Abzocke und Cyber-Mobbing vermeiden

So surfen Ihre Kinder sicher im Internet

26.08.2014 von Renate Oettinger
Ein Medium mit große Chancen, aber auch mit großen Risiken: Eltern sollten ihre Kinder bei den ersten Gehversuchen im World Wide Web begleiten. Die Arag-Experten geben Hinweise, worauf bei der „Interneterziehung“ geachtet werden sollte.

Kinder können im Internet viel lernen. Aber es lauern dort auch Belästigung, Abzocke und Cyber-Mobbing! Kinder kennen die Gefahren im Internet oft nicht – und viele Eltern leider auch nicht. Trotzdem können Erwachsene mit auftretenden Problemen meist besser umgehen. Deshalb ist es für Kinder wichtig, dass sie von ihren Eltern bei den ersten Gehversuchen im Web begleitet werden. Die Arag-Experten geben Hinweise, worauf bei der "Internet-Erziehung" geachtet werden sollte.

Große Chancen, aber auch große Risiken: Kinder müssen frühzeitig den Umgang mit dem Internet lernen.
Foto: Pincasso - Fotolia.com

Erste Schritte

Medienerziehung sollte frühzeitig beginnen, sagen Medienpädagogen. Aber wann ist der perfekte Zeitpunkt für die ersten Schritte im Internet? Kleinkinder oder sogar Babys mit Tablets und Smartphones zu beschenken, ist mit Sicherheit verfrüht: In diesen Entwicklungsstadien sollte der Nachwuchs seine Umwelt mit den fünf Sinnen entdecken. Computer sind dafür weniger geeignet. Kinder sollten also schon Lesen und Schreiben können, bevor sie an den Rechner gehen, raten die meisten Pädagogen.

Auf jeden Fall aber sollten Kinder beim ersten Surfen nicht allein vor dem Computer sitzen. Genau wie im richtigen Leben sollten Eltern bei den ersten Schritten im Web dabei sein. Und wenn doch mal ein Klick daneben geht, bleiben Sie besonnen: Wer Laufen lernt, darf auch mal stolpern.

Kinderfreundliche Suchmaschinen

Für Eltern bleibt die Frage, wie die Freiheit im Netz mit dem Schutz von Minderjährigen in Einklang zu bringen ist. Ein Weg: Die speziell für Kinder entwickelte Suchmaschine frag.FINN.de, die ausschließlich auf kindgerechte Inhalte verweist. Auch konventionelle Suchmaschinen wie BING oder Google lassen sich mit Filteroptionen versehen. Allerdings gewähren die vordefinierten Filter keinen umfassenden Schutz.

Eigenverantwortung

Je älter Kinder werden, desto mehr müssten sie also eine Mitverantwortung entwickeln. Eltern und Kinder können dann gemeinsam Möglichkeiten suchen, um herauszufinden: Das tut mir gut und das nicht. Dann kann sich das Kind selbst für oder gegen etwas entscheiden. Bis es soweit ist, gibt es spezielle Suchmaschinen für Kinder, ein großes Angebot an aufbereiteten Seiten für Kinder und Jugendliche, Internetangebote, die Eltern und Kindern die Vorzüge und Tücken des Internets erklären. Außerdem raten die Arag-Experten zu Jugendschutzprogrammen, die bestimmte Seiten blockieren. Eltern sollten sich allerding nicht davon in Sicherheit wiegen lassen: Mit zunehmendem Alter sind gewiefte junge Nutzer meist in der Lage, solche Barrieren zu umgehen. Das kann dann auch schon mal ein Sport werden. Die Eigenverantwortung ist also das Ziel.

Rechtliche Grundlagen

Die Tücken des weltweiten Netzes sind ein neuer Faktor, der die Erziehung heutzutage erschwert, und wo sich viele Eltern nicht auskennen. Die Volkshochschulen haben gemeinsam mit Medienexperten die "Internet-Werkstatt" entwickelt – ein Workshop-Angebot für Erwachsene und Familien, das seit 2011 bundesweit an mehr als 700 Volkshochschulen angeboten wurde. Dabei geht es um Datenschutz und Urheberrechte, aber auch um rechtliche Fragen und Internetkompetenz für Eltern. Wer nicht gleich einen Kursus belegen will, sollte aber zumindest ein paar Ratschläge der Arag-Experten befolgen:

Fazit

Kinder können vom riesigen Wissensschatz im Netz profitieren – allein die Vorbereitung ist wichtig. Machen Sie deshalb Ihre Kinder internetsicher und Ihr Netz kindgerecht!

Quelle: www.arag.de

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