Corning Taiwan

Riesennachfrage nach Substraten für mobile PCs

11.03.2011
Bis zu 49.444 Fußballfelder nach dem FIFA-Standard ließen sich 2011 mit Glassubstraten für LCD-Panels füllen. Die größte Nachfrage kommt von LCD-TVs, am stärksten wächst laut Corning Taiwan das mobile Segment.

Mobile Rechner einschließlich Tablet-PCs generieren schon mehr Panel- und Substrat-Wachstum als LCD-Fernseher, sagte Alan Eusden, Präsident von Corning Display Technologies Taiwan. Corning ist zusammen mit dem Joint Venture Samsung Corning der größte Hersteller von Muttergläsern (oder Glassubstraten) für LCD-Panels.

Die Grafik zeigt die Generationsschritte von Panel-Werken und die jeweils verarbeiteten Muttergläser. Bei 10G (Sharp) ist derzeit noch Schluss.

Ein anderer Substratriese ist Asahi aus Japan. Das Unternehmen hat unter anderem die Waben für die Münchener Allianz Arena geliefert.

Eusden zufolge wächst die Nachfrage nach Muttergläsern für mobile PCs im Zeitraum zwischen 2010 und 2014 um 18 Prozent jährlich, die für LCD-TVs hingegen um lediglich 11 Prozent per annum.

Der globale Flächenbedarf bei Muttergläsern soll sich 2011 auf 3,6 bis 3,8 Milliarden Quadratfuß (334,45- 353,03 Millionen Quadratmeter) erhöhen. Damit ließen sich nach den neuen FIFA-Regeln zwischen 46.841 und knapp 49.444 Fußballfelder mit dem Normmaß von 105 x 68 m (7.140 qm) füllen.

Die Nachfrage nach Substraten für LCD-TVs soll dieses Jahr besonders dank eines wachsenden Bedarfs in Entwicklungs- und Schwellenländern um 17 Prozent steigen, die für IT-Panels um 27 Prozent. Mit Eagle XG Slim genannten Muttergläsern hat Corning auf den wachsenden Bedarf an Displays für superleichte Notebooks, Netbooks und Tablet-PCs reagiert und versucht damit auch, den Preisverfall ein Stück aufhalten zu können.

LCD-Fernseher verzehren die meiste Glassubstratfläche. Corning zufolge wird das auch 2014 mit erwarteten 2,8-3,3 Milliarden Quadratfuß so sein. 7.000 bis 8.500 Millionen Quadratfuß an Substratfläche soll dann für LCD-Monitore bestimmt sein, 650 bis 750 Millionen Quadrtatfuß für mobile Rechner.

Ein Glaswerk von Corning in Japan musste 2009 nach einem Erdbeben monatelang ruhen, was unter anderem auch die Produktion von Sharp beeinträchtigt hat. Der japanische Hersteller ist der erste mit einer laufenden 10G-Produktion zur Verarbeitung von rund 8,7 qm großen Muttergläsern.

Welche Auswirkungen das neue Beben von heute für die Glas- und Panel-Produktion hat, ist noch nicht bekannt. Sony musste aber ein paar Werke im Nordosten der Hauptinsel Honshu schließen, wo das Erbeben der Stärke 8,9 (oder 8,8 laut US-Messung) einen Tsunami mit 10 m hohen Flutwellen ausgelöst hat. (kh)