Fujitsu Primergy MX130 S2

Server für Kleinunternehmen (Erfahrungsbericht)

17.04.2012 von J. Bruzzese
Wie leicht lässt sich ein Server für Kleinunternehmen in Betrieb nehmen? Ein Erfahrungsbericht.
Kaum größer als eine DIN-A4-Ordner: der Fujitsu-Server "Primergy MX 130 S2"
Foto:

Wie leicht lässt sich ein Server für Kleinunternehmen in Betrieb nehmen? Wir haben den Test mit dem "Primergy MX 130 S2" von Fujitsu gemacht – dieser Server für Kleinunternehmen eignet sich als File-, Web- oder Druck-Server. Ein Erfahrungsbericht.

Der Server kostet um die 450 Euro. Er kommt als hohe "Pizzabox". Als Pizzaboxen werden Server bezeichnet, deren Format an eine Pizzaverpackung erinnert. Der Rechner ist circa 35 x 38 x 10 Zentimeter hoch, ist also in etwa drei- bis viermal so hoch wie eine Pizzaschachtel. Der Rechner kann liegend oder stehend betrieben werden.

Der Lüfter ist taktabhängig gesteuert, laut Datenblatt sind dies 21 dB im Leerlauf. Im Normalfall haben wir ihn nicht gehört. Dies ist positiv und vermeidet Lärm im Büro. Im Inneren der Box werkelt eine CPU vom Typ AMD Athlon X2 220 mit 2,8 GHz. Als Netzwerkinterface hart Fujitsu eine Broadcom Netlink Gigabit-Karte dazu gepackt. Als Festplatte ist ein Modell mit knapp einem Terabyte Fassungsvermögen verbaut. Die Platte ist als RAID-Platte eingerichtet.

Der RAM-Speicherausbau beträgt zwei Gigabyte. Der Server ist mit acht USB-Ports ausgestattet, sechs hinten und zwei an der Gerätevorderseite. Diese lässt eindeutig auf den Einsatz im Büro schließen. Der Server wurde zusammen mit den notwendigen Anschlusskabeln, der Tastatur und Maus und einem Adapter für Bildschirm und dergleichen geliefert. Sie benötigen also lediglich einen Bildschirm, um das Gerät in Betrieb zu nehmen. Zusammen mit der Hardware des Gerätes fanden wir eine DVD-Box vor, in der die Verwaltungssoftware "ServerView"-Software enthalten ist.

Rechenzentrum oder Soho-Umfeld?

In dem begleitende Booklet ist vermerkt, dass die ServerView-Software beim Einrichten des Systems hilft und den ganzen Vorgang beschleunigen soll. Wörtlich ist das zu lesen: "Mit der Software-Komponente der ServerView Suite können alle Server im Rechenzentrum zentral über ein webbasierte Bedienoberfläche überwacht, inventarisiert und gewartet werden...". Nur hatten wir leider kein Rechenzentrum und der Server soll im Homeoffice eingesetzt werden. Andererseits wird man im Rechenzentrum kaum auf Pizzaboxen setzten, denn diese passen mit Racksystemen nicht zusammen. Der Grund für diese Diskrepanz ist schnell gefunden. Fujitsu bündelt seine Tools für das Management von Servern in der ServerView Suite. Diese Sammlung umfasst verschiedene Funktionen zum Deployment, zur Kontrolle, zur Wartung und zur Integration in bestehende Managementumgebungen.

Über diese Basisfunktionalitäten hinaus werden auch lizenzpflichtige Module bereitgestellt. ServerView bietet diverse Optionen zur Einrichtung neuer Server, angefangen von der automatisierten Erst-Installation bis hin zur Masseninbetriebnahme einer ganzen Serverfarm. Für die Kontrolle des laufenden Serverbetriebs stellt ServerView Funktionen mehrere Funktionen zur Überwachung bereit. Bei der ServerView-Software handelt es sich folglich um eine universelle Verwaltungssoftware, die eben allen Rechnersystemen von Fujitsu beiliegt. Dies muss ja nicht falsch sein. Also setzten wir zum Einrichten der Box auf diese Software.

