Analyse von Clearswift

Social Media am Arbeitsplatz - welche Gefahren daraus entstehen

12.09.2011 von Ronald Wiltscheck
Immer mehr Anwender nutzen Xing, Twitter, Facebook & Co. auch an ihrem Arbeitsplatz - nicht immer mit dem Einverständnis ihrer Arbeitgeber. Aus diesen sozialen Medien heraus könnten nämlich neuartige Angriffe auf die Firmennetzwerke gestartet werden. Diese Sicherheitsbedenken veranlassen immer mehr Unternehmen zu restriktiven Maßnahmen bezüglich der Nutzung von Web 2.0.

Immer mehr Anwender nutzen Xing, Twitter, Facebook & Co. auch an ihrem Arbeitsplatz - nicht immer mit dem Einverständnis ihrer Arbeitgeber. Aus diesen sozialen Medien heraus könnten nämlich neuartige Angriffe auf die Firmennetzwerke gestartet werden. Diese Sicherheitsbedenken veranlassen immer mehr Unternehmen zu restriktiven Maßnahmen bezüglich der Nutzung von Web 2.0.

Die Befürchtung, firmeninterne Daten könnten auf dunklen Kanälen vie Social Media nach draußen gelangen, wächst. Quelle: Clearswift, Juni 2011
Foto: Clearswift

Dies ist eines der Hauptergebnisse der aktuellen Clearswift-Studie Work Life Web 2011. Die Untersuchung erfolgte in Form einer Online-Umfrage unter 1.529 Mitarbeitern und 906 Managern aus Unternehmen in Großbritannien, den USA, Australien, Deutschland, den Niederlanden und Japan. Die Teilnehmer wurden anhand der Unternehmensgröße (250 Mitarbeiter oder mehr) sowie anhand einer Kombination aus Branche und Position ausgewählt. Die Umfrage wurde im Juni 2011 von dem Marktforscher Loudhouse, durchgeführt.

So gaben 68 Prozent der im Auftrag von Clearswift befragten Unternehmen an, die Internet-Aktivitäten ihrer Mitarbeiter zu überwachen. 56 Prozent sperren den Zugang zu bestimmten Websites gar komplett ab. In der gleichen Clearswift-Umfrage im Jahre 2010 hatten im internationalen Durchschnitt nur neun Prozent der Befragten angegeben, den Zugang zu Social-Media-Websites zu sperren, 2011 ist dieser Anteil auf 19 Prozent angewachsen.

Im internationalen Vergleich zwischen Großbritannien, den USA, Australien, Deutschland, den Niederlanden und Japan blocken deutsche Unternehmen mit 23 Prozent am häufigsten den Zugang zu Facebook & Co. Sicherheitsbedenken halten 86 Prozent der deutschen Unternehmen davon ab, Social Media zu nutzen. Im gleichen Atemzug erachten 49 Prozent der Manager in deutschen Firmen Web-2.0-Technologien als entscheidend für den zukünftigen Erfolg eines Unternehmens.

80 Prozent der im Auftrag von Clearswift befragten Entscheider sehen in der Nutzung von Social-Media-Anwendungen Vorteile für ihr Unternehmen. Ein Viertel der Betriebe plant für das laufende Jahr mehr in den Bereich zu investieren als im Vorjahr. Die Investitionsbereitschaft ist in den USA mit 44 Prozent und in Großbritannien mit 31 Prozent am größten. Deutschland (18 Prozent) und Japan (13 Prozent) verzeichnen die niedrigsten Werte.

Security und Social Media - ein Dilemma?

Bei der Entscheidung für oder gegen den Einsatz von Web 2.0 stehen Manager vor dem Dilemma, entweder auf ihnen viel Vorteile versprechenden Technologien zu verzichten, oder Sicherheitsrisiken in Kauf zu nehmen. 48 Prozent der Führungskräfte fürchten den Verlust vertraulicher Daten durch Mitarbeiter. Genau die Hälfte der von Loudhouse Befragten sind der Ansicht, dass den Angestellten die Sicherheitsproblematik nicht bewusst ist. Die Befürchtungen sind nicht unbegründet.

21 Prozent der Mitarbeiter geben zu, dass sie überhaupt nicht an die Sicherheit denken, während sie das Internet oder E-Mails nutzen. 31 Prozent sehen die Verantwortung für die Sicherheit alleine beim Arbeitgeber.

Immer mehr private Geräte wie Smartphones und Tablets werden von Mitarbeitern am Arbeitsplatz genutzt. 60 Prozent der Unternehmen behaupten, dass sie die Nutzung erlauben oder fördern. Nur 40 Prozent der Mitarbeiter sind dieser Ansicht. 23 Prozent der Angestellten sind der Meinung, dass Social Media und die Verwendung privater Geräte zu längeren Arbeitstagen führen.

"In den vergangenen zwölf Monaten haben wir ganz erhebliche Veränderungen beim Umgang von Unternehmen mit Social Media beobachtet. Die Firmen haben auf eine Reihe von öffentlich bekannt gewordenen Datenlecks reagiert und gehen jetzt zunehmend nervös mit der Thematik um. Anstatt sich der neuen Kommunikationsmöglichkeiten anzunehmen, sind die Unternehmen strikter gegen deren Gebrauch vorgegangen. Sie agieren übertrieben vorsichtig und drohen Wachstumsziele zu ersticken. Die Studie offenbart allerdings auch, dass die Unternehmen die zentrale Bedeutung der neuen Technologien erkennen, weshalb ich glaube, dass es sich bei dem Verhalten weniger um einen langfristigen Trend, sondern eher um eine Art Reflex handelt", meint Andrew Wyatt, Chief Operating Officer bei Clearswift: (rw)