Produkttest: Plus-PC im Test (März 2007)

28.03.2007 von Bernd Weeser-Krell
Ab 29. März gibt es in den Filialen des Discounters Plus ein günstiges Komplettpaket, das aus einem Vista-PC, einem 19-Zoll-LCD und einem Multifunktionsgerät besteht. Die PC-Welt hat sich den Minitower vorab in die Redaktion geholt und ausführlich getestet.
Dank Erweiterungsmöglichkeiten zukunftssicher: Plus-PC "PCK01978" vom Hersteller Hyrican.

Ab 29. März gibt es in den Filialen des Discounters Plus ein günstiges Komplettpaket, das aus einem Vista-PC, einem 19-Zoll-LCD und einem Multifunktionsgerät besteht. Die PC-Welt hat sich den Minitower vorab in die Redaktion geholt und ausführlich getestet.

von Bernd Weeser-Krell, PC-Welt

Testbericht

In dieser Woche bietet Plus in seinen Filialen einen ganzen Sack voller IT- und Multimedia-Produkte an. Neben einem Vista-Notebook für 699 Euro, das wir bereits getestet haben, ist besonders das Komplettpaket mit PC, 19-Zoll-TFT 940N von Samsung und Multifunktionsgerät Deskjet F380 von HP - ebenfalls für 699 Euro - interessant.

Der Plus-PC mit der gewöhnungsbedürftigen Bezeichnung PCK01978 wird vom Hersteller Hyrican gebaut, der beispielweise auch den Otto-Versand mit Rechnern beliefert. Als Zuhause dient dem Rechner ein schwarzes Minitower-Gehäuse aus Metall. Die Verarbeitung liegt auf mittlerem Niveau. Im Inneren geht es aufgeräumt zu, die Kabel waren ordentlich weggebunden. Scharfe Kanten fanden wir nur an wenigen Stellen.

Zum Öffnen des Gehäuses und zum Aufrüsten des Rechners mit weiteren Komponenten wie Grafikkarte oder Festplatten benötigen Sie aber Werkzeug. Bedienfreundliche Schnappverschlüsse suchten wir vergebens.

Ausstattung

Basis des Rechners ist die Asus-Hauptplatine M2NS-NVM. Auf ihr werkelt ein Doppelkern-Prozessor Athlon 64 X2 3800+ von AMD (Test), der mit 2,0 GHz Taktrate arbeitet. Für Erweiterungen stehen zwei PCI-Steckplätze und ein PCI-Express-Slot zur Verfügung.

In zwei der vier verfügbaren Speichereinschübe stecken DDR2-667-Speicherriegel mit jeweils 512 MB Kapazität. Allerdings kann Vista davon nur 768 MB effektiv nutzen. 256 MB sind an die Grafikkarte gebunden. Die im Chipsatz von Nvidia integrierte Grafik Geforce 6100 besitzt keinen eigenen Grafikspeicher.

Die Festplatte WD1600JS von Western Digital hat eine formatierte Kapazität von 147 GB auf der Partition „C“. Weitere 5 GB sind für eine separate Recovery-Partition abgezwackt. Kontakt zur Hauptplatine nimmt sie über eine S-ATA-Schnittstelle auf.

Der DVD-Brenner SPD6002T von Philips ist ein Multiformat-Brenner, der neben den gängigen Formaten auch DVD-RAM unterstützt – mit bis zu 5facher Brenngeschwindigkeit. Einlagige DVD-Rohlinge schafft das Laufwerk mit 16fachem Tempo, zweilagige Medien beschreibt er mit 8facher (DVD+R) beziehungsweise 4facher Geschwindigkeit (DVD-R). Für die Beschriftung der Medien per Laser ist die Lightscribe-Technik im Brenner integriert.

Das Angebot an Schnittstellen geht für einen PC dieser Preisklasse in Ordnung. Insgesamt sechs USB-Anschlüsse – zwei vorne, vier an der Rückseite – stehen für externe Geräte zur Verfügung. Daneben fanden wir eine 10/100-Ethernet-Buchse und Audio-Buchsen für eine 7.1-Surround-Lautsprecheranlage. Firewire-Schnittstellen hat der Rechner dagegen nicht.

Der Rechner kommt mit der Vista-Version Home Premium. Damit kommen Sie in den Genuss der Aero-Oberfläche mit ihrem Transparent-Design. Das Software-Angebot dagen ist mager. Plus liefert lediglich Microsofts Works 8.5 mit. Zusätzlich gibt es 60-Tage-Versionen von MS Office und Symantecs Internet Security.

Rechenleistung

Eine wirklich starke Rechenleistung darf man in dieser Preisklasse nicht erwarten. Besonders die im Chipsatz integrierte schwache Grafik erweist sich als Flaschenhals. Natürlich reicht die gebotene Leistung für alle Standard- und Multimedia-Anwendungen wie Tabellenkalkulation, Textverarbeitung sowie Filme abspielen. Für Spieler ist der Rechner jedoch auf keinen Fall eine Alternative.

Wir testeten den PC mit den Benchmark-Programmen PC Mark 05 und 3D Mark 06. Zusätzlich ließen wir den Rechner durch den in Vista integrierten Leistungsindex überprüfen.

Im Systemtest PC Mark 05 erzielte der Plus-PC 3376 Punkte. Gegenüber einem anderen Vista-PC mit der gleichen CPU, den wir derzeit im Testlabor haben, fehlen dem Plus-Rechner rund 10 Prozent Leistung. Dies dürfte am geringeren Hauptspeicher und der schwachen Grafik liegen.

Dass die Grafik beim Plus-PC schwächelt, bestätigt eindruckvoll der Spieletest 3D Mark 06. Während der Plus-Rechner lediglich auf 118 Punkte kommt, erzielt der Vergleichsrechner mit 295 Punkten mehr als die doppelte Leistung. In diesem Rechner ist eine Grafikkarte mit dem Chip Nvidia Geforce 7300 verbaut.

Auch der Leistungsindex von Vista erkennt die Grafik als das schwächste Glied der Leistungskette. Der Test errechnet die Note 3,0, bei einer Bestleistung im Festplattentest von 5,4 Punkten.

Stromverbrauch, Geräuschentwicklung und Fazit

Punkten kann der Plus-PC in Sachen Stromverbrauch und Geräuschentwicklung. Lediglich 67,4 Watt Verbrauch zeigte unser Messgerät im Desktop-Modus an. Dank eines Netzschalters an der Gehäuserückseite lässt sich der Plus-PC komplett vom Netz trennen.

Erfreulich war auch der niedrige Geräuschpegel von rund 30 dB(a) im Ruhemodus wie unter Volllast. Während die Festplattenzugriffe hörbar sind, arbeiten die installierten Lüfter besonders leise.

Für 699 Euro ist das Plus-Paket mit PC, TFT-Monitor und Multifunktionsgerät ein gutes Angebot für Einsteiger und Computer-Neulinge. Seine Rechen- und vor allem die Grafikleistung begrenzen seinen Einsatzbereich jedoch auf das Arbeiten mit Windows-Standardanwendungen wie Textverarbeitung und Tabellenkalkulation sowie Internet-Surfen. Zum Spielen eignet sich der Plus-PC definitiv nicht.

Dank der vorhandenen Erweiterungsmöglichkeiten ist der Rechner aber zukunftssicher. Steigen die Ansprüche, lassen sich weitere Festplatten, mehr Hauptspeicher oder eine leistungsfähige Grafikkarte nachrüsten.

(pc-welt/bb)