Competence Center eingerichtet

Siewert & Kau will nächsten Schritt wagen

18.02.2015 von Armin Weiler
Der Bergheimer Distributor Siewert & Kau will mehr Kunden aus dem Projekt- und Lösungsgeschäft gewinnen. Dazu richtet der Grossist nun ein Competence Center ein.

Über eine halbe Milliarde Euro Umsatz hat sich Björn Siewert, einer der Geschäftsführer des Distributors Siewert & Kau für das kommend Jahr vorgenommen. Dass bei diesen Umsatzgrößen das reine transaktionale Geschäft an seine Grenze stößt, ist auch den Verantwortlichen bei dem Bergheimer Distributor klar.

Björn Siewert, Geschäftsführer bei Siewert & Kau, peilt in den nächsten Jahren eine Milliarde Euro Umsatz an.
Foto: Siewert & Kau

Mit rund acht Prozent organischem Wachstum sieht sich Siewert aber auf einem guten Weg: "Wir haben unser Sortiment lösungsorientiert erweitert", erklärt er. Bei Siewert & Kau nennt man das "Fokussierte Distribution". Man wolle sich aber auf dieser "erfreulichen Handelsgeschäftsbasis" keinesfalls ausruhen, sondern das Wachstum gezielt vorantreiben, kündigt Siewert an.

Um im Bereich des B2B- und Projektgeschäfts neue Umsatzquellen zu erschließen, will Siewert nun mit "Competence Center" mit spezialisierten "Competence Teams" das Lösungsgeschäft voran bringen. Das neue Vertriebsstandbein wird unter Federführung des ehemaligen Also- und Kyocera-Managers Markus Hollerbaum stehen, der seit Anfang des Jahres als Director Business Development bei Siewert & Kau unter Vertrag steht. "Mit dem neuen 'Competence Center' ermöglichen wir es unseren Kunden, sich schnell im IT-Dschungel zu orientieren und gemeinsam mit unseren Spezialisten-teams maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln", beschreibt Hollerbaum das Aufgabenfeld des Compentece Centers.

Markus Hollerbaum, Director Business Development bei Siewert & Kau, soll mit dem 'Competence Center'-Konzept neue Umsatzquellen erschließen.
Foto: Kyocera

Vertriebsaffine Mitarbeiter gesucht

Den Anfang macht ein Team, das sich speziell um das Produkt- und Lösungsportfolio von Dell kümmern soll. Bei weiteren Teams gibt sich der Distributor etwas vage: So seien zunächst Teams in den Bereichen Imaging und Printing geplant. "Wir machen das, was Sinn macht, und nicht das, was in einem Börsenprospekt gut aussieht", meint Siewert. Überhaupt sei es von Vorteil, nicht unter den Sachzwängen, denen börsennotierte Unternehmen unterliegen, agieren zu müssen. "So können wir auch langfristig planen", bekräftigt der Geschäftsführer.

Das 'Competence Center' soll die bisherige Vertriebsstruktur bei Siewert & Kau um eine Lösungskomponente ergänzen.
Foto: Siewert & Kau

Für den Aufbau der Teams will der Grossist weiteres Personal einstellen. "Wir suchen aber keine reinen Pre-Saler oder Consultants, sondern vertriebsaffine Leute", präzisiert Björn Siewert.

Neben den Competence Teams soll aber die "One Face Sales Strategie" mit kurzen Entscheidungswegen und flachen Hierarchien beibehalten werden. "Fast Lane", nennt dies Vertriebsdirektor Yves Plaire. Die Expertise der Competence Teams kann dann bei Bedarf abgerufen werden.

20 Jahre hat es bei dem 1994 gegründeten Unternehmen gedauert, um die Umsatzgröße von einer halben Milliarde Euro zu erreichen. Für Björn Siewert sind nun die Weichen für die Zukunft gestellt: "Ich will nicht noch einmal 20 Jahre warten bis wir die Milliarde erreicht haben", unterstreicht er seine Ambitionen.

Die Geschichte der ITK-Distribution - Die frühen Jahre
Die Komsa Gründer
Lang ist es her. 1992 startete die Komsa mit Ericsson-Handys. Gründer Gunnar Grosse (re.) mit seinen Mitstreitern (v.li.) Jürgen Unger, Jürgen Fuchs und Norbert Hanussek.
Alpha Logistik 1995
Auch große Distributoren fingen mal ganz klein an. Die Alpha Logistik der Komsa 1995.
Spatenstich für die Komsa-Zentrale 1997.
Von da an gings bergauf. Der erste Spatenstich 1997 für den Komsa-Komplex am heutigen Standort in Hartmannsdorf (v.li.): Jürgen Unger, Gunnar Grosse und Fritz-Peter Weigert, der damalige Bürgermeister von Hartmannsdorf.
ChannelPartner-Vorläufer
ChannelPartner hieß nicht immer ChannelPartner: Hier einige Ausgaben der Vorgänger Computer Seller Business und ComputerPartner.
Jürgen Rakow
1995, als die Notebooks noch wie Ziegelsteine aussahen, war Jürgen Rakow Chef des Systemhauses "Digihaus".
Hartmut Haubrich
EP-Urgestein Hartmut Haubrich.
Frank Garrelts
Frank Garrelts war 1995 Geschäftsführer bei Microteam.
Michael Kaack
Immer noch in der Branche aktiv: Der damalige Macrotron-Chef Michael Kaack.
Walter von Szcytnicki
Computer 2000-Vorstand Walter von Szcytnicki ist 1995 mit seinem Unternehmensergebnis zufrieden.
Damian Sicking, Michael Kaack und Robert Beck
Roundtable 1995 mit ComputerPartner-Chefredakteur Damian Sicking und den Ingram-Mactron-Managern Michael Kaack und Robert Beck.
Ralf Symanzick und Hermann Ramacher
1995: Ralf Symanzick, UCS-Chef und Hermann Ramacher, ADN-Chef.
Werner Hollik
Werner Hollik, 1995 Vertriebsdirektor bei Merisel.
Helmut Schmitt
Helmut Schmitt, Deutschlandchef Merisel 1995.
Robert Beck
Robert Beck, 1995 Geschäftsführer Traditionelle Broadline-Distribution bei Ingram-Macrotron.
Jürgen Peter
1999 Raab-Karcher-Chef: Jürgen Peter.
Ulrich Puhrsch
Ärger mit Fachhändlern 1995: Actebis-Chef Ulrich G. Puhrsch.