Test

Prozessor AMD Phenom II X4 940 ist schnell und sparsam

09.01.2009 von Michael Schmelzle
AMDs zweite Phenom-Generation ist schneller und sparsamer als die Vorgänger-Baureihe. Unsere Schwesterpublikation PC-Welt hat geprüft, ob das Spitzenmodell Phenom II X4 940 auch der Intel-Konkurrenz Paroli bieten kann.

AMDs zweite Phenom-Generation ist schneller und sparsamer als die Vorgänger-Baureihe. Unsere Schwesterpublikation PC-Welt hat geprüft, ob das Spitzenmodell Phenom II X4 940 auch der Intel-Konkurrenz Paroli bieten kann.

Von Michael Schmelzle, PC-Welt

Testbericht

Prozessor-David AMD konnte in Punkto Rechenleistung und Energieeffizienz seit der Markteinführung der Core-2-Prozessorfamilie nicht mehr mit Chipriese Intel konkurrieren. Mit dem Phenom II X4, Codename Deneb, will AMD jetzt wieder verlorenen Boden gut machen: Dazu hat AMD bei der Fertigungstechnik zu Intel aufgeschlossen und produziert die zweite Phenom-Generation jetzt ebenfalls im 45-Nanometer-Verfahren. Kleinere Transistor-Strukturbreiten senken den Stromverbrauch eines Prozessors, erlauben höhere Taktraten und schaffen Platz auf dem Siliziumplättchen für weitere Schaltkreise. AMD nutzt den Spielraum umsichtig für Verbesserungen in allen Bereichen.

Arbeitete das bisherige Spitzenmodell AMD Phenom X4 9950 Black Edition noch mit 2,6 GHz, so läuft der Phenom II X4 940 Black Edition nun mit 3 GHz - ein Plus von gut 15 Prozent. Neben dem Flaggschiff 940 bietet AMD zur Markteinführung auch noch den Phenom II X4 920 an, der mit 2,8 GHz arbeitet. Den Zusatz "Black Edition" - er kennzeichnet AMD-CPUs mit einem frei wählbaren Multiplikator - trägt allerdings nur der Phenom II X4 940. Der Referenztakt beträgt bei beiden Phenom-II-Modellen wie gehabt 200 MHz, während der Hypertransport-Link nur mit 1,8 GHz arbeitet. Die Vorgängermodelle Phenom X4 9950 und Phenom X4 9850 durften noch die volle Hypertransport-Geschwindigkeit von 2 GHz nutzen.

Mehr Cache: Insgesamt 8,5 MB Pufferspeicher hat der Phenom II X4 940 an Bord

Die dritte Cache-Stufe, auf die alle vier Prozessorkerne gemeinsam zugreifen, hat AMD beim Phenom II X4 verdreifacht Im Vergleich zur Vorgänger-Generation steigt der L3-Cache von 2 auf 6 MB. Gleich geblieben ist der L1- und L2-Cache mit 128 beziehungsweise 512 KB, der jedem Rechenkern exklusiv zur Seite steht. Damit summiert sich der Pufferspeicher beim Phenom II auf satte 8,5 MB.

Der von uns getestete Phenom II X4 940 setzt noch auf den Prozessorsockel AM2+ und unterstützt damit nur DDR2-Speicher des Typs DDR2-800 (200 MHz) und DDR2-1066 (266 MHz). Sofern der Hauptplatinen-Hersteller ein Bios-Update für die neue Baureihe anbietet, lässt sich ein bestehendes AM2+-System problemlos mit dem Phenom II X4 aufrüsten. Laut AMD gilt das auch für ältere AM2-Hauptplatinen, allerdings mit eingeschränkter Funktionalität: Die dynamische Spannungsversorgung des Speicher-Controllers ist nicht möglich was sich in einem leicht erhöhten Stromverbrauch bemerkbar macht.

Obwohl der Speicher-Controller des Phenom II X4 920 und 940 auch DDR3-Speicher ansteuern kann, werden erst die für Mitte 2009 geplanten Phenom-II-Modelle mit AM3-Prozessorsockel diesen Speichertyp bis maximal 166 MHz (DDR3-1333) unterstützen. Simpler Grund: Die 940 Signalkontakte der AM2-Modelle bieten nicht genügend freie Leitungen zur Ansteuerung von DDR3-Speichermodulen. Welche weiteren Änderungen AMD bei seinem ersten 45-Nanometer-Prozessor umgesetzt hat, erfahren Sie im Test der nahezu baugleichen Server-CPU Shanghai.

