Sags mit Motorola - US-Hersteller setzt auf Sprache

21.08.2006
Motorola hat neue Softwarelösungen entwickelt, mit denen z.B. Kurznachrichten vorgelesen oder die verschiedenen Stimmen bei Telefonkonferenzen verstärkt werden.

In der Telekommunikation ist Sprache natürlich das A und O ? Textnachrichten konnten trotz ihrer Popularität dem gesprochenen Wort noch nicht den Rang ablaufen - weshalb Motorola alles daran setzt, um diesen Bereich weiter zu entwickeln. Der US-Handyhersteller geht dabei gleiche mehrere Wege: einer davon ist die Verbesserung der Sprachqualität bei Telefonkonferenzen. Bislang stellte dabei ein wesentliches Problem die schwierige Unterscheidbarkeit der ähnlich klingenden Stimmen dar, was teilweise zu Missverständnissen führte. Motorola will diesem Problem Herr werden, indem er ein System entwickelt hat, das die einzelnen Stimmen der Konferenzteilnehmer so verstärkt, dass sie wesentlich besser zu unterscheiden sind. Die Idee soll bereits beim US-amerikanischen Patentamt angemeldet worden sein.

Doch damit nicht genug: Auch in anderen Bereichen will der weltweit zweitgrößte Mobilfunkhersteller auf Sprache setzen, die auf dem ersten Blick nur wenig damit zu tun haben. So will Motorola laut Branchenkreisen auf dem aufstrebenden indischen Markt ab 2007 ein Handy mit einer speziellen Software anbieten, das SMS als Sprachnachrichten versenden und empfangen kann. Damit wollen die US-Amerikaner auch die Zielgruppe der Analphabeten erreichen, die auf dem Subkontinent immer noch in erschreckend großer Zahl anzutreffen sind.

Auch für Blinde dürfte dieses angekündigte Mobiltelefon interessant sein, obwohl die dahinter steckende Technik keinesfalls neu ist. Text-to-Speech-Funktionen findet man bereits in hierzulande erhältlichen Mobiltelefonen, wie z.B. dem Outdoor-Handy Nokia 5500.

Den jeweiligen Marktgegebenheiten will sich Motorola auch in China anpassen. Hier geht es dieses Mal weniger um Sprache, dafür aber ebenfalls um Kurznachrichten. Da die chinesische Schrift aus mehr als 13.000 Zeichen besteht, sind SMS-Nachrichten nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Doch auch hier haben sich die findigen Entwickler von Motorola etwas einfallen lassen: Sie verabschiedeten sich von der herkömmlichen Tastatur und entwickelten eine Bedienfläche für eine so genannte "kapazitive Drucktechnik". Durch den Druckpunkt eines Fingers wird genau ermittelt, welches der Schriftzeichen ausgewählt wurde. Gleichzeitig werden alternative Zeichen angeboten, ähnlich wie Worte, die in westlichen Handys mittels der "T9"-Technik angezeigt werden. Mittlerweile gibt es in China drei Mobiltelefone von Motorola, die eine derartige Schreibtechnik unterstützen.

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