Siemens ICN plant Neuausrichtung

06.06.2002

Die angeschlagene Netzsparte der Siemens AG beginnt sich neu auszurichten. Thomas Ganswindt, Vorstand von Siemens ICN, will seine Sparte einer "strategischen Neuorientierung" unterziehen. Durch die "Next Generation Networks" (NGN), die Siemens mit seinen Produkten realisieren will, verspricht er den Carriern eine Umsatzsteigerung von 20 Prozent. Außerdem würden Kunden durch Siemens-Produkte ihre laufenden Kosten um bis zu zwei Drittel senken können. Diese Zahlen gehen aus einer Studie der Gartner Group hervor.

Ebenfalls in die "NGN"-Strategie fällt der Verkauf der Siemens-Tochter Juniper Networks, die jüngstan den amerikanischen Anbietervon Internet-Vermittlungsrechnern Unisphere für insgesamt rund 740 Millionen Dollar ging. Mit der Transaktion ging eine weltweite Partnerschaft zwischen ICN und Unisphere einher. ICN wird die Technik von Juniper in Zukunft verstärkt vertreiben.

Die Bekanntgabe der "NGN"-Strategie von Siemens ist laut Branchenkennern der Beginn der lang er-warteten Umstrukturierung des Sorgenkinds ICN. Im vergangenen Jahr lag der Verlust der Netzsparte bei 860 Millionen Euro. Erst kürzlich gab Ganswindt bekannt, dass weitere 6.500 Stellen gestrichen werden müssen. Bis nächstes Jahr will ICN insgesamt 16.500 Stellen streichen und 1,5 Milliarden Euro Kosten sparen. Doch damit ist es laut Ganswindt nicht getan: "Entlassungen reichen nicht. Wir müssen zeigen, dass wir am Ball sind und nicht mit uns spielen lassen," erklärte er gegenüber der Financial Times. (gn)

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