Alternative zu NAS

So verkaufen Sie Direct Attached Storage

21.04.2011 von Thomas Hafen
Direkt an einen Rechner angeschlossene Speichersysteme (Direct Attached Storage, DAS), haben nach wie vor viele Vorteile. Wir sagen Ihnen, mit welchen Argumenten Sie DAS-Produkte verkaufen können.
Direkt angeschlossener Speicher bietet auch in Zeiten von NAS uns SAN Vorteile.

Direkt an einen Rechner angeschlossene Speichersysteme (Direct Attached Storage, DAS), haben nach wie vor viele Vorteile. Wir sagen Ihnen, mit welchen Argumenten Sie DAS-Produkte verkaufen können.

Vor allem im professionellen Server-Einsatz in kleineren Unternehmen spricht vieles für direkt am Server angeschlossene Speichermedien. Ohne großen Aufwand lässt sich die Speichermenge fast beliebig erhöhen. DAS-Produkte sind zudem günstig, einfach anzuschließen und lassen sich über den Netzwerkanschluss des Servers konfigurieren.

Je mehr Server ein Unternehmen im Einsatz hat, desto aufwendiger wird allerdings die Verwaltung direkt angeschlossener Storage-Systeme. Generell aber gilt: DAS ist die erste Wahl im SMB-Bereich, um die Speicherkapazität eines einzelnen Servers einfach und kostengünstig zu erhöhen.

Nicht alle bieten hohe Übertragungsraten

DAS-Systeme erreichen durch ihre direkte Verbindung zu einem Rechner hohe Datenübertragungsgeschwindigkeiten. Sie eignen sich daher vor allem für Anwender, die häufig große Datenmengen transferieren.

Die Leistungsfähigkeit von Netzwerkspeicher (Network Attached Storage) hängt dagegen von vielen Parametern ab, die sich zum Teil gegenseitig negativ beeinflussen. Vor allem kleinere und preiswerte NAS-Systeme sind mit schwachen Prozessoren ausgestattet. Bei vielen Datenanfragen mehrerer Nutzer bricht die Datenrate bei solchen Systemen ein.

In den letzten fünf Jahren wurden rund 50.000 Petabyte an Speicherplatz verkauft. Laut Symantec werden die Daten darauf zu 75 Prozent auf unbefristete Zeit gespeichert. Das sind immerhin noch 37.500 Petabyte – Wäre das Volumen auf Magnetbänder gespeichert, hätte man genug Tape, um es 13 Mal von der Erde zum Mond und zurück zu spannen. Dann bliebe immer noch genug übrig, um sieben Mal damit die Erde zu umwickeln.
Das menschliche Gehirn schafft es immerhin, circa vier Terabyte zu speichern, also rund 4.096 GB. Dies entspricht der Datenmenge, die auf 935 DVDs Platz hat.
Mehrere Personen haben versucht die gesamte Datenmenge im Internet in Gramm umzurechnen. Heraus kamen überraschend niedrige Zahlen: Je nach Autor soll das Gesamtgewicht des Internets zwischen 0,00005 und 50 Gramm liegen.
Das älteste magnetische Festplattenlaufwerk, die „IBM 350“kam 1956 auf den Markt. Bei der Größe eines Kühlschranks konnten damals lediglich 4,4 MB gespeichert werden. Wenn man 1 GB Speicherplatz erwerben wollte, kostete das 10 Millionen Dollar.
Heutige 2,5-Zoll-Laufwerke messen 10 x 7 Zentimeter und können Daten bis zu einer Menge von einem Terabyte speichern. Ein Gigabyte ist je nach Platte und Größe für 10 bis 30 Cent zu haben. Wer eine schnelle Flash-Festplatte (SSD) vorzieht, zahlt immerhin noch zwei bis zehn Euro pro GB.
Während es 51 Jahre gedauert hat, ein Laufwerk zu entwickeln, das ein Terabyte fassen kann, dauerte es anschließend nur zwei weitere Jahre, um das Speichervolumen auf zwei Terabyte aufzustocken.
Das erste Laufwerk, das endlich mit einer Speicherkapazität von einem GB aufwarten konnte, wurde erst 1980 von IBM entwickelt. Es wog 250 Kilogramm – so viel wie ein ausgewachsenes Löwenmännchen.
Auf eine CD passen genau 74 Minuten Musik. Warum eigentlich? Angeblich ließ Sony dies so entwickeln, weil das Lieblingsmusikstück des damaligen Vizepräsidenten – die neunte Symphonie von Beethoven in einer Version von Wilhelm Furtwängler – eben genau so lange dauerte.
Schon seit Jahren wird Tesafilm als Speichermedium der Zukunft gehandelt. Das Klebeband ist temperaturbeständig, weist eine große Reinheit auf und hat genau die richtige Dicke. Ein kommerzielles Storage-Produkt auf Tesa-Basis gibt es aber bis heute nicht.
In nicht allzu ferner Zeit soll ein Bakterium mit dem schönen Namen Deinococcus radiodurans als Datenspeicher in der Informationstechnik genutzt werden. US-amerikanischer Forscher hatten bereits erste Erfolge: Sie übersetzten ein amerikanisches Kinderlied in den genetischen Code des Bakteriums und schleusten die Sequenz in das Bakterium ein. Die Strophen des Kinderlieds konnte man noch nach 100 Bakteriengenerationen unverändert wieder auslesen.

