Sonos kooperiert mit Napster

25.10.2007 von Markus Pilzweger
Die Macher des Multiroom-Soundsystems Sonos haben gleich zwei Neuigkeiten parat: Zum einen wurde die Sonos-Software in der Version 2.5 veröffentlicht und zum anderen erhalten die Kunden ab sofort einen direkten Zugang zum Napster-Musikkatalog.

Das Soundsystem Sonos ist dafür ausgelegt, Musikdaten bequem in jedem Zimmer einer Wohnung oder eines Hauses abzuspielen. Wenn gewünscht, erfolgt auch die Wiedergabe verschiedener Titel parallel. So kommt die Kuschelrock-Musik im Schlafzimmer zum Einsatz, in den Kinderzimmern Rolf und seine Freunde und im Party-Keller AC/DC.

Sonos hat nun die Version 2.5 der zugehörigen Software veröffentlicht. Der wohl wichtigste Bestandteil ist dabei der Zugriff auf den kompletten Napster-Katalog mit über 5 Millionen Songs. 30 Tage können Sonos-Kunden nun das Napster-Angebot ausgiebig testen, danach kann ein Abo zum Preis von zehn Euro pro Monat abgeschlossen werden. Durch die Integration von Napster in das Sonos-System kann der PC als Musikdaten-Speicher komplett außen vor gelassen werden. Die Auswahl der Napster-Titel erfolgt direkt über die Sonos-Fernbedienung, abgespielt werden die Titel per Stream (128 Kbit/s).

Sonos und Napster haben das Gerät und die neuen Möglichkeiten in München vorgestellt. Im Test gefiel vor allem die Geschwindigkeit, mit der im Napster-Katalog gestöbert und gezielt gesucht werden konnte. Titel wurden innerhalb weniger Sekunden gestartet, bei der Breitband-Anbindung handelte es sich um eine DSL-2000-Leitung.

Neben dem Napster-Musikkatalog stehen im Rahmen der Kooperation auch eine Vielzahl an Napster-Radiosendern zur Wahl, die nahezu alle Genre bedienen. Für die Auswahl der Songs ist laut Thorsten Schliesche, Deutschland-Chef von Napster, eine eigene Redaktion zuständig, die Titel werden dabei in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Grundsätzlich zeigte sich Schliesche im Gespräch mit der PC-WELT zuversichtlich, was den Markt für Musik im Abo-Modell angeht. Immer mehr Kunden würden sich demnach für dieses Modell entscheiden, stetig steigende Wachstumsraten bestätigen laut Schliesche den Trend. Überraschend sei dabei, dass viele der "Musik-Flatrate"-Kunden nicht zu den Anwendern gehören, die keine CDs mehr kaufen, sondern das Abo-Modell vielmehr dafür nutzen, Alben vor einem Kauf bequem und schnell Probe hören zu können. Bei der Altersstruktur zeige sich zudem, dass vor allem Anwender zwischen 25 und 45 Jahren offen für das Abo-Modell seien.

Zu den weiteren Funktionen, die über die Napster-Integration zur Verfügung stehen, gehören die Napster-Charts, vorprogrammierte Playlisten, Sortierfunktionen und die Automix-Discovery-Funktion. Letztere sucht nach artverwandten Musiktiteln und spielt diese ab.

Weitere Funktionen der Software-Version 2.5

Während die Integration von Napster zu den Hauptpunkten der Version 2.5 gehört, bietet das Update aber noch weitere Verbesserungen:

* Detaillierte Darstellung von Titel, Künstler und Albumnamen durch Scrollen im Text des Controller-Displays
* Bessere Verwaltung einzelner Zonen – alle verbundenen Zonen können mit einem einzigen Knopfdruck deaktiviert werden.
* Mehr Möglichkeiten, Abspiellisten zu erzeugen. Ab sofort können Titel hinzugefügt und gleichzeitig die Warteschlange gelöscht werden. Diese neue Funktion war ein der wichtigsten Punkte, der von der Sonos-Community angefordert wurde.
* Verbesserte Kompatibilität mit dem Windows-Home-Server für eine zentralisierte Speicherverwaltung und Organisation des Systems.
* Erweiterter Support für Apples Computer Airport Extreme

Die neue Software-Version kann direkt über die Web-Seiten von Sonos herunter geladen werden.

So schick, einfach und bequem das Sonos-System auch ist, günstig ist der Einstieg nicht gerade. So kostet das Einsteigerpaket Sonos 130 999 Euro. Dafür erhalten Sie einen Controller, einen Zone Player 80 und einen Zone Player 100. Der Zone Player 100 verfügt über einen eigenen Verstärker, Lautsprecher können somit direkt angeschlossen werden. Der Zone Player 80 hingegen muss an einen Verstärker beziehungsweise eine Soundanlage mit einem integrierten Verstärker angeschlossen werden. Ein Zone Player muss dabei an das heimische Netzwerk angeschlossen werden, weitere Player - etwa in anderen Räumen - werden dann erkannt und sind über den Controller steuerbar. Die Übertragung der Musikdateien erfolgt verschlüsselt per Funk. Bis zu 32 unterschiedliche Titel lassen sich parallel übertragen. Andere Audiogeräte wie beispielsweise CD-Player lassen sich ebenfalls anschließen.

Inklusive einem Lautsprecherpaar kostet das Starterpack 1149 Euro, ein zusätzlicher Zone Player 100 kostet 499 Euro, die 80er-Version 349 Euro.

Neu angekündigt wurde zudem die Zonebridge BR 100. Die Komponente eignet sich vor allem für räumliche Situationen, bei denen der Internet-Anschluss ungünstig liegt und die nächste Stereoanlage fern ist. Die Zonebridge BR 100 wird einfach an den Router angeschlossen, sie versorgt dann alle anderen Zone Player mit den nötigen Daten per Funk. Zudem kann die Zonebridge BR 100 auch dafür eingesetzt werden, die Reichweite des Netzwerks zu erhöhen. Kostenpunkt: 99 Euro. (PC-Welt/go)