Schauen und staunen: Photosynth macht aus vielen Bildern eine 3D-Umgebung

10.11.2006 von Panagiotis Kolokythas
Das in der Entwicklung befindliche Photosynth ist in der Lage, aus vielen Einzelbildern ein großes Panoramabild zu erstellen. Ab sofort steht eine erste Testversion online, mit der Sie schon mal einen Blick auf die von Microsoft-Forschern entwickelte Technologie werfen können.

Microsofts Forscher hatten bereits im Juli mit "Photosynth" eine Technologie vorgestellt, mit der automatisch aus vielen Einzelbildern ein großes Panoramabild erzeugt wird (wir berichteten). Am Donnerstag haben die zuständigen Entwickler des Microsoft Live Labs nun eine erste Tech-Preview der Software Photosyth zum Download bereitgestellt.

"Photosynth ist eine unglaubliche neue Technologie des Microsoft Live Labs, die für immer die Art und Weise ändern wird, wie Sie über digitale Fotos denken", heißt es auf der Website von Photosynth.

Was macht nun die Software? Beispiel: Sie stehen auf einem Kirchenplatz und knipsen aus unterschiedlichen Positionen digitale Fotos. Mal die Kirche insgesamt, dann nur einen Ausschnitt, dann den Platz davor, dann das Gebäude neben der Kirche, usw… Photosynth ist laut Angaben der Entwickler in der Lage, die Sammlung dieser Aufnahmen zu analysieren und die Bilder anschließend in einem dreidimensionalen Raum einzuordnen, indem sich der Anwender dann virtuell frei bewegen kann.

Das klingt kompliziert? Dann sollten Sie sich eine der auf dieser Seite befindlichen eindrucksvollen Beispielsammlungen ansehen, die den Markusplatz in Venedig oder den Petersplatz in Rom zeigen. Vorausgesetzt wird der Internet Explorer, und vor dem Start von Photosync wird zunächst ein ActiveX-Control installiert. Sie können sich in der 3D-Umgebung wahlweise mit der Maus oder per Tastatur bewegen.

Während der aktuellen Entwicklungsphase von Photosynth werden nur der Internet Explorer 6 und 7 unterstützt. Die Unterstützung anderer Browser soll später hinzugefügt werden. Weitere Voraussetzungen: Windows XP SP2/Vista, 256 MB Hauptspeicher und eine DirectX-9-fähige Grafikkarte.

Derzeit können nur die Beispiel-Bildersammlungen angeschaut werden, wovon mit der Zeit weitere online gestellt werden sollen. Photosynth wird von Microsofts Forschern in Zusammenarbeit mit der Universität von Washington entwickelt. Dabei werden auch diverse Microsoft-Technologien eigesetzt, die beispielsweise dafür sorgen, dass die in der Sammlung enthaltenen Bilder einen möglichst geringen Speicherplatz verbrauchen

Photosynth selbst steht noch nicht zum Testen bereit. Es soll erst zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht werden. Laut Angaben von Microsoft benötigt die Berechnung der Szenen derzeit noch sehr viel Zeit. Je nach Umfang der Bildersammlung können Stunden oder gar Tage vergehen. Im Augenblick wird daran gearbeitet, die Berechnungszeit zu verringern. In den kommenden Monaten soll dann eine Testversion von Photosynth erscheinen, die Anwender dann voll nutzen können, um selbst Sammlungen anzulegen. (pcwelt/cm)

Website: Photosynth