Leitfaden der BSA

Softwarelizenzen

05.07.2010
Die Nutzung von Softwareprodukten wird durch eine immer größere Vielfalt von Lizenzen geregelt.

Die Softwarelizenzen von heute sind auf alle denkbaren Einzelpersonen und Organisationen ausgelegt: Vom einfachen "Klicken zum Annehmen"-Format bis hin zu komplexeren, nach Verhandlungen entstandenen Vereinbarungen. Die Flexibilität und Auswahl nimmt weiterhin von Jahr zu Jahr zu. Darauf weist die Business Software Alliance (BSA) in ihrem aktuellen Lizenzleitfaden hin.

Wenn man die Leistungsfähigkeit der Software und die unterschiedlichen Arten der Softwarelizenzierung versteht, kann dies erhebliche Auswirkungen auf die Art und Weise haben, mit der Geschäftsentscheidungen getroffen werden. Indem Sie das Bewusstsein über die Ihnen zur Verfügung stehenden Vermögenswerte stärken, können Sie diese effektiver bündeln und auf diese Weise die Produktivität und Effizienz in Ihrem Unternehmen oder in Ihrer Organisation steigern.

Software ist das Ergebnis kreativer Arbeit und wird als solche - genauso wie Bücher, Musik und Filme - durch das Urheberrechtsgesetz geschützt. Eine Softwarelizenz, so die BSA-Definition, stellt das Einverständnis des Softwareherstellers zur Installation und Nutzung seiner Software auf einem Computer dar.

Die Lizenz enthält die Bedingungen, die die Nutzung der Software regeln, insbesondere den Umfang der Lizenzrechte sowie alle anderen diesbezüglichen Einschränkungen, zum Beispiel den Zweck oder Ort der Nutzung und die verwendete Hardware. Bei der Betrachtung Ihres Lizenzvertrags werden Sie feststellen, dass die Lizenz typischerweise eine Definition des Produkts, die Annahmebedingungen und Garantiebestimmungen enthält. In komplexeren Verträgen können außerdem Implementierungspläne, Vertraulichkeitsregelungen sowie Zahlungsbedingungen aufgeführt sein.

Im Allgemeinen gewährt eine Softwarelizenz dem Lizenznehmer ein nicht ausschließliches Recht zur Nutzung eines Exemplars der Software durch eine festgelegte Anzahl von Benutzern; sofern nicht anders angegeben, sind das Kopieren und die Weitergabe der Software an andere Benutzer oder Computer streng verboten.

Unabhängig von dem Lizenzformat der Softwareprodukte oder der Art der Transaktion, mit der die Software erworben wurde, sollten Sie Ihre Lizenz immer aufmerksam durchlesen, um festzustellen, welche Rechte Ihnen zustehen. Informieren Sie sich außerdem über die Urheberrechtsgesetze Ihres Landes.

Missverständnisse im Zusammenhang mit Lizenzen

Es gibt zahlreiche Missverständnisse in Bezug auf "Eigentum" und Urheberrecht. Bei kommerzieller Software erlangt der Lizenznehmer niemals das Eigentum an diesem Urheberrecht. Stattdessen erwirbt der Lizenznehmer das Recht, die Software im Rahmen der vom Inhaber des Urheberrechts festgelegten Bedingungen und der geltenden Gesetze zu nutzen. Die einzige Ausnahme hierzu kann vorliegen, so die BSA-Spezialisten, wenn für ein Unternehmen oder eine Einzelperson eine kundenspezifische Software entwickelt wurde.

Ein weiteres verbreitetes Missverständnis bezieht sich auf die vermeintlich uneingeschränkte Nutzung von "Freeware" oder von Software, die dem Benutzer kostenlos angeboten wird. Auch diese Software ist urheberrechtlich geschützt, und es kann dem Lizenznehmer untersagt sein, etwa zusätzlichen Code hinzuzufügen. Falls Zweifel in Bezug auf die mögliche Nutzung der Software bestehen, sollten Sie immer die jeweiligen Regelungen und Bestimmungen gemeinsam mit dem Software-Lieferanten überprüfen.

Lizenznachweis

Häufig werden in Unternehmen versehentlich wertvolle Belege - zum Beispiel Quittungen - weggeworfen, die als Kaufnachweise dienen. Im BSA-Lizenzleitfaden wird darauf hingewiesen, dass es außerordentlich wichtig, beweisen zu können, dass das Unternehmen für seinen gesamten Softwarebestand über gültige Lizenzen verfügt. Die Nichtbefolgung kann zu rechtlichen Schritten führen mit der Folge, dass Ihr Unternehmen gezwungen sein kann, neue Lizenzen zu erwerben. Um den Beweis erbringen zu können, dass Sie die Software rechtmäßig erworben haben und zur Benutzung berechtigt sind, sollten Sie die Übersicht über Ihren Softwarebestand behalten und sicherstellen, dass Ihr Unternehmen immer Folgendes hat:

Bewahren Sie die Rechnungen und Belege auf, in denen die Original-Kaufdaten angegeben sind. Im Falle einer Prüfung werden Sie diese Unterlagen benötigen.

Bei einer Volumenlizenz besitzen die Benutzer häufig einen "Lizenzvertrag" oder eine ähnliche Lizenzbestätigung, auf der die gesamte lizenzierte Software aufgeführt ist. Auch in diesem Fall sollten Sie zusätzlich zu dieser Bestätigung alle Rechnungen und Kopien der Online-Verträge aufbewahren, um nachweisen zu können, welche Software durch den Vertrag abgedeckt ist.

Die Einführung eines guten Programms zum Software-Asset-Management wird Ihnen bei der Verwaltung der Informationen und Dokumentation zu Softwarelizenzen helfen.

Quelle:

Lizenzleitfaden der Business Software Alliance (BSA), www.bsa.org