Auch das LAN kann den Datentransfer behindern. Besteht beispielsweise keine durchgängige Gigabit-Ethernet-Infrastruktur oder wird durch Echtzeitanwendungen wie Sprache und Video die Bandbreite knapp, können NAS-Zugriffe extrem verlangsamt werden.

USB 2. 0 - preiswert, aber langsam

Aber auch der direkte Anschluss allein verspricht noch keine hohen Datenraten. Einfache USB-2.0-Festplatten kommen höchstens auf 30 bis 40 MB/s. Ihr Einsatzzweck liegt deshalb vor allem im Privatkundenbereich.

Professionellen Einsatz finden externe USB-Festplatten im 2,5-Zoll-Format vor allem unterwegs. Notebook-Nutzer können so ihre Daten jederzeit sichern. Besonders empfehlenswert sind Modelle, die dank stoßgeschützter Gehäuse Stürze oder sonstige unsanfte Behandlungen unbeschadet überstehen.

Modelle wie Freecom Toughdrive, Iomega eGo Portable Hard Drive oder LaCie Rugged erfüllen diese Bedingung. Auch eine automatische Verschlüsselung der Daten ist im Geschäftskundenumfeld ein Muss. Viele mobile Festplatten haben eine Verschlüsselungsmöglichkeit bereits integriert. Eine 256-Bit-Hardwareverschlüsselung bietet beispielsweise das Model My Passport Elite von Western Digital.

Noch einen Schritt weiter gehen die DataLocker-Modelle von Origin Storage. Sie bieten sogar einen Selbstzerstörungsmechanismus, der nach mehrfacher Fehleingabe des Passworts die Daten unleserlich macht. Beide Anforderungen - Robustheit und Verschlüsselung - erfüllen beispielsweise spezielle Buffalo-MiniStation-Modelle.

USB 3.0, FireWire, eSATA und Co.

Für eine schnellere Datenübertragung empfehlen sich Modelle mit FireWire-800- oder eSATA-Anschluss. Hier ist die Auswahl wesentlich geringer und die Preise pro Gigbyte sind deutlich höher.

Hersteller mit FireWire-Modellen im Angebot sind Buffalo, Iomega, LaCie, Verbatim und Western Digital; eSATA-Festplatten gibt es unter anderem von Buffalo, Freecom, Iomega, LaCie, Plextor, Sharkoon, Verbatim und Western Digital.

Immer mehr externe Festplatten sind zudem mit der USB-Variante 3.0 ausgestattet. Buffalo, Iomega, Sharkoon, Transcend und Verbatim bieten USB-3.0-Drives an. Allerdings unterstützen die wenigstens PCs und Notebooks derzeit den schnellen Standard.

Für Kunden, die ein Laptop mit ExpressCard-Slot besitzen, bieten sich deshalb Bundles aus USB-3.0-Festplatten und USB-3.0-ExpressCard an. Die Fachhändlerin und CP Product-Expertin Alexandra Schäfer hat eine solche Lösung für uns getestet.

Exot NDAS

Die NetDisk von Dawicontrol wird zwar über den Ethernet-Port angeschlossen, ist aber dennoch kein Netzwerkspeicher.

Eine Sonderstellung nehmen sogenannte NDAS-Speichergeräte ein. Sie werden zwar über die Ethernet-Schnittstelle angeschlossen, aber als direkter Storage konfiguriert. Bei Anschluss über einen Gigabit-Ethernet-Port sind so Übertragungsraten von 100 MB/s und mehr möglich. NDAS-Platten gibt es beispielsweise von Dawicontrol, CoWorld und Ximeta.

Noch selten sind externe SSDs. Die Flashplatten bieten bauartbedingt sehr kurze Zugriffszeiten, was vor allem den Start von Programmen und das Öffnen von Dateien extrem beschleunigt. Externe SSDs mit USB-Anschluss gibt es unter anderem von Buffalo und OZC. Interessant ist das Konzept von Adata: Der Hersteller bietet SSD-Modelle, die sich sowohl über einen internen SATA-II-Anschluss als auch extern per USB 3.0 betreiben lassen.

Die Zugriffszeit auf herkömmliche Festplatten lässt sich beschleunigen, indem man mehrere Harddisks im RAID-0-Modus zusammenschaltet. Weniger Datenrate, dafür aber eine erhöhte Sicherheit bekommt der Kunde, wenn er ein Festplatten-Array im RAID 1 oder 5 verwendet. Systeme wie die Drobo-Modelle von Data Robotics nehmen ihm die Entscheidung ab und konfigurieren sich automatisch.

Fachhändler sind gefragt

Storage-Lösungen sind - wie fast alle anderen Produktkategorien auch - beratungsintensiv. Die Kompetenz des stationären Fachhandels ist also gefragt.

Vor allem für kleine und mittlere Unternehmen mit einem oder zwei Servern muss eine ausgewogene Mischung aus DAS- und NAS-Laufwerken gefunden werden.

Das Mischverhältnis können die meisten Firmen allein nicht bestimmen, geschweige denn managen. Auch bei Heimanwendern ist der Beratungsbedarf hoch, da es - wie oben schon erwähnt - eine Vielfalt von unterschiedlichen Systemen gibt. (haf, mit Material von Buffalo Technology)