Im nördlichen Yantai

Sony und Foxconn planen weltgrößtes TV-Werk in China

18.02.2011
Nachdem Sony Foxconn TV-Werke in Mexiko und in der Slowakai verkauft hat, gründen die beiden Unternehmen nun ein Joint Venture für den Bau der weltgrößten LCD-TV-Fabrik im nordostchinesischen Yantai.

Nachdem Sony Foxconn TV-Werke in Mexiko und in der Slowakai verkauft hat, gründen die beiden Unternehmen nun ein Joint Venture für den Bau der weltgrößten LCD-TV-Fabrik im nordostchinesischen Yantai, berichtet der chinesischesprachige Economic Observer Online.

Foxconn produziert für Sony schon LCD-TVs, darunter auch viele High-End-Modelle.

Das Werk soll einen jährlichen Produktionsausstoß von 30 Millionen LCD-Fernsehern haben, was in etwa ein Sechstel der 2010 weltweit verkauften Geräte entspricht, und rund 50.000 Leute beschäftigen. Foxconn, unter anderem Apple-Produktionspartner für das iPad, das iPhone und den iPod, gilt als weltgrößter Arbeitnehmer mit fast 940.000 Mitarbeitern allein in China, Stand vor etwa einem halben Jahr.

Die Stadtregierung von Yantai in der Provinz Shandong hat die Pläne von Foxconn und Sony schon bestätigt. Shandong, früher auf Deutsch Schantung geschrieben, war mit Jiaozhou (das Kiautschou in der deutschen Umschrift) zwischen 1898 und 1914 als Pachtgebiet mit der Hauptstadt Qingdao (früher Tsingtao geschrieben) lange die reichste Provinz Chinas.

Tipp für den nächsten Besuch beim Chinesen: das berühmte Tsingtao Beer, von deutschen Siedlern 1903 gegründet.

Aus dem zum Teil noch sehr deutsch angehauchten Qingdao stammt übrigens das weltweit verkaufte berühmte Tsingtao-Bier, das 1903 von deutschen Siedlern gegründet wurde und seine besondere Note durch einen Reisanteil hat. Die Brauerei ist heute die zehntgrößte der Welt. Anteilseigner sind zu 45 Prozent die Volksrepublik China und zu 31 Prozent Asahi, nachdem Anheuser-Busch InBev (Becks, amerikanisches Budweiser, Hasseröder & Co.) 2009 rund 20 Prozent der Anteile an die Japaner verkauft hat.

Für die Japaner, ob Asahi (auch weltweit verkauftes und leckeres Bier) oder Sony, ist Yantai wie die gesamte Provinz Shandong ideal, weil sie praktisch direkte Nachbarn sind.

Die geplante Fabrik soll in einem von Foxconn 2004 erschlossenen Industriepark stehen. Dort werden heute hauptsächlich Handys, PCs, Gussformen und kleine Mengen an LCD-TVs produziert. Nach Shenzhen vor den Toren Hongkongs ist das zweitgrößte Produktionsanlage des taiwanesischen Unternehmens in China.

Zwischen 2006 und 2010 ist der Ausstoss des Industrieparks von 10 Milliarden Yuan RMB (Renminbi, wörtlich Volkswährung) auf ein Volumen von 97 Milliarden Yuan oder umgerechet 14,3 Milliarden US-Dollar angeschwollen, davon waren Güter im Wert von 9,08 Milliarden Dollar für den Export bestimmt. Foxconn geht davon aus, dass das LCD-TV-Gemeinschaftsunternehmen den wert der Industrieproduktion in Yantai um 90 Milliarden Yuan erhöhen wird. (kh)