HTCs aktuelle Modellpalette heißt HTC One und bietet sehr gut ausgestattete Android-Smartphones in verschiedenen Preiskategorien. Nur ein richtig günstiges Smartphone ist nicht dabei. Dafür gibt es jetzt das "Desire C". Es spielt aber nicht in der Liga der HTC Ones sondern trumpft in der Budget-Preisklasse um die 200 Euro auf.
Wer ein kleines Smartphone sucht, das in jeder Hosentasche problemlos verschwindet, ist mit dem 98 Gramm leichten, sehr handlichen Desire C gut bedient. Die gummierte Rückseite liegt beim Telefonieren sehr gut in der Hand. Kleine Hände werden beim einhändigen Tippen nicht zu anstrengender Fingerakrobatik gezwungen.
Kleines Smartphone bedeutet aber auch immer kleines Display: Das Desire C bietet einen 3,5-Zoll-Bildschirm mit einer Auflösung von 320 x 480 Pixeln. Die Schrift ist also leicht pixelig, doch Webseiten oder E-Mails sind dennoch klar lesbar. Die Helligkeit ist nur Durchschnitt: Das bedeutet, dass das Display bei Sonnenlicht nur noch schwer abzulesen ist.
Fingerabdrücke sind auf dem Desire C wie auf jedem Touchscreen-Smartphone sichtbar, aber in geringerem Maße wie auf anderen Touchscreen-Geräten. Und sie lassen sich leichter abwischen. Damit bleibt der Bildschirm insgesamt besser lesbar.
Weitere Testdetails gibt es auf den nächsten Seiten, eine Bewertung finden Sie ganz hinten.
Verarbeitung |
2 = hoch |
Menüführung |
1 = sehr einfach |
Qwertz-Tastatur / Bedienbarkeit Tastatur |
nein / ungenügend |
Instant Messaging / Facebook vorinstalliert / Kontakt-Übernahme aus Facebook / Twitter-Client installiert |
ja / ja / ja / ja |
Akku wechselbar |
ja |
Bedienung Touchscreen / Touchscreen-Technik |
2 / kapazitiv |
Bildschirm-Qualität: Kontrast / Helligkeit |
800:1 / 285 cd/m² |
Ausstattung, Software und Geschwindigkeit
Mit dem Desire C ist HTC der Konkurrenz einen Schritt voraus. Denn die günstigen Android-Smartphones von Samsung, Motorola und Co. laufen meist noch unter Android 2.3 alias Gingerbread. HTC liefert das Desire C dagegen schon mit Android 4 beziehungsweise Ice Cream Sandwich plus HTCs Bedienoberfläche Sense 4 aus. Allerdings ist die Bedienoberfläche auf das etwas leistungsschwächere Budget-Smartphone hin optimiert.
Da im Desire C nur ein 600-MHz-Prozessor werkelt, werden Menüs eben nur als Liste statt 3D-Karrussell angezeigt. Dem Bedienkomfort schadet das jedoch nicht. Im Gegenteil: Gerade in den Details zeigt sich, wie sorgfältig HTC seine Nutzerführung konzipiert hat: Im Kalender können Sie mit einem Wisch von Tag zu Tag scrollen. Im Telefon-Menü können Sie direkt einen Namen oder eine Nummer eintippen – die passenden Ergebnisse werden sofort angezeigt. Damit haben Sie eine Nummer schneller gefunden und gewählt. Um eine Anwendung wie die Kamera schneller zu starten, ziehen Sie das Kamerasymbol in den Ring auf dem Sperrbildschirm, und schon öffnet die gewünschte Funktion.
Zudem hat HTC bei der aufgespielten Software nicht gespart: Sie können Office-Dokumente nicht nur lesen, sondern auch erstellen. Wenn Sie entspannen wollen, können Sie ein Spiel namens Teeter aufrufen, bei dem Sie eine Kugel über ein Brett balancieren müssen, ohne dass sie in die Löcher fällt. Außerdem finden Sie ein Diktiergerät, einen Wecker und einen Task Manager. Nur einen Datei-Manager müssen Sie aus dem Android Market nachinstallieren.
Der Speicher beläuft sich laut Datenblatt auf 4 GB. Im Test war jedoch nur 1 GB frei für Musik, Film und Fotos. Der Arbeitsspeicher beläuft sich auf erfreuliche 512 MB – das vermeidet Systemabstürze. Per microSD-Karte ist der Speicher noch erweiterbar. Leider müssen Sie sich die Speicherkarte extra kaufen, im Lieferumfang ist keine enthalten.
Internet und Geschwindigkeit
Die Anwendungen laufen alle geruhsam, aber angenehm flüssig. Nur beim Zoomen in Google Maps oder beim Scrollen durch das Adressbuch muss man ein ganz leichtes Ruckeln in Kauf nehmen. Dass sich das Desire C manchmal etwas Zeit nimmt, beweist auch der Benchmark-Test: Hier holte das Gerät nur 545 Punkte – ein schwacher Wert, der dem 600-MHz-Prozessor geschuldet ist.
