Nokia auf Apples Spuren

Software-Supermärkte schießen aus dem Boden

28.05.2009 von Armin Weiler
Nokia hat sein Applikationsstore Ovi für User in Australien und Singapur eröffnet. Der Software-Supermarkt der Finnen soll noch im Laufe dieser Woche global freigeschalten werden.

Nokia hat sein brandneues Applikationsstore "Ovi" für User in Australien und Singapur zu Wochenbeginn nutzbar gemacht. Der Software-Supermarkt des finnischen Mobiltelefonherstellers soll aber noch im Laufe dieser Woche global freigeschalten werden. Vor dem Hintergrund des enormen Erfolgs von Apples Applikationsstore sowie einer sinkenden Nachfrage nach Mobiltelefonen drängen auch Mobilfunkkonzerne wie Vodafhttp://www.vodafone.de one auf den Markt. Nokia möchte neben Anwendungen auch Musik über die Plattform vertreiben.

"In Deutschland steht ab dem heutigen Tag eine Betaversion des Nokia Ovi Store in deutscher Sprache zur Verfügung. Eine Finalversion folgt in einigen Wochen", sagt Christian Schepke, Business Manager Ovi & Media von Nokia, gegenüber pressetext. Der Ovi Store unterstützt eine Reihe von Formaten, darunter Symbian, Java, WRT Widgets oder Flash-Applikationenen.

Branchenprimus Apple konnte bereits mehr als eine Mrd. Applikationen über seinen Software-Supermarkt vertreiben, obgleich bislang nur 20 Millionen iPhones über die Ladentische gegangen sind. Im Gegensatz dazu wurden weltweit über 400 Millionen Nokia-Mobiltelefone verkauft. Dennoch hegen Experten Zweifel, ob Apples Erfolgsgeschichte einfach so nacherzählt werden kann. Eine zu geringe Anzahl an attraktiven Applikationen sowie Probleme in der technischen Umsetzung ließen einen vergleichbaren Erfolg als eher unwahrscheinlich erscheinen. "Wir gehen derzeit von rund 20.000 zur Verfügung stehenden Applikationen und Inhalten aus. Angesichts eines weltweiten Kundenkreises von 50 Millionen Menschen, die ein Ovi Store kompatibles Nokia-Handy benutzen, steht unser Angebot einer sehr breiten Nutzerbasis zur Verfügung", meint hingegen Schepke.

Auch der in zahlreichen Ländern operierende Mobilfunkanbieter Vodafone wird sein Netz über eine einheitliche Plattform für Content-Partner öffnen (pressetext berichtete). Einerseits soll Entwicklern über verschiedene Betriebssysteme hinaus die Vermarktung ihrer Software erleichtert werden, andererseits soll 289 Millionen Vodafone-Kunden in Zukunft eine große Auswahl an praktischen Anwendungen für ihre mobilen Endgeräte zur Verfügung stehen. Den Entwicklern wird dabei über eine eigene Programmierschnittstelle Zugang zu speziellen Netzwerkkapazitäten gewährt. Ab Sommer soll es im Rahmen der von Vodafone initiierten Joint Innovation Initiative sogar möglich sein, brauchbare Widgets für mehr als eine Milliarden Kunden anzufertigen. Laut Vodafone wird die eigene Plattform mit bestehenden Applikationsstores vergleichbar sein. Wann Vodafones Software-Supermarkt für Kunden zugänglich sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt. (pte)