Avistron-Verbrauchsmaterial

Siewert & Kau mit 3D-Druck-Eigenmarke

01.06.2016 von Armin Weiler
Der Bergheimer Distributor Siewert & Kau bringt eigenen 3D-Druck-Filamente auf den Markt. Das 3D-Drucker-Verbrauchsmaterial wird unter der Marke "Avistron" vertrieben.

Siewert & Kau baut sein Engagement bei 3D-Druckern aus: Nun hat der Bergheimer Distributor mit "Avistron" eine Eigenmarke ins Leben gerufen, unter der nun Verbrauchsmaterialien für 3D-Drucker vertrieben werden.

Neue Marke für 3D-Druck Filamente: Avistron ist die Eigenmarke des Distributors Siewert & Kau.
Foto: Siewert & Kau

Geschäftsführer Björn Siewert sieht in der wachsenden Nachfrage nach 3D-Druckern im Consumer- und im B2B-Einsteigersegment "völlig neue Absatzpotenziale" für den Fachhandel. "Diese Entwicklung hat auch großen Einfluss auf den Markt rund um 3D-Printing Supplies. Der Bedarf an qualitativ hochwertigen Filamenten nimmt aufgrund der steigenden Geräteverkaufszahlen ebenso zu", weiß Siewert.

Laut Einkaufsleiter Sebastian Hill hat man bei der neuen Eigenmarke "besonders großen Wert auf eine gute Beschaffenheit und lange Haltbarkeit" gelegt. "Die Avistron-Filamente werden in einer wiederverwendbaren, licht- und luftundurchlässigen Verpackung geliefert, wir nennen sie ‘Fishbox‘, die die Lebensdauer der Filamente erheblich steigert", erklärt Hill.

3D-Druck-Messen FabCon 3.D und Rapid.Tech in Erfurt 2015

Die Rapid.Tech und die FabCon 3.D zeigen die ganze Bandbreite additiver Fertigungtechnologien.

Mit den beiden Parallelmessen hat Erfurt als 3D-Druck-Messestandort etabliert.

Hier zeigen Hersteller, was heutzutage alles druckbar ist, wie hier Stratasys mit einem Lenkrad.

3D-Selfies sind hoch im Kurs.

Verbesserte Körperscanner sorgen für mehr Detailgenauigkeit.

So kann man sich gleich eine komplette Kampfsportlertruppe drucken lassen.

In der Architektur sind Modelle aus dem 3D-Drucker sehr gefragt.

Selbst filigrane Struckturen lassen sich mittlerweile darstellen.

Soll ein Abbild eines existierenden Gegenstands erstellt werden, benötigt man einen 3D-Scanner.

Zahlreiche 3D-Druck-Fabrikanten, wie hier der italienische Hersteller Gimax3D, nutzen in Erfurt die Möglichkeit, ihre Produkte vorzustellen.

Concept Laser fertigt Metallteile aus Metallpulver nach dem Schichtbauverfahren.

Hier ein Druckbeispiel des Spezialisten aus Lichtenfels.

Auch Schmuck lässt sich so fertigen.

Die Zahntechnik hat längst die additive Fertigung für sich entdeckt.

Mit dem FabBus will die FH Aachen junge Menschen für den aufstrebenden Industriezweig begeistern.

Im Innern des Busses können die Jugendlichen mit 3D-Druckern von Makerbot nach Herzenslust experimentieren.

Nettes Druckbeispiel. Ein Schluck aus dieser Pulle ist dann aber wohl eher eine Enttäuschung.

Verbrauchsmaterial, häufig in Form von Filamenten, ist ein wichtiges Thema auf den Messen.

Der Händler 3dk.berlin hat sich darauf spezialisiert.

Auch eher in der Kunststoffindustrie beheimatete Unternehmen wie Herz bieten Filamente an.

Auch bei dem aus der IT-Branche bekannten Anbieter Verbatim kann Verbrauchsmaterial bezogen werden.

iGo3D ist einer der bekannten Distributoren im 3D-Druck-Markt. Der Grossist kooperiert unter anderem auch mit Tarox.

So zeigt Formlabs seine Produkte am iGo3D-Stand.

Überall an den Ständen finden angeregte Fachgespräche statt.

Nachwuchs ist wichtig: Messechef Wieland Kniffka (4. v. l.) bei der Vergabe der Start-Up-Awards.

3D-Druck ist nicht nur Hardware.

Sich schnell einen Stuhl zu drucken, wenn man müde ist, geht leider nicht, dazu dauert der Druck zu lange. Aber man kann ja schon einmal auf Vorrat produzieren.

Auf der FabCon gibt es auch pfiffige Sonderlösungen zu sehen: Mit einem Ultimaker im Kopfstand-Modus lassen sich auch höhere Objekte drucken.

Immer noch beliebte Druckbeispiele sind Vasen.

Für den Grafiktabletspezialisten Wacom bietet die 3D-Druck-Branche ein interessantes Geschäftspotenzial.

Der Erfurter Printcocktail, veranstaltet vom Ring Grafischer Fachhändler, RGF, findet parallel zu den beiden 3D-Druck-Messen statt. Andreas Neck, Vorstand des Distributors Disc Direct, zeigt seine Eigenmarke One.

Matthias Volkmann (Elvo) hat sich auf Etikettendrucksysteme spezialisiert.

Auch Ricoh ist mit seinem rollenden Showroom vor Ort: Ulla Risch-Sauer präsentiert Beispiele aus dem Produktionsdruck.

Doch auch 3D-Drucker von Leapfrog har Ricoh mittlerweile im Portfolio, und so schließt sich der Kreis zur FabCon 3D und zur Rapid.Tech.