Testfeld und -plattformen

Der Phenom II X4 940 Black Edition tritt im hausinternen Duell gegen das bisherige Spitzenmodell Phenom X4 9950 Black Edition an. Für Intels neue Core-i7-Prozessorgeneration geht der Core i7 920 ins Rennen, der mit rund 250 Euro in derselben Preisklasse spielt. Das gilt auch für den Vertreter aus Intels Core-2-Baureihe, der sich dem neuen AMD-Flaggschiff stellen muss: Der Core 2 Quad Q9450 ist aktuell ab 280 Euro zu haben.

MSI-Hauptplatine DKA790GX Platinum: Technische Daten im Überblick

Für den Test des Phenom II X4 940 ersetzen wir die Gigabyte-Hauptplatine GA-MA790FX-DQ6 mit 790FX-Chipsatz und SB600-Southbridge durch das MSI-Modell DKA790GX Platinum (ebenfalls mit AMD-Chipsatz 790FX, allerdings mit der ATI-Southbridge SB750), das laut AMD zum Testzeitpunkt die bestmögliche Unterstützung für die neue Prozessorgeneration bot. Der Platinenwechsel zahlte sich zwar nicht in einem Leistungsplus für die AMD-Prozessoren aus. Dafür sank aber der Stromverbrauch der Testplattform signifikant um bis zu 40 Watt, wie die Nachtests mit den Vorgänger-Modellen Phenom X4 9850 und 9950 zeigten. Den AMD-CPUs stehen 2 GB DDR2-1066-Speicher mit CL5 von Takems zur Seite, die im Zweikanalmodus arbeiten.

Die Core-i7-Prozessoren mit dem Sockel LGA1366 testen wir in der Intel-Hauptplatine X58SO, die auf dem brandneuen hauseigenen X58-Chipsatz basiert. Bei den Tests aktivieren wir Hyper-Threading. Der Prozessor steuert pro Speicherkanal ein DDR3-1066-Modul mit den Zugriffszeiten 7-7-7-7-20 an. Die Kapazität pro Speicherriegel liegt bei einem Gigabyte. Insgesamt stehen den Core-i7-Testprobanten also drei GB Arbeitsspeicher zur Verfügung.

Die Core-2-Prozessoren verfrachten wir in die Hauptplatine Asus P5E3 Deluxe mit X38-Chipsatz. Als Speicher verwenden wir DDR3-SDRAM des Typs OCZ OCZ3P1600EB2GK. Die beiden 1-GB-Module des Dual-Channel-Kits sind für bis zu 200 (effektiv 1600) MHz Takt ausgelegt. Bei uns laufen die Speicherriegel mit einem Datentakt von 1066 MHz und CL5-Timings (5-5-5-16).

Um möglichst identische Testbedingungen zu gewährleisten, sind alle Testsysteme mit den gleichen Komponenten ausgestattet. Die DirectX-10-Grafikkarte Zotac GeForce 8800GTS arbeitet mit einem Chiptakt von 500 MHz. Die 96 Stream-Prozessoren laufen intern mit 1200 MHz und arbeiten je nach Bedarf als Pixel- oder Vertex-Einheiten. Auf der Karte hat Zotac 320 MB GDDR3-Speicher verbaut. Die Grafikspeicheranbindung ist 320 Bit breit - bei einem Grafikspeicherarbeitstakt von 800 (effektiv 1600) MHz. Die PCI-Express-16x-Grafikkarte arbeitet mit Nvidias Referenztreiber Forceware 163.69.

Gleiche Bedingungen herrschen auch beim Massenspeicher. Hier setzen wir die SATA-II-Festplatte Seagate Barracuda 7200.10 mit 250 GByte Kapazität ein. Und eine stabile Stromversorgung gewährleistet das 620-Watt-Netzteil Enermax Liberty ELT620AWT. Auf allen Prozessor-Testplattformen haben wir als Betriebssystem die 32-Bit-Version von Windows Vista Business installiert.

