Laut Microsoft

Server-Virtualisierung bleibt Brot-und-Butter-Geschäft

16.04.2010
Es wurmt Microsoft mächtig, nur die Nummer 2 im Virtualisierungs-Geschäft zu sein. VMware bleibt hier der unangefochtene Marktführer. ChannelPartner hat Andreas Heberger, Manager Server Infrastructure & Application Group bei Microsoft Deutschland, zu den aktuellen Trends im Virtualisierungsmarkt befragt.

Es wurmt Microsoft mächtig, nur die Nummer 2 im Virtualisierungs-Geschäft zu sein. VMware bleibt hier der unangefochtene Marktführer. ChannelPartner hat Andreas Heberger, Manager Server Infrastructure & Application Group bei Microsoft Deutschland, zu den aktuellen Trends im Virtualisierungsmarkt befragt.

Mit welchen Virtualisierungs-Produkten wird der qualifizierte Fachhandel 2010 sein Geld verdienen?

Andreas Heberger, Manager Server Infrastructure & Application Group bei Microsoft Deutschland: "Virtualisierte Clients nicht für alle geeignet"
Foto: Ronald Wiltscheck

Andreas Heberger: Server-Virtualisierung ist nach wie vor der Hauptwachstumstreiber im IT-Bereich. Während heute erst weniger als ein Fünftel aller Server virtualisiert ist, geht IDC davon aus, dass sich diese Zahl bis 2012 mehr als verdoppelt. Aber auch die Virtualisierungs-Segmente "Desktop" und "Applikationen" werden für viele Unternehmen immer interessanter.

Wie soll der Reseller dabei vorgehen?

Heberger: Der VAR muss seinen Kunden überzeugen, fast seine gesamte IT-Umgebung zu virtualisieren. Die Herausforderung liegt danach darin, diese virtualisierte Systeme intelligent und einfach zu verwalten. Microsoft ist hier als Partner für den Fachhandel gut aufgestellt und bietet neben einem vollständigen Lösungsportfolio für Desktop- Applikations- oder Servervirtualisierung auch entsprechenden Managementprodukte an. Fachhändler die hier in Know-how investieren und in der Lage sind integrierte und nachhaltige Konzepte zu entwickeln, haben sicherlich einen Wettbewerbsvorteil. Das gilt besonders für den Mittelstand, wo viele Kunden sich gerade jetzt intensiv mit diesem Thema beschäftigen.

Und welche Virtualisierungs-Services sind derzeit am stärksten nachgefragt?

Heberger: Wir sehen einen großen und steigenden Bedarf an gesamtheitlichen Konzepten, die nicht nur Virtualisierung von einzelnen Workloads zum Ziel haben, sondern die gesamte IT Infrastruktur in den Mittelpunkt stellen. Somit sind individuelle Lösungen gefragt, die neben den eigentlichen Virtualisierungskonzepten auch das zentrale Management der physischen und virtuellen Infrastruktur beinhalten, denn nur dann lassen sich die Einsparpotenziale auch langfristig realisieren. Wir unterstützen Fachhändler intensiv und bieten unseren Partnern neben leistungsfähigen Tools wie dem ROI-Kalkulator ("Return-on-Investment-Rechner, Anm. d. Red.), unterschiedliche Trainings bis hin zur Möglichkeit, sich für die Kompetenz "Virtualisierung" zu qualifizieren und somit das fundierte Fachwissen auch für Kunden sichtbar zu machen. Das Konzept wird im Markt sehr gut angenommen.

Rich-Clients bleiben

Server- und Storage-Konsolidierung sind nach wie vor ein heißes Thema, welche anderen Trends im Virtualisierungsumfeld sehen Sie derzeit?

Heberger: Desktop-Virtualisierung wird derzeit intensiv diskutiert. Während Gartner schätzt dass Client-Virtualisierungs-Lösungen im Jahr 2013 bereits 40 Prozent des PC Marktes ausmachen werden, sehen wir die Entwicklung allerdings noch etwas verhaltener. Zwar spüren wir ebenfalls zunehmend Interesse an derartigen Lösungen, allerdings stellt sich im Gespräch mit Kunden oftmals heraus, dass sich die erhofften Kostenvorteile anders als im Bereich der Servervirtualisierung doch nicht so einfach darstellen lassen. So werden beispielsweise die notwendigen Investitionen im Rechenzentrum, wie Aufrüstung der Server oder Bereitstellung der ausreichenden Bandbreite zum Nutzer, oftmals unterschätzt.

Also ist der klassische PC noch nicht tot?

Heberger: Viele Kunden erkennen, dass für ihre Anforderungen virtualisierte Clients nicht unbedingt die geeignete Lösung darstellen, sondern oftmals eine Optimierung des Rich Client die kostengünstigere Alternative ist. Der Fachhandel sollte hier sehr genau prüfen, welche Lösung am besten auf die individuellen Anforderungen des Kunden passt. Auch hier sind wir als Partner für den Fachhandel gut positioniert und bieten neben den Optimierungslösungen für den Rich Client auch die Umsetzung des "virtuellen Desktops" an. Beim Know How Aufbau unterstützen wir den Partner selbstverständlich mit gezielten Trainingsmaßnahmen. (rw)