18 Farbtöne und vier verschiedene Materialien

Die Filamente sind laut Siewert & Kau geruchs- und emissionsarm und sollen sich durch eine hohe Bruchfestigkeit sowie eine gute Schichtenhaftung auszeichnen. Dank der hohen Qualität und engen Toleranzen sollen die 3D-Printing Filamente ein optimales Fließverhalten während des Drucks gewährleisten. Nach Angaben des Distributors sind sie mit allen gängigen 3D-Druckern kompatibel.

Filamente von Avistron sind zunächst in vier verschiedenen Materialien erhältlich: ABS (Acrylonitrile Butadiene Styrene), PLA (Poly Lactide), ASA (Acrylester Styrol Acrylnitril) und PMMA (Poly Methylmeth Acrylate, Acrylglas). Insbesondere die beiden Werkstoffe ASA und PMMA sind am Markt noch nicht stark verbreitet, dabei ermöglichen die Materialien vielfältige 3D-Druck Einsatzszenarien. PMMA ist ein sehr harter Kunststoff, mit dem sich beispielsweise Modelle mit einer hohen Detailvielfalt herstellen lassen. ASA ist ein universell einsetzbarer Werkstoff und eignet sich insbesondere für Modelle, die Licht- und Witterungsbeständig sein müssen.

Die Farbpalette bei den ABS- und PLA-Filamenten umfasst zum Start 18 Farbtöne. Zudem sind sie in zwei verschiedenen Durchmessern von 1,75 und 2,85 Millimetern verfügbar. ASA-Filamente werden vorerst nur in schwarz produziert, die PMMA-Variante in schwarz und transparent im Durchmesser von 1,75 Millimeter.

3D-Druck-Technologien
BEGO Varseo für Dentallabore
Ganz neu bei BEGO ist der 3D-Drucker Varseo, mit dem beispielsweise Schienen, vergießbare Modellgussbasen, individuelle Abformlöffel oder Bohrschablonen mittels Hochleistungskunststoffen gefertigt werden können.
Industriell genutzer SLS-Drucker von 3D Systems
Der erste 3D-Drucker stammte 1984 von 3D Systems. Neben der damals eingesetzten Stereolithographie bietet der US-Hersteller auch eine Vielzahl von Geräten mit FDM-, PolyJet- und MultiJet-, und SLS-Technologie an. Letztere steht für Selektives Lasersintern und ist in dieser ProX 500 Plus genannten Maschine verbaut, mit der sich 3D Systems vornehmlich an Industriekunden wendet.
3D-Druckgigant für Skulpturen
Die Voxeljet AG aus Friedberg in Bayern hat mit dem VX4000 einen der größten 3D-Drucker weltweit. Dieser hat einen Bauraum von 4 x 2 x 1 m und wird mit dem selbstentwickelten Phenolic-Direct-Binding-Verfahren sehr viel für großformatigen Sanddruck von Skulpturen eingesetzt, für das geplante Berliner Stadtschloss zum Beispiel. Voxel (aus volumetric und pixel) bezeichnet übrigens analog zu Pixel einen Gitterpunkt in einem dreidimensionalen Gitter und tritt als Name bei einigen Herstellern oder Produkten auf.
Leapfrog XeeD mit Dual-Extruder
Der XeeD von Leapfrog ist ein FFF-Drucker (auf Basis der FDM-Technologie) für größere Objekte mit bis zu 350 x 270 x 220 mm zu Preisen ab etwa 7.390 Euro bei Idealo. Im Fenster zu sehen sind soeben ausgedruckte Zahnräder. Man kann seinen Entwurf per WLAN drahtlos an den Drucker schicken. Unterstützte Baumaterialien sind unter anderem ABS, Nylon oder PLA. Dank Dual-Extruder können zwei Werkstoffe in verschiedenen Farben gleichzeitig ausgedruckt werden.
Digital Wax: DWS-Schmuckdrucker
DWS Systems steht für Digital Wax Systems und ist ein italienischer Hersteller, der mit dem Stereolithographieverfahren (SLA) Geräte für verschiedene Branchen anbietet. Das Modell 028JE zum Beispiel ist für Schmuckhersteller konzipiert.
SLM 500 HL mit Peripherie zur Pulverrückgewinnung
Diese Laserschmelzanlage von SLM Solutions aus Lübeck gehört mit besagter Peripherie zu den teuersten 3D-Druckern weltweit. Dieser kommt mit Doppel-Laser-Technologie und einer Baukammer von 500 x 280 x 325 mm. Verarbeiten lassen sich damit unterschiedliche Materialien wie Edelstahl, Werkzeugstahl, Inconel, Kobalt-Chrom, Aluminium oder Titan.
Stratasys-Palette von FDM- und PolyJet-Druckern
Der US-Hersteller Stratasys hat zwar keine Laserschmelz- oder Lasersinter-Anlagen im Programm, ist aber allein schon mit FDM-Geräten weltmarktführend bei 3D-Druckern. Hier im Bild sind neben den Extrusion- auch sogenannte PolyJet-Modelle zu sehen. Es handelt sich dabei um eine InkJet-ähnliche Technologie, bei der aber keine Tinte aus den Düsen kommt, sondern ein Photopolymer, das bei UV-Licht sofort aushärtet. Durch verschiedene Materialien lassen sich die Objekte auch in Farbe ausdrucken.
GE-Turbinendemo von SLM Solutions
Hier im Bild ist ein von SLM Solutions im selektiven Laserschmelzverfahren gefertigter Prototyp einer Turbine für GE Aviation aus Edelstahl.