Vorhersage

So wird die Keynote zum iPhone 7 ablaufen

07.09.2016 von Halyna Kubiv
Apples Keynotes sind perfekt durchorganisierte Ereignisse. Wer sich mehrere davon angesehen hat, kann mehr oder weniger in die Zukunft schauen.
So wird die iPhone 7 Keynote ablaufen.
Foto: Apple

Zweimal in diesem Jahr hat sich Apple an unsere Urlaubsplanung gehalten und die eigenen Veranstaltungen im Frühling und im Sommer veranstaltet – wenn die Redaktion vollständig war und die Mitarbeiter gerade vom Urlaub zurückgekehrt waren. Mit der iPhone-7-Keynote ist es aber anders, die Redaktion ist nur zur Hälfte besetzt, Apple hat die Veranstaltung um eine Woche (gegenüber dem Vorjahr) vorgezogen. Da wir uns heute Abend auf die Berichterstattung rund um das neue iPhone konzentrieren müssen, veröffentlichen wir aus organisatorischen Gründen schon jetzt die Zusammenfassung der kommenden Keynote. Dies haben wir übrigens auch vor einem Jahr gemacht und gar nicht so falsch gelegen. Falls aber Apple dennoch Letzte-Minute-Änderungen bringt, werden wir auf der Stelle nachvollziehbare Korrekturen bringen, warum denn das Ganze nicht so abgelaufen ist, wie wir uns das gedacht haben.

Im letzten Jahr war die Keynote mit Hardware-Neuheiten nur so vollgepackt, dass keine Zeit für Unternehmens-Updates blieb. Nun gehen wir davon aus, dass Apple keine neuen iPads und Macs vorstellen wird. So kommt Tim Cook auf die Bühne, bekleidet mit einem dunkellila Hemd und ausgerüstet mit einer Apple Watch und begrüßt das Publikum. Apple hat in diesem Jahr eine bewegte Zeit als Unternehmen hinter sich, doch wir glauben, der CEO verzichtet diesmal auf politische Statements in Causa FBI oder eben zu der jüngsten EU-Entscheidung. Er stellt wohl ausgiebig den neuen Apple-Campus vor, wohin das Unternehmen im nächsten Jahr umzieht. Auch die App-Downloads- oder iPhone-Verkäufe- oder Apple-Music-Zahlen können sich sehen lassen: Im letzten Sommer hat Apple mehrere Meilensteine erreicht wie die erste Milliarde verkaufte iPhones oder zwei Millionen Apps im App Store.

Nach dem kurzen Update geht es zu der eigentlichen Produktvorstellung: Aber nicht das iPhone 7 wird vorgestellt, sondern zunächst der Nachfolger der Apple Watch. Nicht Modell 2 wird es heißen, sondern "2016", so hat Apple ein leichtes Spiel bei der Vermarktung auch der nächsten Modelle. Apple wird wohl im neuen Modell das Bluetooth-Modul aufbohren müssen und auf den neueren Standard Bluetooth 4.2 upgraden. Es wird auch gemunkelt, dass die nächste Apple Watch ein GPS-Modul bringen wird. Dieses wird der Watch wahrscheinlich zu mehr Selbständigkeit verhelfen, was die Bindung an ein iPhone angeht. Das wird aber wohl auch einen größeren Akku erfordern. Die meisten Neuerungen finden jedoch auf dem Display statt – Apple macht die Apple Watch zu einem immer wichtigeren Gesundheitsbegleiter: Die Aktivitäten-App kommt nun in mehreren Varianten als Zifferblatt- Komplikation, eine komplett neue App zwingt den Nutzer zu mehr Ruhe und Ausgeglichenheit – die neue Atemübungen-App. Ein Promo-Video rundet nun noch die Vorstellung der neuen Apple Watch ab. Zuletzt gibt Apple die Verfügbarkeit und die Preise der neuen Modelle bekannt.

Nun geht es weiter zum wichtigsten Block der aktuellen Keynote. Tim Cook kommt kurz auf die Bühne und leitet die Vorstellung des iPhone 7 ein. Vorstellen wird das innovative Modell aber Phil Schiller. Jony Ive kommt nicht auf die Bühne, seine sonore britische Stimme wird aber ein Video des brandneuen iPhone begleiten. Um Design wird es sich nicht so sehr drehen, jedoch um die bahnbrechenden neuen Eigenschaften. Ob Phil Schiller gleich auf der Bühne in ein Wasserbecken steigt, um die Wasserfestigkeit des neuen Smartphones zu beweisen? Wohl eher nicht, die Bühnen-Regisseure bei Apple werden sich schon einen Kunstgriff überlegen, wie man denn die neue Eigenschaft spektakulär in Szene setzt. Danach wird sich der Hintergrund der Bühne in eine Leinwand verwandeln und wunderschöne Fotos und Videos sind zu sehen. Porträts, flüchtige Bewegungen, Tiere, Landschaftsaufnahmen, alles, was die moderne Fotografie bietet. Hier kommt die neue Kamera ins Spiel, Craig Federighi wird wohl noch die zusätzliche Möglichkeiten zur Bildbearbeitung in iOS 10 vorstellen.

