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So lösen Sie Grafikkartenprobleme

29.12.2009 von Christian Helmiss
Was tun, wenn Ihr Kunde Sie anruft, weil das Bild auf seinem Display ruckelt oder er sogar vor einem schwarzen Bildschirm sitzt?

Was tun, wenn Ihr Kunde Sie anruft, weil das Bild auf seinem Display ruckelt oder er sogar vor einem schwarzen Bildschirm sitzt? Unsere Schwesterpublikation PC-Welt zeigt verschiedene Analyse- und Reparaturmöglichkeiten, um unterschiediche Probleme zu erkennen und zu beheben.

Ein 3D-Titel läuft nicht flüssig, sondern ruckelt ?


Ist praktisch kein Spielfluss mehr erkennbar, müssen Sie zuerst die Bildqualität reduzieren. Wählen Sie bei den Bildeinstellungen im 3D-Titel zur Bildqualität statt „High“, „Medium“ respektive „Low“ statt „Medium“. Im zweiten Schritt können Sie dann – falls noch nötig – die Auflösung heruntersetzen. Aber Vorsicht: Jede Einstellung, die unterhalb der nativen Auflösung des Monitors bleibt, wirkt sich sehr negativ auf die Bildqualität aus: Das Bild sieht dann – je nach Skalierungsfunktion des Monitors – unscharf oder blockartig (Artefakte) aus.
Zusätzlich sollten Sie die 3D-Leistung Ihres PCs optimieren. Das geht, indem Sie den neuesten Treiber für Ihren Grafikchip installieren: Treiber für Grafikkarten mit AMD-ATI-Grafikchip gibt es unter www.amd.de, für Nvidia-Chips finden Sie unter www.nvidia.de. Sehen Sie auch nach, ob der Hersteller des 3D-Titels Patches anbietet, die die Kompatibilität und damit die 3D-Leistung verbessern.

Nach einem Treiber-Update treten Probleme auf


De-installieren Sie den Treiber. Beim Grafikchiphersteller finden Sie neben dem neuesten auch ältere Treiber – vielleicht sagen diese dem System besser zu. Taucht bei einer ATI-Grafikkarte im Geräte-Manager nach dem Treiber-Update ein unbekanntes Gerät auf, handelt es sich um den integrierten Audio-Controller. Sie müssen dafür den HDMI-Basistreiber von Microsoft nachinstallieren.

Der Lüfter der Karte ist zu laut

Regeln Sie die Drehzahl per Soft- oder Hardware herunter


Stellen Sie erst sicher, dass die Temperatur im PC-Gehäuse unter 40 Grad bleibt. Andernfalls muss der Lüfter schnell und damit laut drehen, um die Abwärme von der Grafikkarte wegzutransportieren. Bei einer Mittelklasse- oder High-End-Grafikkarte ist es immer ratsam, einen Gehäuselüfter in die PC-Front einzubauen – kaum hörbare 120-Millimeter-Modelle sind 7 Euro erhältlich. Dreht der Lüfter nach wie vor sehr schnell und laut, reduzieren Sie die Drehzahl mit einem Tool wie beispielsweise Speedfan. Behalten Sie dabei aber unbedingt die Grafikchiptemperatur im Auge. Sie können auch die Kontrolle des Lüfters der Grafikkarte entziehen. Entfernen Sie das Lüfterkabel, und verbinden Sie es über einen Spezial-Adapter direkt mit dem Netzteil – der Lüfter dreht entsprechend langsamer (rund 2 Euro). Etwas teurer ist der Zalman Fanmate 2 (rund 6 Euro), mit dem sich die Lüftergeschwindigkeit stufenlos regeln lässt.

Ihr Kunde möchte mehrere Displays einsetzen

Während ATI-Grafikkarten mit dem Catalyst Control Center über eine sehr komfortable Treiber-Software verfügen, gucken Nvidia-Besitzer sprichwörtlich in die Röhre. Die wenigen Einstellmöglichkeiten sind obendrein unflexibel. Die fehlenden Funktionen stellt die Shareware Powerstrip zur Verfügung. Sie funktioniert mit allen gängigen Grafikchips – selbst Chipsatz-Grafiklösungen.

Grafikkarten-Quick-Tipps

Alten Monitor nutzen: Aktuelle Grafikkarten besitzen meist keine VGA-Buchsen mehr – Sie benötigen einen DVI-VGA-Adapter – ab 11 Euro erhältlich.
Der TV-Ausgang streikt: Meist ist der mitgelieferte Treiber veraltet. Machen Sie ein Update, und achten Sie darauf, die deutschsprachige Version herunterzuladen.
Der PC stürzt im 3D-Spiel ab: Klassisches Temperaturproblem: Lassen Sie die Temperaturen von Grafikkarte, CPU und Speicher überwachen.

Bei Grafikkarten von Nvidia müssen Sie den Ton erst liefern

Kein Sound via HDMI: Nvidia-Grafikkarten schicken den Ton erst dann auf die HDMI-Buchse, wenn Sie ihn per S/P-DIF-Kabel von der Hauptplatine respektive Soundkarte liefern.
Grafiklösung identifizieren: Infos zu Grafikchip und -Speicher erteilt das Tool GPU-Z.
SLI streikt unter Vista: Für mehrere Grafikkarten benötigen Sie einen Microsoft-Patch.
Crossfire oder SLI sind lahm: Prüfen Sie im Grafikkartentreiber, ob die Hauptplatine Crossfire- oder SLI-fähig ist und ob die Funktion (etwa „Multi-GPU" genannt ) eingeschaltet ist.
Screenshots in 3D-Titeln: Die normale Screenshot-Funktion via <Druck>-Taste funktioniert im 3D-Modus nicht. Hier benötigen Sie ein Tool wie Fraps.
Temperatur überwachen: Das ATI-Tool stellt für ATI- und Nvidia-Grafikkarten den Verlauf der Temperatur grafisch dar. Es besitzt auch Benchmark- und Tuning-Funktionen. PC-Welt (bw)