Grünes Licht von der EU

Sony darf Teile von Epsons LCD-Produktion übernehmen

24.09.2009
Wie im Juni 2009 bekannt wurde, will Seiko Epson die verlustreiche Produktion von kleinen und mittelgroßen LCD-Panels kostenlos an Sony abtreten. Die EU hat dem geplanten Deal nun ihren Segen erteilt.

Wie im Juni 2009 bekannt wurde, will Seiko Epson die verlustreiche Produktion von kleinen und mittelgroßen LCD-Panels kostenlos an Sony abtreten. Die EU hat dem für April 2010 geplanten Deal nun ihren Segen erteilt.

Nach Stückzahlen führend bei der Produktion von LCD-Panels, konzentriert sich Seiko Epson (Epson) nur auf Hochtemperatur-Panels für Projektoren sowie auf kleinere und mittelgroße Panels, wie sie in Digitalkameras und Handys zu finden sind. Letztere Sparte ist für Epson ein Verlustgeschäft.

Die an Sony übertragenen Panel-Vermögenswerte sollen Produktionsanlagen für "Low-Cost"-TFT-LCDs auf amorpher Silizium-Basis umfassen sowie Urheberrechte für Niedrigtemperatur-Polysilizium-TFT-Panels, die eine bessere Bildqualität bieten.

Sony konzentriert sich heute bei der Panel-Produktion nur auf kleine bis mittelgroße Low-Temperature Polysilicon TFT LCDs, ein Erwerb der Anlagen für a-Si-TFT-LCDs würde die Position des japanischen Riesen im Markt für Handy- und Kamera-Displays deutlich stärken. Die EU-Kommission sieht darin keine direkte Wettbewerbsverzerrung, wie sie am 23. Oktober mitteilte.

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Um sich kostengünstig große Panels für LCD-TVs zu sichern, hat Sony Anfang des Jahres auch angekündigt, sich an Sharps neuem, 380 Milliarden Yen (4,2 Milliarden US-Dollar), teurem 10G-Panel-Werk in der im Westen Japans liegenden Sakai beteiligen zu wollen, wo zugleich auch die global größte Dünnschichtsolarzellenproduktion entstehen soll.

Es soll sich dabei um den ökologisch fortschrittlichsten Industriekomplex der Welt handeln. Solarmodule auf der Dachkonstruktion und einer zusätzliche Freifläche aus der eigenen Produktion liefern 28 Megawatt Strom, eine der größten Photovoltaikanlagen der Welt. 100.000 LED-Lampen sollen einen jährlichen CO2-Ausstoß von 17.500 Tonnen vermeiden.

Bei Erreichen der vollen Kapazität zur Verarbeitung von 72.000 Muttergläsern mit einer Größe von 2,88 m x 3,13 m (9,01 qm) wäre das 10G-Werk in der Lage, jährlich 13 Millionen LCD-TVs mit einer Bilddiagonale von 40 Zoll auszuliefern. (kh)