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Starkes Wachstum bei Settop-Boxen und IPTV

19.03.2010
Der Weltmarkt für Settop-Boxen wird 2010 auf 147,8 Millionen Stück oder übers Jahr gesehen um 11,5 Prozent wachsen, sagen die Marktforscher von iSuppli. Für IPTV rechnen sie bis 2014 mit jährlichen Wachstumszahlen von …

Der Weltmarkt für Settop-Boxen wird 2010 auf 147,8 Millionen Stück oder übers Jahr gesehen um 11,5 Prozent wachsen, sagen die Marktforscher von iSuppli. Für IPTV rechnen sie bis 2014 mit jährlichen Wachstumszahlen von fast 30 Prozent.

Au nennt Motorola seine Settop-Box. In Deutschland könnte das schmerzen.

Das Wachstum bei Settop-Boxen wird sich den Analysten zufolge in den kommenden Jahren, unter anderem auch getrieben durch TV-Content via Internet im Kampf um Digital Home, noch fortsetzen.

Zwischen 2009 und 2014 soll der Weltmarkt für Settop-Boxen von 132,6 auf 193,9 Millionen verkaufte Geräte stetig anwachsen.

Eng damit verknüpft sieht iSuppli-Chefanalyst Jagdish Rebello auch ein stark zunehmendes Interesse an IPTV (Internet Protocol TV) übers Internet und Breitbandverbindungen. Die Zahl der weltweiten IPTV-Vertragskunden soll zwischen 2009 und 2014 von gerade mal 33 Millionen auf 123 Millionen stark wachsen, was einer jährlichen Rate von eben fast 30 Prozent entspräche.

Digitales Schlachtfeld

Angesichts des radikalen Wandels in dem, wie Konsumenten fernsehen und Video-Content handhaben, stellt die Settop-Box die kritische Verbindungsstelle dar, was die Branchenteilnehmer "Broadband Residential Gateway" nennen, betont Rebello-Kollege Jordan Selbern, Chefanalyst für Consumer-Plattformen.

Deshalb würden die Provider, ob es nun Telefongesellschaften, Kabelbetreiber oder Satellitenanbieter sind, das Gateway als wichtiges Mittel für die Verbreitung ihrer Netzwerke ins digitale Heim sehen, um Kontrolle über die Verteilung von Daten, Sprache (Telefonie) und Videoinhalte zu erlangen.

Indem sie Gebühren für Value-added-Dienste wie Video on Demand, Musik, interaktive Spiele und Peer-to-Peer-Content-Austausch verlangen, können sie zusätzliche Umsätze generieren und damit die stagnierenden Einnahmen in anderen Bereichen (wie etwa Telefonie) ausgleichen.

Damit wiederum entwickelt sich das digitale Heim zum neuen Schlachtfeld zwischen den verschiedenen Anbietern, die in zunehmenden Wettbewerb zueinander treten.

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Settop-Boxen stellen dabei laut Selburn den Schlüssel für die häuslichen Zugangs- oder Gateway-Systeme dar. Die Provider die den Markt dafür kontrollieren, werden ihm zufolge in der besseren Position sein, nicht nur die Heimnetzwerke zu verwalten und daraus Geld zu machen, sondern auch die Content-Distribtion. (kh)