Die Zeit rennt

RIM arbeitet an Pornofilter für Indonesien

10.01.2011
Weil Indonesien, das Land mit der zweitgrößten muslimischen Bevölkerung eine Kampagne gegen geistige Verschmutzung im Internet gestartet hat, arbeitet RIM unter Hochdruck an einem Pornofilter.

Weil Indonesien, das Land mit der zweitgrößten muslimischen Bevölkerung eine Kampagne gegen geistige Verschmutzung im Internet gestartet hat, arbeitet RIM unter Hochdruck an einem Pornofilter.

Ohne Brower-Funktion ist es nur ein halbes BlackBerry.
Foto: RIM

Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge ist Research In Motion Ltd (RIM) bereits mit indonesischen Mobilfunkanbietern in Verhandlung, pornographisches Material vom BlackBerry zu verbannen.

Wie Tifatul Sembiring, Indonesiens Minister für Kommunikations- und Informationstechnologie am Vortag den Medien mitteilte, habe man RIM einen Zeitrahmen bis zum 21. Januar 2011 gesetzt, andernfalls drohten dem Unternehmen rechtliche Konsequenzen.

Ministeriumssprecher Gatot Dewa Broto hat auf Anfrage telefonisch mitgeteilt, dass RIM unter Umständen die Browser-Fähigkeit des BlackBerry komplett sperren müsse.

RIM sieht sich laut Bloomberg nicht nur in Indonesien wegen zunehmender Restriktionen bezüglich mobile E-Mail und Internet unter Druck gesetzt. Genannt werden auch Indien, Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. China hat im Juni 2009 sogar einen Pornofilter für alle PCs verlangt. Im selben Monat kam die Nachricht, dass die Finanzkrise auch den Spam-Versendern schade.

Indonesiens Regierung werde sich am kommenden Montag mit RIM und sechs einheimischen Mobilfunkanbietern treffen, um sie nach dem Stand der Dinge betreffs der Pornofilter zu befragen, sagte Muhammad Budi Setyawan, Generaldirektor für Post- und Telekommunikationswesen bei dem von Sembiring geleiteten Ministerium. Angriffsziel sei die Pornographie und nicht RIM, fügte er laut Bloomberg hinzu.

Sollte RIM sich mit den lokalen Anbietern in der Sache nicht einigen können, werde das Generaldirektorat fordern, den Browser-Service für das BlackBerry ganz einzustellen, so Setyawan. (kh)