Hewlett-Packard

Sieben überflüssige Fehler bei Blade-Servern

19.02.2008
Die Vorzüge von Blades sind bekannt. Unternehmen, die ihre IT auf eine Blade-Umgebung konsolidieren, sollten jedoch einige Grundregeln beachten, schreibt Carsten Unnerstall von HP.

1 Der Kardinalfehler ist es, Blades als reine Server-Lösung zu betrachten. Denn mittlerweile stehen für das Blade Computing komplett integrierte Infrastrukturen zur Verfügung, die es Unternehmen ermöglichen, Server- und Storage-Blades in einem Gehäuse beliebig zu kombinieren.

Der Autor

Carsten Unnerstall

ist Business Manager HP BladeSystem bei Hewlett-Packard Deutschland.

2 Ein weiterer Fehler steht damit in direktem Zusammenhang. Administratoren nutzen häufig nicht die Möglichkeiten, die ein Blade Enclosure für das zentrale, automatisierte und einheitliche Management aller Blade-Komponenten eröffnet. Dazu gehören zum Beispiel auch Meldungen, die bereits im Vorfeld von Störungen eingehen.

Denken Sie daran, die Server-Umgebung über eine virtuelle Ebene mit dem LAN und dem SAN zu verbinden.

3 Hier die Server, dort Storage Area Network (SAN) und Netzwerk (LAN) - das Silo-Denken ist bei den Administratoren noch weit verbreitet. Abhilfe schaffen hier moderne Architekturen wie "Virtual Connect" von HP, die eine virtuelle Verkabelung im Blade Enclosure ermöglichen, indem sie die Server-Umgebung über eine virtuelle Ebene mit dem LAN und dem SAN verbinden. Dies hat den Vorteil, dass jeder Server-Einschub vor der Erst-installation nur einmal verkabelt werden muss.

Soll später beispielsweise ein Blade Server ersetzt oder hinzugefügt werden, entfällt dadurch die bislang nötige und aufwendige Koordination zwischen den Storage-, Netzwerk- und Server-Administratoren. Dies schlägt auch auf der Kostenseite positiv zu Buche. Dank der "Virtual Connect"-Architektur wird der Aufwand für die Verkabelung um bis zu 94 Prozent reduziert. Zudem kommt die Infrastruktur insgesamt mit weniger Switch-Ports aus, sodass auch hier weniger Kosten anfallen. Bislang verzichten allerdings viele Unternehmen bei der Anschaffung auf eine Betrachtung der Gesamtkosten - ein Fehler, denn hier verbirgt sich enormes Einsparpotenzial.

4 Blade-Umgebungen bilden eine ideale Ausgangsbasis für die Virtualisierung sowohl der Rechenleistung der Blade Server als auch der Speicher-, Netzwerk- und Stromversorgungskompo-nenten. Allerdings versäumen es viele Unternehmen, eine entsprechende Virtualisierungsstrategie zu entwickeln und daraus einen konkreten Fahrplan für Virtualisierungsprojekte abzuleiten.

5 Ein vernünftiges Konzept inklusive der dazugehörenden Lösung fehlt oft auch beim Backup. Denn mehrfach redundant ausgelegte Komponenten sorgen zum Beispiel bei einer Blade-Lösung wie dem HP BladeSystem "c-Class" für hohe Verfügbarkeit. Diese verpufft jedoch, wenn die Daten nicht konsequent gesichert werden. Als Backup-Systeme eignen sich hier Storage-Blades, die neben einer integrierten Datensicherung Funktionen für das File Serving (Network-attached Storage, NAS) und iSCSI-basierte Storage-SAN-Funktionen bieten. Zudem gibt es mittlerweile auch Tape-Blades.

6 Viele Unternehmen machen außerdem den Fehler, dass sie zwar eine hochverfügbare Umgebung implementiert, jedoch nicht die dazugehörigen Services mit eingekauft haben, die die Verfügbarkeit geschäftskritischer Anwendungen garantieren.

7 Als Stolperstein kann sich auch die Größe der Blade-Umgebung erweisen - insbesondere im Zusammenhang mit der Kühlleistung des Rechenzentrums. Im Vergleich zu herkömmlichen Servern benötigt zum Beispiel das HP BladeSystem c-Class zwar um rund 40 Prozent weniger Strom. Allerdings ermöglicht der kleine Formfaktor auch eine deutliche Steigerung der Server- und Storage-Dichte im Rack. Dies gilt es beim Sizing der Kühlung und Klimatisierung zu berücksichtigen.

Fazit: Erst wenn Unternehmen beim Einsatz von Blades diese Fallen vermeiden, können sie die Vorteile dieses Formfaktors voll ausschöpfen.