-Model 3.0 wird langsam aber sicher ein Kaufentscheidungsgrund - ATI kann es sich praktisch nicht mehr leisten, auch in ihrer nächsten Chipgeneration darauf zu verzichten.

Ausstattung – so sehen 463 Gramm High-End-Leistung aus

Gehobener Standard: Die XFX Geforce 7800 GTX besitzt 256 MB GDDR3-Speicher (1,6 Nanosekunden). Das ist völlig ausreichend, eine 512-MB-Variante lohnt derzeit nicht. Zwei DVI-Schnittstellen (zwei DVI-VGA-Adapter liegen bei) sowie eine Vivo-Schnittstelle zum Filme Ausgeben und Einlesen.

Im Lieferumfang sind zudem noch zwei S-Video-Kabel, eine Vivo-Adapterpeitsche und zwei Spiele (Far Cry und Moto GP) enthalten. Positiv ist der PC-WELT-Testredaktion die reduzierte Kartenbreite aufgefallen – ein Steckplatz genügt – sowie die von 110 auf 100 Watt reduzierte Leistungsaufnahme. Nvidia empfiehlt ein 350-Watt-Netzteil. Der Lüfter war bei geschlossenem PC kaum zu hören.

Geschwindigkeit – Leistungsschwächen adé

Bei weniger anspruchsvollen Spielen dürfen Sie bei diesem Grafikchip in allen Auflösungen und Qualitätseinstellungen mit Bildraten um die 100 Bilder/s rechnen – einen flotten PC vorausgesetzt. Im Diagramm sehen Sie, dass die Bildwiederholrate bei steigender Auflösung nicht einbricht, was auf eine CPU-Limitierung schließen lässt. Die Karte arbeitet also flotter, als die PC-Infrastruktur Daten liefern kann.

Dies gilt bei einfach gestrickten Spielen sowohl bei niedriger, als auch bei hoher Bildqualität.

Bei Titeln mit realistischen Effekten und Texturen erreichte die XFX Geforce 7800 GTX sehr hohe, bei der höchsten Auflösung und bei hoher Bildqualität sogar Spitzenwerte – bei Doom 3 waren es 66,4, bei Far Cry 76,3 und bei Half-Life 2 60,7 Bilder/s. Insgesamt erreichte die Karte ein Tempoplus von bis zu 23 Prozent im Vergleich zu den bisher schnellsten High-End-Modellen. Auch hier wurde sichtbar, dass unser Testrechner mit 3,4-GHz-Intel-CPU, 1 GB Speicher und Raid-0-System etwas zu langsam für die flotte Karte ist – sonst wären noch mehr Bilder/s drin. Daher glaubt die PC-WELT-Testredaktion bis auf weiteres Nvidias Aussage, die Karte wäre in Sonderfällen um über 50 Prozent flotter als eine Geforce 6800 Ultra.

Die PC-WELT-Testredaktion baut übrigens an neuen Benchmarks und Testrechnern und wird in Kürze die ersten Ergebnisse liefern. Interessant wäre auch, wie flott ein SLI-System mit zwei Geforce-7800-GTX-Karten arbeitet – schließlich bietet das vorliegende Modell eine passende Schnittstelle.

Bereits verfügbar - das gab's schon lange nicht mehr

Der Konkurrent: ATI will erst im August neue Chips vorstellen. Nvidia hat aus ihren Fehlern gelernt und durch den neuen Chip eine flache, flotte und leise Karte gefertigt. Mal sehen, was ATI leistungsmäßig auf die Reihe bringt, ob sie Nvidia erneut von der Leistungsspitze kicken können und wann sie ihr Zweikartensystem auf den Markt bringen. Ebenso sollte sich ATI in der Mittelklasse stärker engagieren. Dem derzeitigen Verkaufsschlager Nvidia Geforce 6600 GT haben sie praktisch nichts entgegenzusetzen.

Der Konkurrent: Empfehlung: Sie haben rund 550 Euro übrig, wollen keinen ruckelnden Spielfluss und die nächsten zwei Jahre nicht mehr aufrüsten müssen? Sie brauchen schon jetzt eine Karte für die Spiele von 2006 und nennen einen High-End-PC ihr Eigen? Dann ist ein Geforce-7800-Modell geradezu ideal.

Das Beste: Nvidia-Geforce-7800-GTX gibt es jetzt schon - unter anderem von Asus (570 Euro), Gigabyte (550 Euro), MSI (580 Euro) und XFX (550) Euro. Leadtek wird in den nächsten Tagen folgen. Das Vorliegende Modell können Sie ebenso kaufen. (bb)