Etwas Geduld war im Test beim Aufrufen von Webseiten gefordert. Da dauerte es schon mal fünf bis sieben Sekunden bis eine Webseite wie www.pcwelt.de geladen war. Um die Kamera aus dem Schlafmodus zu aktivieren, brauchte das Smartphone zwei bis drei Sekunden.
Browser: Geschwindigkeit / Flash unterstützt |
9.925 Punkte / nein |
Geschwindigkeit: Startzeit / Datenübertragung / Tempo-Messung (Smartbench) |
00:05 Minuten / 02:27 Minuten / 545 Punkte |
Mobilität und Mutimedia
Kleine Smartphones beherbergen in der Regel auch nur einen schwach dimensionierten Akku. Das gilt auch für das Desire C. Da der Akku jedoch nur ein kleines Display versorgen muss, bewies er mit seinen 1.230 mAh eine erfreuliche Durchhaltekraft. Im Test hielt er 7:14 Stunden durch – ein durchaus überzeugendes Ergebnis.
Akkulaufzeit |
07:14 Stunden |
Gewicht |
98 Gramm |
Multimedia
Die Fotos aus der 5-Megapixel-Kamera gingen im Test in Ordnung, solange die Lichtverhältnisse gut waren. Sobald es dämmerte, wurden die Aufnahmen unscharf. Ein Foto-Licht, das dieses Manko ausgleichen könnte, bietet das Desire C nicht.
Außerdem dürfen Sie mangels Autofokus nicht zu nah an Ihr Motiv herangehen – 15 Zentimeter Abstand sollten Sie mindestens halten. Makroaufnahmen funktionieren mit dem Desire C nicht. Das bedeutet, dass Sie keine Motive aus direkter Nähe abfotografieren können. Dafür berechnet die Kamera auf Wunsch diverse Effekte. Diese Kunstwerke können Sie dann auch ohne extra Knopfdruck gleich auf Facebook posten.
Die Videokamera dreht Filme mit einer Auflösung von 640 x 480 Pixeln. Damit wurden große Farbflächen wie blauen Himmel sehr fleckig. Die Tonqualität ist überraschend gut.
UKW-Radio und MP3-Player bieten die üblichen Standardfunktionen, die eine Bahn- oder Busfahrt angenehm verkürzen. Beats Audio, eine ausgeklügelte Soundtechnik auf dem Smartphone, sorgt für angenehme Klänge. Das mitgelieferte Kopfhörerpaar bietet vollen Sound.
Video: Auflösung / Bild- und Tonqualität / Bildstabilisator / Aufnahme Stereoton |
640 x 480 Bildpunkte / mittel / nein / nein |
Videoformate / Audioformate /DLNA |
WMV v9, H.263, H.264, MPEG-4, DivX, Xvid, 3GP, 3g2 / MP3, eAAC+, AAC+, eAAC (m4a), AAC, WMA 9, WAV, OGG / ja |
Fazit, Bewertung und technische Daten
Das HTC Desire C (UVP: 219 Euro) punktet in drei Disziplinen: Es ist klein und kompakt, schön zu bedienen, und es bietet eine gute Akku-Laufzeit. Mit Android 4 und HTC Sense 4 ist es auf dem aktuellen Stand, zudem hat HTC bereits viel Software aufgespielt.
Die 5-Megapixel-Kamera ist dagegen einfach gestrickt: Autofokus und LED-Blitz hat sie nicht zu bieten. Dennoch macht sie tagsüber ganz gute Schnappschüsse. Beim Prozessor müssen Sie sich mit einer Leistung von 600 MHz zufrieden geben. Wer bereit ist, hier Abstriche zu machen, bekommt ein schönes Smartphone zu einem guten Preis.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation
PC-Welt
. Autorin: Yvonne Göpfert (tö)
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Ausstattung und Software (25 %) |
2,1 |
Handhabung und Bildschirm (25 %) |
2,4 |
Internet und Geschwindigkeit (20 %) |
5,2 |
Mobilität (15 %) |
2,0 |
Multimedia (10 %) |
3,9 |
Service (5%) |
1,1 |
Testnote |
befriedigend (2,9) |
Preis-Leistung |
günstig |
Größe (L x B x H in Millimeter) |
107 x 61 x 12 Millimeter |
Formfaktor |
Riegel |
Betriebssystem |
Android 4.0.3 / HTC Sense 4.0 |
Prozessor (Takt) |
k. A. (600) |
GSM / UMTS / HSDPA / HSUPA / LTE |
Quadband / ja / 10,2 Mbit/s / 5,76 Mbit/s/ nein |
Bluetooth / WLAN / GPS |
4.0 / 802.11n / ja |
USB / Klinkenstecker / Radio |
Micro / ja / ja |
interner Speicher / Speichererweiterung / Speicherkarte im Lieferumfang |
4.000 MB / Micro-SD / nein |
Lieferumfang |
Stereo-Headset, USB-Kabel, Ladegerät |
Handbuch: ausführlich / deutsch / gedruckt / als PDF |
ja / ja / nein / ja |
installierte Software / verfügbare Apps |
80 von 100 Punkten (= sehr viele) |