Test

Riesiger USB-Stick Corsair "Flash Voyager GT" mit 128 GB

17.07.2009 von Michael Schmelzle und Martin-Roger Jones
Fett: 128 GB fasst der USB-Stick Corsair "Flash Voyager GT". Im Test prüf die PC-Welt die Datenraten und sagt Ihnen, für wen sich der 128-GB-Stick lohnt.

Fett: 128 GB fasst der USB-Stick Corsair "Flash Voyager GT". Im Test prüf die PC-Welt die Datenraten und sagt Ihnen, für wen sich der 128-GB-Stick lohnt.

Testbericht

Die Abmessungen USB-Stick Corsair Flash Voyager GT fallen mit wuchtigen 100 x 40 x 15 Millimetern deutlich raumgreifender aus, als bei einem herkömmlichen Speicher-Stick. Dafür ist auf dem Voyager GT aber auch jede Menge Platz für Ihre Daten. Nach FAT32-Formatierung sind es satte 121 Gigabyte beziehungsweise genau 124.763 Megabyte. Es passen also circa 25.000 MP3-Musikstücke auf den USB-Stick. Oder zwölf Vista-Installationen.

Der Flash Voyager GT ist in einer soliden Gummihülle verpackt, die den USB-Stick stoß- und wasserfest macht. Der Lieferumfang des Voyager GT ist mager. Lediglich ein 60 Zentimeter langes USB-Kabel sowie ein schwarzes Halsband finden wir in der Verpackung. Wirklich komfortabel um den Hals können Sie den 63 Gramm schweren Voyager GT 128 GB aber nicht über längere Zeit tragen. Software legt Corsair auch nicht bei. Dafür gewährt Corsair auf den USB-Stick außergewöhnlich lange zehn Jahre Herstellergarantie. Außergewöhnlich ist allerdings auch der Preis: Corsair kassiert für den Flash Voyager GT 128 GB rund 350 Euro - pro Gigabyte müssen Sie also stolze 2,90 Euro berappen.

Tempo

Gemäß der USB-2.0-Spezifkation beträgt die theoretisch maximale Transferleistung im High-Speed-Modus 480 MBit/s, also 50 MB/s. Damit der USB-Stick Flash Voyager GT diesen theoretischen Wert in der Praxis auch halbwegs erreicht, hat Corsair einen Dual-Channel-Controller verbaut. Entsprechend gute sequenzielle Datenraten konnten wir für den Voyager GT ermitteln. Beim Lesen kam der 128-GB-Stick von Corsair maximal auf 32,5 MB/s. Durchschnittlich waren es 31,2 und minimal 30,8 MB/s. Für einen USB-Stick sind das konstant hohe Werte. Um die Daten eines komplett gefüllten Flash Voyager GT auf einen PC zu übertragen, dauert es im günstigsten Fall also mindestens 66 Minuten.

Sequenzielle Schreibrate des Corsair Flash Voyager GT 128 GB

Die sequenzielle Schreibleistung des Corsair Flash Voyager GT fiel geringer aus, war für einen USB-Stick dieser Größe aber sehr gut: Maximal kam der Speicher-Stick auf 25,8 MB/s. Durchschnittlich lag die Schreibrate bei 22,2 MB/s. Minimal waren es nur noch 19,7 MB/s. Damit erreichte die mittlere Schreibgeschwindigkeit des Corsair Flash Voyager GT nur rund 70 Prozent des Lesetempos. Zudem war die Schreibleistung mit einer Schwankung von 6,1 MB/s bei weitem nicht so konstant wie beim Lesen - hier lagen zwischen minimaler und maximaler Datenrate lediglich 1,7 MB/s. Um den Corsair Flash Voyager GT voll zu schreiben, dauert es theoretisch also mindestens 94 Minuten.

Eine 120-GB-Kopieraktion im Windows-Explorer von der Festplatte auf den Corsair Flash Voyager GT war allerdings erst nach 4:25 Stunden beendet. Das Kopieren von unzähligen Verzeichnissen mit vielen kleinen Dateien erledigte der Flash Voyager GT in diesem Fall mit rund 7,7 MB/s. Die sequenzielle Transferleistung lässt sich also nicht auf den Praxisalltag übertragen.

Deshalb überprüften wir zusätzlich noch die Praxis-Datenraten mit unserem normierten Benchmark tecMark, der auch bei den Festplatten-Tests zum Einsatz kommt. Hier kam der Voyager GT beim Lesen auf 8,6 MB/s, beim Schreiben auf 2,7 MB/s und beim Kopieren auf 5,2 MB/s. Für einen USB-Stick, der die Tätigkeit einer Festplatte simulieren muss, ist das eine solide Leistung. Im Vergleich dazu bewegen sich die Praxis-Datenraten einer internen 2,5-Festplatte oder gar einer SSD auf einem viel viel höheren Niveau. Allerdings dürfen die internen Laufwerke mit SATA-300 auch eine deutlich flottere Schnittstelle nutzen.

Zugriffszeiten: Der USB-Stick Corsair Flash Voyager GT zeigte sich sehr reaktionsschnell. Wir ermittelten eine durchschnittliche Zugriffszeit von 0,61 Millisekunden beim Lesen und 0,62 Millisekunden beim Schreiben. Für den Fullstroke-Zugriff benötigte der Speicherstick beim Lesen 0,62 sowie beim Schreiben 0,74 Millisekunden. Für einen USB-Stick sind das sehr gute Werte.

Fazit

Der Corsair Flash Voyager GT 128 GB bietet für einen USB-Stick eine sehr gute sequenzielle Transferleistung und schnelle Zugriffszeiten. Im Vergleich zu einer SSD wie der Corsair P128 CMFSSD-128GBG2D sieht jedoch selbst ein so flotter Speicher-Stick schlecht aus. Die Transferleistung der Corsair-SSD ist rund sieben mal so hoch und mit einem Gigabyte-Preis von aktuell 2,50 auch noch günstiger.

Magerer Lieferumfang: USB-Stick Corsair Flash Voyager GT 128 GB

Insofern stellt sich die Frage nach dem Sinn und Zweck eines 128-GB-USB-Sticks. Wer große Datenpakete schnell und unkompliziert zwischen mehreren, nicht vernetzten PCs hin- und her transferieren muss, ist häufig auf die vergleichsweise langsame USB-Schnittstelle angewiesen. Dazu muss aber kein hochkapazitiver USB-Stick her. So sind beispielsweise die Test-Programme und Benchmark-Suiten für unsere Hardware-Tests auf einer externen 120-GB-Festplatte. Das 1,8-Zoll-Laufwerk ist fast genauso handlich wie der Corsair Flash Voyager GT 128 GB und mit gut 100 Gramm auch nicht viel schwerer. Der einzige gravierende Unterschied ist der Preis: die externe Platte kostet nur 100 Euro, während Sie für den Corsair Flash Voyager GT 128 GB mehr als dreimal so viel auf die Ladentheke blättern müssen.

(pc-welt/bb)