Apple iPhone 7 - Gerüchte um Release, Preis und Technik
Release-Zeitraum
Apple stellt seine aktuelle Smartphone-Generation seit einiger Zeit im September eines Jahres vor, der Release folgte bei den aktuellen iPhones 6S und 6S Plus wenige Tage später. Dass Apple-Jünger auch im September 2016 wieder Schlange stehen dürfen, ist wahrscheinlich. Gerüchte die von einem vorgezogenen Release im Sommer 2016 ausgehen, halten die britischen Kollegen der Macworld für unwahrscheinlich.
Versionen
Natürlich ranken sich auch Gerüchte um die verschiedenen Versionen des iPhone 7. Macworld UK geht davon aus, dass Apple das neue iPhone in drei Varianten bringen könnte. Das iPhone 7 soll demnach im 4,7-Zoll-Format kommen, das iPhone 7 Plus mit 5,5-Zoll-Screen ausgestattet sein. Zudem könnte in Cupertino derzeit auch ein vier Zoll großes iPhone 7 mini entstehen.
Design
Nachdem Apples iPhone S-Modelle traditionell eher ein technisches Update darstellen, dürfte das iPhone 7 auch ein neues Design bekommen. Apple könnte die nächste iPhone-Generation noch deutlich flacher gestalten - wenn man sich tatsächlich dazu entscheiden sollte, den Kopfhöreranschluss zu streichen. Die iPhone-User wären dann wohl gezwungen auf Bluetooth auszuweichen. Eine andere Möglichkeit wäre der Einsatz des proprietären Thunderbolt-Anschlusses für die Headphones.
Stärkerer Akku
Mangelnde Akkuleistung ist in der Praxis vieler Smartphone-Nutzer ein Problem. Entsprechend halten sich hartnäckig auch Gerüchte, dass das iPhone 7 mit einem deutlich stärkeren Akku kommen soll. Wir gehen hierbei allerdings nur von moderaten Verbesserungen aus.
Display
Mehr Auflösung, Edge-to-Edge-Screen, neues Display-Glas: Apple könnte beim iPhone 7 - mit Blick auf die Konkurrenz - deutlich in Sachen Display-Technologie nachlegen. Zudem könnte Cornings Project Phire zum Einsatz kommen: Das neue Verbundmaterial soll ähnlich widerstandsfähig wie Gorilla Glass sein, dabei aber auch so kratzfest wie Saphirglas. Gerüchte gibt es auch um den Einsatz von (AM)OLED-Displays beim iPhone 7. Insidern zufolge sollen die stromsparenden Displays frühestens 2018 beim Apple-Smartphone Einzug halten.
Speicher
Wie Macworld UK treffend schreibt, wäre ein iPhone 7 mit 16 Gigabyte Speicherkapazität nicht mehr zeitgemäß. Die logische Konsequenz wäre, dass das iPhone 7 mit 32 GB, 64 GB und 128 GB Speicherkapazität angeboten wird.
USB-C
Dass Apple bei der kommenden iPhone-Generation auf den USB-C-Port setzt, hält nicht nur Macworld für unwahrscheinlich. Zwar kommt USB-C zum Beispiel auch in der neuen Generation des Macbook zum Einsatz, aber Apple hat erst beim iPhone 6 zum Thunderbolt-Anschluss gewechselt.
Waterproof
Verschiedene Medien haben in der Vergangenheit darüber berichtet, dass das iPhone 7 wasserdicht sein wird. Grundlage für die Spekulationen bildet ein Patentantrag Apples aus dem Jahr 2014 für eine wasserabweisende Beschichtung.

Bei einer solchen Vorstellung darf außerdem ein cooles Startup nicht fehlen, welches das eigene Spiel, extra angepasst an das iPhone 7, präsentiert. Zuletzt gibt Apple die Preise und die Verfügbarkeit bekannt. Die Preise werden sich nicht ändern, das iOS 10 gibt es am 14. September, das neue iPhone – wohl am 16. September, also am nächsten Freitag schon.

Haben wir etwas vergessen? Sicherlich. Apple stellt zuletzt noch das neue Werbevideo des iPhone 7 vor, Tim Cook lädt noch auf die Bühne die musikalische Begleitung für den Abend ein. Mit Apple Music in Rücken kann sich Apple schließlich alles leisten: Einen unbekannten Underdog, der am nächsten Tag Tausende an Alben verkauft. Oder eben die Divas wie Britney Spears oder Elton John, die gerade beim kommenden Apple Music Festival auftreten sollen. Spätestens aber wenn auf der Bühne Bono und die Band erscheinen, wissen Sie, was zu tun ist: Die Keynote ist zu Ende, jetzt nur noch schnell den Stecker vom Router aus der Dose ziehen, damit das neue U2-Album nicht ungewollt in der eigenen iPhone-Mediathek landet. (Macwelt)