Kaspersky Lab

Russische "Sauberleute" mit 2009er-Version

19.05.2008
Die neuen Kaspersky-Security-Applikationen für zu Hause sind rundum verbessert worden. "KAV" und "KIS" warten mit angepasster Optik, schnelleren Scans und diversen neuen Funktionen auf.

Von Boris Böhles

Mit virtueller Tastatur für sichere Passworteingabe im Internet: "Kaspersky Internet Security 2009"

Die neuen Kaspersky Lab-Security-Applikationen für zu Hause sind rundum verbessert worden. "KAV" und "KIS" warten mit angepasster Optik, schnelleren Scans und diversen neuen Funktionen auf.

Wir befinden uns zwar noch in der ersten Hälfte des Jahres 2008, trotzdem benennt Kaspersky Lab seine neuen Consumer-Security-Produkte zukunftsorientiert "Anti-Virus 2009" (KAV) und "Internet Security 2009" (KIS). Damit ersetzt das Unternehmen den bisher aus einer Versionsnummer geprägten Namen seiner Security-Software durch eine Jahreszahl als Kennzeichen. Die 2009er-Serie ist somit der Nachfolger der "7er"-Produkte. KAV ist als reines Antivirenprogramm anzusehen, während KIS zusätzlich eine Firewall und weitere Features (im Folgenden erwähnt) enthält.

Neuer Look und schnellere Scans

Die neue Oberfläche der "Kaspersky Internet Security 2009" ist übersichtlich und leicht zu bedienen.

Außer dem Namen hat sich auch die Software selbst verändert. Zunächst fällt eine veränderte Optik auf, die dem Anwender einerseits deutlich anzeigt, wenn der PC gefährdet ist, andererseits leichter zu bedienen sein soll. Das schafft die Software tatsächlich. Gerade Nutzer, die sich nicht mit derartigen Tools auskennen, müssen prinzipiell keine Einstellungen vornehmen, um die Sicherheitssoftware einzusetzen. Nach der Installation ist der PC geschützt. Nervige Pop-up-Fenster gibt es dank eines erstmal eingesetzten Entscheidungs-Tools so gut wie keine mehr - nur wenn es unbedingt notwendig ist.

Das heißt aber nicht, dass sich der Funktionsumfang verringert hat. Im Gegenteil, er ist größer geworden, und die Performance wurde deutlich verbessert. Ein kompletter Systemscan ist wesentlich schneller erledigt als mit der Vorgängerversion. Natürlich haben versiertere Nutzer auch die Möglichkeit, Detaileinstellungen vorzunehmen und die Software nach ihren Bedürfnissen zu konfigurieren, und zwar wie erwähnt detaillierter als in bisherigen Versionen: Erstmals bieten die Produkte eine Rechteverwaltung für jedes auf dem PC installierte Programm. So lässt sich beispielsweise bestimmen, ob eine Anwendung Zugriff auf Betriebssystembereiche wie Autostart, Systemdateien oder -dienste haben darf und ob sie sich beispielsweise dem Netzwerk bedienen darf.

Für KMUs: "Kaspersky Open Space Security"

Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gibt es ab sofort die "Kaspersky Open Space Security". Die Software richtet sich explizit an Unternehmen ab fünf Arbeitsplätzen. Das Paket enthält neben "Kaspersky Anti-Virus für Workstations" auch die Server-Lösung "Kaspersky Anti-Virus für Windows-Server 6.0". KMUs wird mit diesem Paket ein professioneller Virenschutz ohne den oftmals hohen Administrationsaufwand von Enterprise-Lösungen zur Verfügung gestellt, so das Unternehmen. Das "5+1 Base Pack" kostet 249 Euro, das "5 Workstations Expansion Pack" 199 Euro (beides UVP).

Blacklist meets Whitelist

Neu ist, dass sowohl KAV als auch KIS "Black-" und "Whitelists" kombinieren. Das heißt: Einerseits erkennt die Software per Virendefinition bekannte Schadsoftware und macht sie unschädlich, andererseits werden unbedenkliche Anwendungen, die auf einer Whitelist stehen, erkannt und zugelassen. Diese Technologie nennt der Hersteller "Hybrid Protection".

Ein weiteres Novum ist eine virtuelle Tastatur, die ein sicheres Einloggen beispielsweise in einen Online-Banking-Zugang ermöglichen soll. Da diese virtuelle Tastatur direkt mit der verwendeten Applikation (zum Beispiel Browser, Dokument etc.) kommuniziere und Logins oder Passworte direkt in das Programm eintrage und sie nicht über das Betriebssystem schicke, könne ein installierter Keylogger diese Daten nicht abfangen, so Kaspersky. Damit die virtuelle Tastatur Eingaben vornehmen kann, muss das aktive Fenster sichtbar sein.

Kaspersky versucht verstärkt, durch Prävention eine Infizierung des Computers zu verhindern. So ist in der KIS ein sogenannter "Schwachstellen-Scanner" integriert. Dieser untersucht den Rechner nach Sicherheitslücken und gibt anschließend Lösungsvorschläge vor. Beispielsweise werden verfügbare Patches zu installierter Software angezeigt, oder der Anwender wird über riskante Programmeinstellungen beispielsweise im Browser informiert. Apropos Browser: Der Hersteller hat einen "Privacy"-Schutz in KIS integriert, der es ermöglicht, alle Aktivitätsspuren des Browsers zu löschen. Leider funktioniert das momentan ausschließlich mit Microsofts "Internet Explorer". Fairerweise sei aber angemerkt, dass beispielsweise Mozillas "Firefox" eine solche Funktion bereits von Haus aus mitbringt.

Channel-Infos

Hersteller: Kaspersky Lab

www.kaspersky.de

Produkte: Anti-Virus 2009, Internet Security 2009

UVP: 30 (KAV), 40 (KIS), 60 (3-Platz KIS), 100 Euro (5-Platz KIS)

Verfügbarkeit: ab Juni

Distributoren: 8 Soft, Ectacom, Ingram Micro, Wick Hill

Alternativen: Trend Micro Internet Security Pro, Bitdefender Internet Security 2008

+ übersichtlich, virtuelle Tastatur

- Privacy-Schutz-Funktion nur mit Internet Eplorer möglich

Meine Meinung: Rundum gelungene Security-Suite, die einfach zu bedienen ist, vor allem in der Performance deutlich an Geschwindigkeit zugelegt hat und sich nur selten bemerkbar macht. Sie können dieses Produkt bedenkenlos an Endkunden verkaufen.

Sauberleute

Kaspersky-Sauberfrau
Foto:

Zeitgleich zum Start der neuen Produkte hat Kaspersky Lab eine Kampagne namens "sauberleue.2009" gestartet. Auf www.sauberleute.de vermittelt das Unternehmen nach eigenen Angaben in einer unterhaltsamen Bildungskampagne das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Schutz vor Schadsoftware. (bb)