Verwaltungssoftware

Das Setup des Rechners ist durch Hilfen unterstützt.

Nach dem Einlegen der CD/DVD in das Laufwerk startet der ServerView Installation Manager. Im ersten Bildschirm erfolgt die "Anzeige der Systemdaten". In einem ersten Informationsbildschirm gibt die Software preis, was in der Box verbaut wurde. Neben den bereits oben erwähnten Angaben zur CPU, den Platten und ähnlichen Dingen finden Sie hier auch die Angaben zur MAC-Adresse, dem Firmware-Level, dem BIOS und ähnliche Informationen. Für den weiteren Installationsablauf stehen drei Optionen zur Verfügung. Nach dem Aufruf der Option "Wartung" lassen sich weitere Wartungsarbeiten am Gerät ausführen.

Unter "Information" werden viele Hinweise zum Rechner und dessen Aufbau geboten. Über die Option "Deployment" erfolgt das Einrichten des Betriebssystems. Im Rahmen unseres Kurztests haben wir diesen Schritt gewählt. Anschließend erscheint ein Abfragebildschirm in dem der Installationsprozess wissen will, ob es sich dabei um eine "typische" oder "benutzerdefiniere" Installation handeln soll. Wir haben eine typische Installation vorgenommen. Im nächsten Schritt wird die Angabe einer bestehenden Konfigurationsdatei verlangt oder eine neue Konfigurationsdatei erzeugt. In dieser Konfigurationsdatei werden alle Angaben, die im Rahmen eines Betriebssystem-Setup typischerweise gemacht werden müssen an einer zentralen Stelle zusammengeführt. Diese ist sicherlich ein Vorteil und kann das Setup beschleunigen. Unter Betriebssystem beispielweise sind dann die Angaben zu dem zu installierten Betriebssystem zu machen. Hier werden die Systeme Windows, Linux und ein Hypervisor als Optionen geboten. Im Rahmen unseres Tests haben wir hier den Windows Server 2008 R2 gewählt. Für Windows sind dann weitere Details, wie etwa das Servicepack, die Edition und dergleichen auszuwählen. An diese Stelle erscheinen auch die Angaben zum Einrichten der Platte und der RAID-Konfiguration.

In einer Übersicht können Sie dann alle Einstellungen nochmal prüfen und der eigentliche Setupvorgang starten. Dies erfolgt als eine bedienerfreie Installation des Systems. Nun sind keine Eingaben mehr notwendig und Sie können den Server sich selbst überlassen – was wir auch taten. Die einzelnen Schritte werden deutlich protokolliert. Zuerst wird beispielsweise die Partition erzeugt, anschließend wird diese Formatiert. Das eigentliche Setup des Windows Server 2008 R2 erfolgt allerdings vom Original-Medium von Microsoft. Nach dem Einlegen der Betriebssystem-DVD wird erneut der Installation Manager verlangt. Und nun endlich startet die Installation.

Fazit

Das benutzerlose Setup von mehreren Servern im Rechenzentrum, wie es ServerView empfiehlt, ist zweifelsfrei von Vorteil. Es könnte es auch im Soho von Nutzen sein. Diese liegen just darin, dass alle Angaben zum Setup in einer zentralen Übersicht zusammengefasst sind und der Anwender zu Beginn weiß, welche Angaben er benötigt. Um das Setup aber auch für den Anwender im Soho tauglich zu machen, sollte es einfacher gestaltet werden. Für einmalige Installationen eines Servers im Soho hat es daher kaum einen Nutzen. Hier kann der Nutzer ebenso gut eine manuelle Installation wählen. Für die Funktion des Rechners im Allgemeinen hat das Setup keinen Nachteil. Der Rechner umfasst all die Dinge und Anschlüsse, die von einem Standardserver erwartet werden. (PC-Welt/tö)

Wollen Sie weitere Testberichte lesen? Dann abonnieren Sie unseren Newsletter "Aktuelle Tests"! (--> klick)