Digitaler Camcorder

Samsung VP-D381 kurz vorgestellt

16.03.2009 von Martin Hensel
Der digitale Camcorder VP-D381 von Samsung kostet nur wenig über 100 Euro. Wir sagen Ihnen, ob sich die Anschaffung des Video-Schnäppchens lohnt.

Während aktuelle Camcorder zunehmend auf Flash-Speichermedien setzen, werden Band-basierte MiniDV-Geräte immer seltener – und günstiger. Wir haben uns mit dem Samsung VP-D381 einen solchen Camcorder genauer angesehen. Das Gerät ist derzeit für rund 110 Euro im Handel erhältlich und darf somit als Schnäppchen bezeichnet werden – sofern man auf hochauflösende Videos verzichten kann.

Der VP-D381 verfügt über ein 34-faches optisches Zoom, der bei Bedarf digital auf maximal den Faktor 1000 erweitert werden kann. Dieses digitale Zoom ist allerdings nur eingeschränkt brauchbar, da insbesondere bei größeren Vergrößerungsfaktoren das Bild deutlich verpixelt und unscharf wird. Die Lichtstärke des Objektivs beträgt F1,6, die Lichtempfindlichkeit gibt Samsung mit 3 Lux an. Laut dem Hersteller liegt die Brennweite bei 2,3 bis 75,9 Millimeter. Das Objektivgewinde hat einen Durchmesser von 30 Millimetern. Zudem kann die manuelle Verschlusszeit zwischen 1/60 und 1/10.000 Sekunde in acht Stufen variiert werden.

Einfache Bedienung, solide Verarbeitung

Für die Videoaufzeichnung ist ein CCD-Bildsensor mit 800.000 Pixeln zuständig. Filme werden im PAL-Format mit 720 x 576 Bildpunkten aufgezeichnet. HD-Aufnahmen sind nicht möglich. Die direkte Videoaufnahme im 16:9-Format wird unterstützt. Diverse Motivprogramme und Automatiken erleichtern die Bedienung. Als Speichermedien dienen MiniDV-Bänder. Aufnahmen lassen sich auf dem integrierten und schwenkbaren 2,7-Zoll-Display mit einer Auflösung von 230.000 Pixeln kontrollieren. Als Schnittstellen stehen ein AV-Ausgang und DV-Out per Firewire zur Verfügung.

Im Praxiseinsatz gefällt der VP-D381 zunächst durch gute Verarbeitungsqualität, was in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich ist. Das mit rund 6 x 9,5 x 11 Zentimetern (B x H x T) recht kompakte und 340 Gramm schwere Gehäuse liegt gut in der Hand. Auch die Bedienung kann überzeugen: Die Steuerung erfolgt über wenige Tasten und ein deutschsprachiges On-Screen-Menü. Sie ist logisch aufgebaut und gut durchdacht. Einsteiger werden allerdings etwas Einarbeitungszeit benötigen.

Gutes PAL-Bild, magere Ausstattung

Samsung VP-D381

Auch die Videoqualität kann sich sehen lassen. Im SP-Modus (Standard-Play) besticht der VP-D381 durch sehr gute Farbtreue und scharfe Bilder. Die integrierte Rauschunterdrückung leistet bei geringer Umgebungshelligkeit gute Arbeit und minimiert das lästige Bildrauschen auf ein erträgliches Maß. Der hierfür zuständige DSP6-Chip übernimmt unter anderem auch Farbwertabgleichung per automatischer Helligkeitsmessung und optimiert den Weißabgleich. Im LP-Modus (Long-Play) liefert der Camcorder ebenfalls einwandfreie Bildqualität ohne erkennbare Einbußen.

Das eingebaute Stereo-Mikrofon kann überzeugen: Bei unseren Testaufnahmen waren selbst leise Nebengeräusche einwandfrei zu identifizieren, ohne von Nebenrauschen überlagert zu werden. Das bei MiniDV-Camcordern unvermeidliche Laufgeräusch der Kassette ist in der Aufzeichnung nicht zu hören. Die Verbindung mit einem PC zur Nachbearbeitung der Aufnahmen funktioniert problemlos. Allerdings müssen wir hier einen Minuspunkt verteilen: Weder ein Firewire-Kabel noch ein Programm zur Videobearbeitung sind im Lieferumfang des Samsung-Camcorders enthalten.

Fazit:

Wer mit den im Vergleich zu Flash-Medien unkomfortablen MiniDV-Kassetten als Speichermedium leben kann und noch nicht dem HD-Trend verfallen ist, findet in Samsungs VP-D381 einen guten Camcorder für wenig Geld. Bild- und Tonqualität waren durchweg in Ordnung. Sogar die Verarbeitung gab praktisch keinen Anlass zur Kritik. Lediglich der magere Lieferumfang fiel uns negativ auf. Ansonsten ist der VP-D381 für knapp 110 Euro Straßenpreis ein rundum empfehlenswertes Gerät.

Von Martin Hensel, PC-Welt

Hersteller: Samsung
Web: www.samsung.de
Preis: ca. 110 Euro