Stromverbrauch und Energieeffizienz

CPU-Z 1.49: Alle wichtigen technischen Daten des Phenom II X4 540 im Überblick

Laut AMD beträgt die maximale Verlustleistung, auch Thermal Design Power (TDP) genannt, bei beiden Phenom-Generationen 125 Watt. Wie unsere Tests zeigen ist der Phenom II aber trotz höherer Taktrate sparsamer im Stromverbrauch. Auf dem Papier am stromhungrigsten ist der Core i7 920, der eine TDP von 130 Watt besitzt. Als genügsamster Prozessor geht der Core 2 Quad Q9450 in die Verbrauchstests, Intel gibt seine TDP mit 95 Watt an - unsere Messungen bestätigen diese Einschätzung:

Bei aktiviertem Stromsparmodus verbrauchte das Testsystem mit dem Phenom II X4 940 Black Edition im Leerlauf sehr gute 135 Watt und lag damit gleichauf mit der Testplattform des Core 2 Quad Q9450. Im Vergleich zum Vorgänger AMD Phenom X4 9950 Black Edition konsumierte das Testsystem des Phenom II X4 940 trotz des 400 MHz höheren Arbeitstaktes 11 Prozent weniger Energie. Hier zeigt sich bereits, das AMD die Verkleinerung der Strukturbreite von 65 auf 45 Nanometer auch dazu genutzt hat, den Stromverbrauch seiner Vierkernprozessoren spürbar zu reduzieren. Eine noch bessere Figur macht der Phenom II gegenüber Intels Core i7 920, dessen Testplattform im Leerlauf 159 Watt verbrauchte und damit fast 18 Prozent mehr Strom aus dem Netzteil saugte.

Bei voller Auslastung aller Rechenkerne mit dem Benchmark Cinebench 10 schnellte der Stromverbrauch des Phenom-II-Systems um exakt 100 Watt auf noch akzeptable 235 Watt hoch. Mit diesem Wert musste sich der Phenom II X4 940 dem direkten Intel-Rivalen Core 2 Quad Q9450 geschlagen geben, dessen Testplattform unter Volllast nur sehr gute 186 Watt konsumierte. Damit lag der Mehrverbrauch des X4 940 bei hohen 49 Watt beziehungsweise 26 Prozent.

Gegenüber dem Vorgänger Phenom X4 9950 hingegen, dessen Testsystem unter Volllast heftige 283 Watt konsumierte, verbrauchte der Phenom II X4 940 Black Edition 20 Prozent weniger Strom in der gleichen Testplattform auf Basis der MSI-Hauptplatine DKA790GX Platinum. Einen ähnlich hohen Mehrverbrauch von gut 20 Prozent gegenüber dem Phenom II wies aber auch Intels Core i7 920 auf, dessen Test-PC sich unter Volllast sehr hohe 283 Watt genehmigte. In der folgenden Tabelle haben wir die Bruttoverbrauchswerte des Testfeldes zur besseren Übersicht noch einmal aufgelistet.

Testsystem-Verbrauch

Prozessor

Leerlauf (Watt)

Last (Watt)

AMD Phenom II X4 940 Black Edition

135

235

AMD Phenom X4 9950 Black Edition

152

278

Intel Core 2 Quad Q9450

135

186

Intel Core i7 920

159

283

Energieeffizienz

Der Verbrauch des Testsystems erlaubt jedoch noch keine Aussage darüber, wie gut eine CPU Energie in Rechenleistung umsetzt. Daher berechnen wir zusätzlich, wie viel Rechenleistung der Prozessor pro Watt bietet. Wir ermitteln die Energieeffizienz aus der Rechenleistung unter Cinebench 10 bei Vollauslastung aller Kerne geteilt durch den Bruttostromverbrauch der Testplattform.

Die nachfolgende Tabelle zeigt, dass AMD mit dem Phenom II einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht hat: Gegenüber dem bisherigen Spitzenmodell Phenom X4 9950 verbessert sich die Energieeffizienz des Phenom II X4 940 Black Edition um fast 38 Prozent auf nunmehr 41,4 Punkte pro Watt - eine ansehnliche Ausbeute! Zudem schließt der Phenom II zum Core i7 auf. Die Energieeffizienz des Intel Core i7 920 ist jetzt nur noch 11 Prozent höher. Deutlich bleibt hingegen der Unterschied des Phenom II gegenüber dem Core-2-Vertreter von Intel: Mit 56,6 Punkten pro Watt setzt der Core 2 Quad Q9450 rund 33 Prozent effizienter die eingespeiste Energie in Rechenleistung um.

