Smartphone-Markt: Nokia verliert Marktanteile an RIM und HTC

21.08.2008
Mit einem Marktanteil von 71,2 Prozent war Nokia im zweiten Quartal unangefochtener Marktführer bei Smartphones in der EMEA-Region. RIM und HTC holten jedoch zu den Finnen auf und auch Motorola und Samsung erzielten ein starkes Wachstum. Im dritten Quartal wird Apple ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.

Nokia war im zweiten Quartal dieses Jahres erneut der größte Hersteller von Smartphones in der EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika), musste vergleichen zum Vorjahreszeitraum aber Marktanteile abgeben. Vor allem der kanadische BlackBerry-Hersteller Research in Motion (RIM) und der taiwanische Smartphone-Hersteller HTC holten auf. Auch beim angeschlagenen US-Konzern Motorola und bei Samsung zeichneten sich Zuwächse ab.

Einer aktuellen Studie des Marktforschers Canalys zufolge, gingen im zweiten Quartal 2008 in EMEA rund 12,568 Millionen Smartphones über die Ladentheken. Das Wachstum verglichen zum Vorjahreszeitraum betrug 28 Prozent, der niedrigste Wert seit 18 Monaten. In den ersten drei Monaten des Jahres waren es noch 44 Prozent. Nokia steht mit einem Marktanteil von 71,2 Prozent und 8,95 Millionen verkauften Smartphones unangefochten an der Spitze, allerdings sank der Marktanteil um 8,5 Prozent. Gewinner waren vor allem RIM und HTC mit 7,2 Prozent (plus 0,6 Punkte) und 7 Prozent (plus 2,9 Punkte) Marktanteil. Während die Kanadier 900.000 Smartphones verkauften, setzte HTC in den Monaten von April bis Juni 881.200 Endgeräte ab. Auf den weiteren Plätzen folgen Motorola und Samsung mit Marktanteilen von 3,4 Prozent (plus 2 Punkte) und 3,2 Prozent (plus 2 Punkte). Laut Canalys machten Smartphones im letzten Quartal 13 Prozent der gesamten Verkäufe im Handymarkt aus.

Für Verbraucher ist vor allem die technische Entwicklung ein wichtiger Faktor, wenn es um den Kauf eines neuen Handys geht. Laut Canalys besaßen 58 Prozent der in EMEA verkauften Smartphones eine WLAN-Schnittstelle, über jedes dritte Gerät unterstützte GPS (38 Prozent) und immerhin 13 Prozent konnten via Touchscreen bedient werden. Mehr Technik bedeutet auch einen höheren Stromverbrauch. Laut einer Umfrage, die im März unter 4.000 Handynutzern durchgeführt wurde, sind die meisten mit der Akkuleistung ihres Handys unzufrieden. Die Hersteller lassen sich dadurch hohe Einnahmen entgehen, denn in einer weiteren Befragung unter 3.000 Verbrauchern kam heraus, dass zwei Drittel über den Kauf eines Mobile Internet Device (MID) nachdenken, wenn die Akkuleistung steigt.

Im dritten Quartal bekommen RIM und HTC starke Konkurrenz. Nach dem Marktstart des iPhone 3G am 11. Juli 2008 wird Apple in Zukunft eine starke Position auf dem Smartphone-Markt einnehmen. Nach eigenen Angaben erwartet der kalifornische Hersteller, bis zum Ende des Jahres weltweit 10 Millionen iPhones zu verkaufen. Anders als das iPhone 2G ist das neue Modell, das über UMTS und GPS verfügt, in vielen Ländern erhältlich war bereits kurz nach der Markteinführung ausverkauft.

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