Signalgeber für schlechte Zeiten

So erhalten Sie Ihre Zahlungsfähigkeit

19.05.2009
Firmen sollten einen Liquiditätsplan aufstellen und diesen monatlich fortschreiben.

In wirtschaftlich schwierigen Zeiten verlieren manche kleine und mittelständische Unternehmen den Überblick über ihre Liquidität. Eine gute Planung kann dem vorbeugen.

Wenn Banken keine Kredite mehr bewilligen, Kunden gar nicht oder nur schleppend zahlen, sich die Rechnungen türmen und Mitarbeiter auf ihr Gehalt warten, ist es meist schon zu spät. Die Zahlungsfähigkeit ist erschöpft, das Unternehmen de facto pleite. Damit es gar nicht erst dazu kommt, rät die Hannoveraner Unternehmensberatung Becker von Buch GmbH zu einem Liquiditätsplan, der monatlich fortgeschrieben werden sollte und als Signalgeber für die Einleitung liquiditätsverbessernder Maßnahmen dient.

Gefahr leerer Kassen rechtzeitig erkennen

Wichtig ist den Experten zufolge die Erfassung sämtlicher Einnahmen und Ausgaben im betrachteten Vorschauzeitraum. Dazu müssten Umsätze und Kosten realistisch eingeschätzt sowie Steuern und Sozialleistungen berücksichtigt werden. Nicht zu vergessen seien Reparaturen und Ersatzbeschaffungen, aber auch Zahlungen für Zins und Tilgung. Empfindliche Fehler passierten häufig bei der Einschätzung des "Schlupfes" zwischen Rechnungslegung und Zahlungseingang. Es sei unbedingt zu prüfen, ob Zahlungsausfälle zu

befürchten sind. Hier wäre es ratsam, mit einem "Worst-Case-Scenario" und einem "Best-Case-Scenario" zu arbeiten, um sich alle möglichen Eventualitäten vorab vor Augen zu führen. Es sei auch sinnvoll, die Bonität einiger "Wackelkandidaten" vorab zu prüfen.

Monatliche Aktualisierung

"Ein wirksames Instrument der Unternehmensführung ist die Liquiditätsplanung nur dann, wenn sie ausreichend präzise und aktuell ist. Bei monatlicher Aktualisierung lassen sich aus diesem Plan Maßnahmen ableiten, um die Firma wieder auf Kurs zu bringen", erklärt Johannes Ulrich Becker von Buch, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens.

Möglichkeiten der Liquiditätsverbesserung

Die praktische Nutzung eines Liquiditätsplanes setzt laut Becker von Buch Kriterien für das Auslösen der Alarmglocken voraus. Diese Kriterien beträfen besonders den kurzfristigen Status. "Möglichst noch in einer ausreichend liquiden Situation sollte mit der Bank über Konditionen verhandelt werden", erklärt der Unternehmensberater. "Wichtig ist dabei, sich möglichst nicht in den für die Bank profitableren kurzfristigen Bereich drängen zu lassen." Gegebenenfalls auch mit Expertenhilfe bringe eine Umschuldung in den Langfristbereich mehr Sicherheit und weniger Zinsbelastung. "Weitere Maßnahmen betreffen ein gestrafftes Mahnwesens, eine schnellere Rechnungslegung, den Einsatz der Instrumente Leasing und Factoring sowie Rabatt und Skonto, Letztere in beiden Richtungen", empfiehlt Becker von Buch. Einfach auf bessere Zeiten zu hoffen sei eine zwar oft anzutreffende aber höchst riskante Strategie: "Ein Unternehmer oder Selbstständiger sollte der Realität immer ins Auge blicken", meint der Experte. "Wenn sich die äußeren Bedingungen ändern, muss man sich anpassen, und zwar rechtzeitig. Eine umfassende Liquiditätsplanung ist dafür das ideale Werkzeug." (oe)

Weitere Informationen und Kontakt:

Becker von Buch Unternehmensberatung GmbH, Hannover, Tel.: 0511 988440, E-Mail: kontakt@beckervonbuch.de, http://beckervonbuch.de oder über Profact Communications GmbH, E-Mail: pressedienst-redaktion@profact.de