Wütenden Protest erntete Sony mit einem Werbeplakat in den Niederlanden, das eine weiße Frau zeigte, die einer Farbigen aggressiv ins Gesicht greift. Unterzeile der rassistisch anmutenden Werbung: "Die weiße PlayStation Portable kommt".
Nach heftigen Rassismusvorwürfen hat das japanische Unternehmen die Werbekampagne am Donnerstag zurückgezogen, sich öffentlich entschuldigt und Besserung gelobt.
Sony habe mit dem unglücklichen Werbeplakat keineswegs die Absicht gehabt, irgendeine Botschaft zu transportieren, sondern lediglich versucht, den Kontrast zwischen der schwarzen und der weißen PSP herauszustellen, ließ das Unternehmen mitteilen.
Wütende Proteste hagelte es nach Veröffentlichung der Werbekampagne vor allem von US-Bürgerrechtsbewegungen und Politikern.
In Taiwan, Hongkong, China und den USA wehrten sich Anfang der 90er Jahre Farbige und viele andere Ausländer gegen eine Hongkonger Zahnpastamarke, die einen schwarzen lachenden Mann mit Zylinder und weißen Zähnen zeigte und sich auf Englisch wie auch auf Chinesisch "Darkie" nannte.
Das betreffende Unternehmen, seit 1985 eine Colgate-Tochter, hat daraufhin das Gesicht des Mannes weiß gemacht und mit einem schwarzen Schatten versehen sowie den englischen Namen in "Darlie" geändert, den chinesischen aber belassen. Für chinesischkundige Ausländer, besonders für Farbige, die sich in der chinesischen Gesellschaft eh stark diskriminiert fühlen, ist das bis heute ein großes Ärgernis, fühlen sie sich doch auf den Arm genommen. Dennoch haben sich die Wogen nach den Änderungen etwas geglättet. (kh)