Energieeffizienz

Prozessor

Energieeffizienz (Punkte/Watt)

AMD Phenom II X4 940 Black Edition

41,4

AMD Phenom X4 9950 Black Edition

30,1

Intel Core 2 Quad Q9450

56,6

Intel Core i7 920

46,0

Rechenleistung

Unterem Strich bietet der Phenom II X4 940 die bis dato beste Rechenleistung im hausinternen Vergleich: Gegenüber dem bisherigen Spitzenmodell Phenom X4 9950 erkämpfte sich die 3-GHz-CPU einen Tempovorsprung von durchschnittlich 17 Prozent, in der Spitze sind es sogar bis zu 30 Prozent. Im Vergleich zur direkten Intel-Konkurrenz ergibt sich ein uneinheitliches Bild: Über alle Benchmarks gemittelt war der AMDs Phenom II X4 940 nur einen Tick schneller als der Core 2 Quad Q9450, Intels Core i7 920 hingegen muss sich AMDs Flaggschiff meist klar geschlagen geben.

Das gilt beispielsweise für professionelle Anwendungen, bei denen der Core i7 seine acht virtuellen Rechnekerne voll auslasten kann. So erreichte der Phenom II X4 940 im Rendering-Test von Cinebench 10 respektable 9739 Punkte, war damit aber gut 25 Prozent langsamer als der Core i7 920 (13006 Punkte) und musste sich zudem dem Core 2 Quad Q9450 (10528 Punkte) beugen. Den hausinternen Vergleich mit dem Phenom X4 9950 konnte der Phenom II X4 940 mit einem Tempoplus von gut 16 Prozent jedoch klar für sich entscheiden.

Auch bei der Finanzanalyse-Software Sungard hatte der Phenom II das Nachsehen gegenüber dem Core i7: Mit 460 Sekunden in diesem Benchmark war die AMD-CPU ebenfalls fast 24 Prozent langsamer als der Core i7 920 (351 Sekunden), dafür aber rund 8 Prozent flotter als der Core 2 Quad Q9450. Das hausinterne Duell mit dem Phenom X4 9950 Black Edition gewann der Phenom II hingegen deutlich mit einem Vorsprung von exakt 20 Prozent.

Multi-Media-Leistung

Das beliebte Apples iTunes 7.5 verwenden wir, um mit Hilfe des integrierten MP3-Codec eine Musik-CD (13 Lieder mit einer Gesamtlaufzeit von 52 Minuten) vom WAV- ins MP3-Format mit 192 KBit/s zu überführen. Allerdings nutzt iTunes nur zwei Prozessorkerne, so dass Vierkerner ihr Potential nur zur Hälfte abrufen können. Für die Formatumwandlung benötigte der Phenom II X4 940 Black Edition flotte 61 Sekunden. Der Phenom X4 9950 benötigte dafür mit 76 Sekunden deutlich länger, beide Intel-Rivalen schlossen allerdings vor dem Phenom II die Transcodierung ab, allerdings hielt sich der Vorsprung mit 4 QX9450) beziehungsweise 6 Sekunden (Core i7 920) in überschaubaren Genzen.

Außerdem wandeln wir mit den integrierten De- und Encodern von iTunes den 1080i-Trailer von Ice Age 2 vom 264-Format ins MPEG-4-Format (124 KBit/s) um und reduzieren dabei die Auflösung auf 640 x 352 Bildpunkte. Der Phenom X4 9950 brauchte für diese Videoformat-Umwandlung 113 Sekunden und konnte damit sowohl den Phenom X4 9950 (133 Sekunden) als auch den Core 2 Quad Q9450 (118 Sekunden) hinter sich lassen. Gegenüber Intel Core i7 920 (97 Sekunden) wandelte der Phenom II das Video allerdings schon rund 14 Prozent langsamer um.

Spiele-Leistung

Mit dem CPU-Test des Benchmarks 3DMark 06 prüfen wir, wie schnell der Prozessor beispielsweise die Wegfindung der künstlichen Intelligenz berechnet und physikalische Effekte korrekt simulieren. Sowohl die Wegfindung als auch Teile der Physikberechnung lassen sich in mehrere Aufgaben unterteilen, so dass alle vorhandenen Rechenkerne beschäftigt sind.

Der Phenom II X4 940 Black Edition schlug sich mit 4206 Punkten wacker, müsste sich allerdings wieder Core i7 920 (4991 Punkte) geschlagen geben und war damit gut 15 Prozent langsamer. Den Core 2 Quad Q9450 mit 4067 Punkte hatte der Phenom II hingegen gut (plus 3 Prozent) und den Phenom X4 9950 mit 3617 Punkte deutlich im Griff (plus 16 Prozent).

