Kirchliches Ehrenamt wird digital

SoCura, Cancom und Microsoft bringen Verbände in die Cloud

10.10.2014 von Karl-Erich Weber
Für seine mehr als drei Millionen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter der christlichen Wohlfahrtsverbände in Deutschland hat die SoCura GmbH, IT-Dienstleister und hundertprozentige Tochter des Malteser-Verbunds, mit Cancom und Microsoft einen Rahmenvertrag geschlossen.
Dr. Marianne Janik, Senior Director Public Sector und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Deutschland, sowie Uwe Pöttgen, CIO der Malteser und Geschäftsführer der SoCura, bei der Unterzeichnung.
Foto: Microsoft

Die Vereinbarung umfasst in unterschiedlichen Stufen den stark vergünstigten Bezug von Cloud-Diensten wie Office 365, Yammer, Lync und OneDrive sowie einen 24/7-Telefonsupport für die angebotenen Anwendungen und Plattformen. Betroffen von der Vereinbarung sind mehr als 1,3 Millionen haupt- und über 1,8 Millionen ehrenamtliche Mitarbeiter der katholischen und evangelischen Kirchen, Caritas, Diakonie, Malteser- und Johanniter Hilfsdienste.

Freie, nicht konfessionell gebundene Hilfsorganisationen können von dem Vertrag derzeit noch nicht profitieren, sollen jedoch in einem weiteren Schritt eingebunden werden, wie Microsoft mitteilt. "Das zunehmend vernetzte, mobile und ortsunabhängige Arbeiten zeigt neue Wege fürs Ehrenamt auf - diesen Weg müssen wir gemeinsam gehen, damit Helfen attraktiv und am Puls der Zeit bleibt", erklärt Dr. Marianne Janik, Senior Director Public Sector und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Microsoft Deutschland GmbH.

Die Malteser in Deutschland sind die erste karitative Hilfsorganisation, die über den SoCura Rahmenvertrag Microsoft Cloud Technologie bezieht. "Für Einrichtungen, die sehr stark vom Ehrenamt geprägt sind, gibt es in der Interaktion mit den Mitarbeitern, anderen Organisationen und Partnern mittelfristig keine Alternative zum vernetzten Arbeiten über die Cloud", sagt Uwe Pöttgen, CIO der Malteser und Geschäftsführer der SoCura GmbH. "Auf der Basis von Office 365, SharePoint und Lync haben wir für die 48.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter der Malteser Deutschland in den 700 Gliederungen die Teambox, eine flexible, frei skalierbare IT-Plattform entwickelt", erklärt Pöttgen weiter.

Freie, nicht konfessionelle Verbände sollen folgen

Die Malteser sind die ersten Nutzer der Services aus der Microsoft Cloud.

Das gesamte Informations-, Organisations- und Ressourcenmanagement der Malteser kann genutzt werden, um die Einsätze der Mitarbeiter in den einzelnen Gliederungen zu koordinieren.
Foto: Microsoft

In der Microsoft Cloud-Lösung sieht der CIO der Malteser eine große Chance für die Einrichtungen der kirchlichen Wohlfahrt. Denn mit diesem Ansatz müsse nicht zwingend die oftmals vorhandenen regionalen und heterogenen IT-Infrastrukturen umgestellt und zentral organisiert werden. Die Einrichtungen können zentrale Services, wie Office 365 aus der Public Cloud beziehen und sollen so die Zusammenarbeit der Mitarbeiter untereinander etablieren.

"Rechenzentrums-, Server- und Leitungskapazitäten sowie eine datenrechtlich konforme und sichere IT-Infrastruktur kann eine Hilfsorganisation aus eigener Kraft mittelfristig nicht vorhalten und finanzieren. Dazu fehlen die Ressourcen und die notwendigen Mittel", so Uwe Pöttgen. Für den CIO binden Lösungen wie SharePoint Online und Office 365 keine unnötigen Kräfte für die IT-Administration, sind flexibel skalierbar und auf allen gängigen Endgeräten verfügbar.

Lieferant für den SoCura Rahmenvertrag ist die Cancom Gruppe, die auch den Verbänden die dem Rahmenvertrag beitreten wollen, zur Seite stehen soll. "Eine moderne IT muss Abläufe bestmöglich unterstützen und Freiräume schaffen, damit man sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Im Falle der Wohlfahrt und des Ehrenamts ist das besonders wichtig. Denn es sind die Menschen, die hier im Mittelpunkt stehen. Im Cancom-Konzern verfügen wir neben einem ganzheitlichen Cloud-Portfolio, das dem Kunden die komplette Wahlfreiheit hinsichtlich der individuell bevorzugten Lösungen bietet, auch über umfassende Erfahrungen, wie er seine IT in die Cloud transformiert und den Mitarbeitern damit die neue Art zu Arbeiten ermöglicht", erklärt Paul Holdschik, Senior Vice President der Cancom Gruppe. (KEW)