Im Praxis-Spieletest mussten sich die Prozessoren im Hardware-hungrigen Ego-Shooter Crysis messen. Crysis basiert auf der Spiele-Engine Cryengine 2, die beispielsweise in der Lage ist, Partikeleffekte, die künstliche Intelligenz von Spielfiguren sowie die Simulation von physikalisch korrektem Verhalten von 3D-Objekten in parallele Rechenprozesse aufzuteilen. Um den Einfluss der Grafikkarte auf die Bildwiederholfrequenz zu minimieren, erfolgt die Messung bei einer Auflösung von lediglich 800 x 600 Bildpunkten, deaktiviertem Anti-Aliasing und der niedrigsten Bildqualitätsoption "Low" mittels des integrierten Benchmarks.

Bei der minimalen Bildwiederholrate lagen die beiden AMD-Prozessoren mit 68 Bildern/s gleich auf. Ein direkter Vergleich mit den Intel-Prozessoren ging wieder unentschieden aus: Der Phenom II X4 940 Black Edition war flotter als der Core 2 Quad Q9450 (61 Bilder/s) aber dafür auch deutlich langsamer als der Core i7 920 mit 89 Bildern/s.

Ein völlig anders Bild ergab sich bei den maximalen Bildwiederholraten: Der Phenom II sprintete mit 108 Bilder/s zwar dem Phenom X4 9950 davon, der 93 Bildern/s erreichte. Dem Core 2 Quad Q9450 mit 121 Bildern/s musste sich der Phenom II X4 940 hingegen klar geschlagen geben, ebenso wie dem Core i7 920 mit 140 Bildern/s. Ähnlich sah es bei der maximalen Bildwiederholrate aus: Mit 137 Bildern/s hatte der Phenom II X4 940 Black Edition seinen 9950er-Vorgänger klar im Griff (110 Bilder/s), unterlag den Intel-Prozessoren aber deutlich, die auf 142 (QX9450) respektive 172 Bilder/s (Core i7 920) kamen.

Fazit und Alternativen

Überzeugte im Test: AMD Phenom II X4 940

Operation gelungen: AMDs erster Desktop-Prozessor in 45-Nanometer-Technik zeigt sich gegenüber seinem 65-nm-Vorgänger deutlich verbessert: Bis zu 30 Prozent mehr Rechenleistung bei gleichzeitig spürbar gesunkenem Stromkonsum sind eine reife Leistung! Über alle Benchmarks gemittelt erreicht der Phenom II X4 940 Black Edition die fünftbeste Rechenleistung aller bisher getesteten Prozessoren. Lässt man die deutlich kostspieligeren Intel-Modelle Core i7 965 XE, Core 2 Extreme QX9650 und Core 2 Extreme QX9770 außen vor, liegt nur noch der Core i7 920 vor AMDs neuem Top-Prozessor - das aber mit deutlichem Abstand.

Das 920er-Modell von Intel geht sogar mit derzeit 250 Euro noch etwas günstiger über die Ladentheke, allerdings sind die Plattformkosten für den Core i7 wegen der neuen Architektur und dem damit verbunden Steckplatzwechsel deutlich höher, während sich der Phenom II in der Regel problemlos in bestehende AM2(+)-Plattformen integrieren lässt. Für solche PCs ist der Phenom II X4 940 Black Edition in jedem Fall empfehlenswert - vorausgesetzt der Hauptplatinen-Hersteller bietet ein entsprechendes Bios-Update an. Dies sollten Sie vor dem Kauf unbedingt prüfen!

In der Preisklasse bis 300 Euro ein starker Konkurrent für den Phenom II X4 940 Black Edition ist hingegen der Core 2 Quad Q9450. Der Intel-Prozessor verbraucht einerseits weniger Strom und ist anderseits in einigen Einsatzgebieten wie etwa Spielen schneller unterwegs ist als der Phenom II. Zudem hat der bewährte Sockel-LGA-775-Prozessor ähnlich niedrige Plattformkosten wie AMDs neues Spitzenmodell.

Unterm Strich kann man aber sagen, dass AMD mit der Phenom-II-Baureihe nicht nur bei der Energieeffizienz, sondern auch bei der Rechenleistung jetzt wieder wettbewerbsfähige Desktop-Prozessoren im Programm hat. Wer gerne an der Taktschraube dreht, wird den Phenom II X4 940 Black Edition lieben: Dank frei wählbarem Multiplikator konnten wir die 3-GHz-CPU luftgekühlt problemlos auf 4 GHz übertakten. Insbesondere die AMD-Plattform Dragon, die clevere Tools zum gezielten Hochjubeln des Prozessor- und Grafikchip-Taktes per Mausklick bietet, macht den Phenom II X4 940 Black Edition zu einer attraktiven Wahl für leistungshungrige Anwender und ernsthafte PC-Spieler.

Alternativen: Eine vergleichbar hohe Rechenleistung bei spürbar geringerem Energieverbrauch bietet der Core 2 Quad Q9450. Sind Sie bereit für noch mehr Rechenleistung auch deutlich mehr Geld hinzublättern, bietet sich die virtuelle Achtkern-CPU Intel Core i7 920 an.

Testergebnisse und Technische Daten

Prozessor

AMD Phenom II X4 940 Black Edition

Preis-Leistungs-Wertung

49

Anbieter

AMD

Weblink

www.amd.com/de-de

Preis

rund 260 Euro

Hotline

089/45053199

Garantie

36 Monate

BEWERTUNG (0- 100 Punkte)

Rechenleistung (35%)

54

Ergonomie (20%)

48

Ausstattung (15%)

76

Service (5%)

55

Preis (25%)

28

Gesamtergebnis

49

DIE TECHNISCHEN DATEN

Steckplatz

Sockel AM2+

Anzahl der physikalischen Kerne

4

Anzahl der virtuellen Kerne

0

Arbeitstakt

3,00 GHz

Front Side Bus / Referenztakt

200 MHz

Hypertransport-/Quickpath-Link

1,8 GHz

L1-Cache / shared

128 KB / nein

L2-Cache / shared

512 KB / nein

L3-Cache / shared

6.144 KB / ja

Befehlssatzerweiterungen

3DNow

ja

MMX

ja

SSE

ja

SSE 2

ja

SSE 3

ja

SSE 4

4a

64-Bit-kompatibel

ja

Hyper-Threading / Simultanes Multi-Threading

nein

Virtualisierungsfunktionen

ja

dynamische Spannungsversorgung

Rechenkerne und Speichercontroller

Buffer-Overflow-Schutz

ja

Trusted computing

aktivierbar

Heat-Spreader

ja

Leistungsaufnahme (Thermal Design Power)

125 Watt

TESTERGEBNIS

Ergonomie

Stromverbrauch, Leerlauf ohne Energiesparmodus

162 Watt

Stromverbrauch, Leerlauf mit Energiesparmodus

135 Watt

Stromverbrauch, volle CPU-Last auf alle Kerne

235 Watt

Stromverbrauch, volle Grafik-Last

237 Watt

Rechenleistung pro Watt

41 Punkte/Watt

Multimedia-Leistung

Cinebench 10, Rendering, ein CPU-Kern

2.734 Punkte

Cinebench 10, Rendering, alle CPU-Kerne

9739 Punkte

iTunes, Audio-Konvertierung (WAV -> MP3)

61 Sekunden

iTunes, Video-Konvertierung (1080i -> MPEG4)

113 Sekunden

3DSMax SPECapc, Rendering-Test Space

63 Sekunden

3DSMax SPECapc, Rendering-Test Underwater

97 Sekunden

PC-Mark Vantage, TV and Movies

1.374 Punkte

Sysmark 2007, Video Creation

157 Punkte

Sysmark 2007, 3D-Modeling

170 Punkte

PC-Mark Vantage, Music

4.729 Punkte

3D-Leistung

Crysis, 1024 x 768 Bildpunkte, mittlere Qualität (min./mittel/max. Bildrate)

26 / 51 / 71 Bilder/s

Crysis, 800 x 600 Bildpunkte, niedrige Qualität (min./mittel/max. Bildrate)

68 / 108 / 137 Bilder/s

3D-Mark 06, CPU-Test

4.206 Punkte

PC-Mark Vantage, Gaming

5.135 Punkte

Office-Leistung

Sysmark 2007, Office Productivity

144 Punkte

Sysmark 2007, E-Learning

150 Punkte

PC-Mark Vantage, Communications

4.569 Punkte

PC-Mark Vantage, Productivity

5.140 Punkte

Analyse-Leistung

Sungard ACR, Monte-Carlo-Simulation

460 Sekunden

Systemleistung

Sysmark, Gesamt

155 Punkte

PC-Mark Vantage, Gesamt

5.045 Punkte

PC-Mark Vantage, Memories

4216 Punkte

PC-Mark Vantage, HDD

3.699 Punkte

(pc-welt/bb)