S3D-Today 2010

Stereo 3D nicht zuletzt ein B2B-Thema

26.07.2010
Auf der vierten S3D Today & S3D-Expo vom 21. und 22. Juli 2010 waren auch wieder viele professionelle Lösungen zu sehen. Denn auch wenn 3D nach Gimmick aussieht, ist es nicht zuletzt ein B2B-Thema.

Auf der vierten S3D Today & S3D-Expo vom 21. und 22. Juli 2010 waren auch wieder viele professionelle Lösungen zu sehen. Denn auch wenn 3D nach Gimmick aussieht, ist es nicht zuletzt ein B2B-Thema.

Mit DNS Consult und 3D-CC hat sich der ehemalige Sony-Manager über die Grenzen Deutschlands und Europas hinaus den Ruf als "3D-Papst" gemacht. In Seefeld unweit des Ammersees in Bayern unterhält er eine wachsende Ausstellung unterschiedlicher 3D-Technologien namhafter Hersteller.

Die S3D Today & S3D-Expo, die dieses Jahr zum vierten Mal stattfand, gilt als wichtiger Branchentreff nicht nur für die Unterhaltungselektronikindustrie, sondern auch für CAD-Anbieter wie Schott Systeme oder die Firma 3D Systems, Hersteller von Druckern für 3D-Modelle.

Die von Arnd Sauter vertriebenen 3D Prototypen Modeler der Reihe 3D ProJet sollen schneller sein als Konkurrenzprodukte, dennoch brauchen sie für ein 3,5 cm großes Modell einer Übersetzung (siehe Bild) bei einer Z-Schicht-Stärke von 36 µ schon neun Stunden, für einen 4,5 cm großen indischen Elefantengott bei 16 µ sind es 18 Stunden. Größere Plastik- oder Wachsmodelle können schon 90 Stunden in Anspruch nehmen.

Professioneller 3D-Hardware hat sich Schneider Digital aus Miesbach unter anderem verschrieben. Mit der CE-Marke Schneider hat das Unternehmen nichts zu tun. Im Portfolio sind 3D-Monitore für Virtual Reality als Arbeitsumgebung ebenso wie eine 4 x 2,6 x 5,5 m große Clusterlösung mit vier DLP-Rückprojektionsmonitoren. Mögliche Anwendungen für diese 3D-Monitorwand sind Universitäten, Krankenhäuser und Museen.

Wie die Stereoskopie in der Archäologie und zum Erhalt historischer Monumente beitragen kann, das hat die Firma Arctron3D vorgeführt.

Reine B2B-Produkte sind auch noch sogenannte autostereoskopische Bildschirme, die ohne Spezialbrille 3D erzeugen. Zu den Herstellern solcher Geräte, die in Shopping Malls zum Beispiel für Aufmerksamkeit sorgen sollen, gehören LG und Toshiba, aber auch kleinere Unternehmen wie die Firma Miracube. Maßgeblich an der Entwicklung beteiligt sind verschiedene Fraunhofer-Institute.

Auch Filmproduktion ist natürlich hartes Business. 3D-Kino blickt schon auf eine über hundertjährige Geschichte zurück.

In den 1950er Jahren gab es mit Filmen wie den Hitchcock-Thriller "Bei Anruf Mord" einen regelrechten und nie wieder erreichten 3D-Boom im Kino. Allerdings war die Umsetzung meist so schlecht, dass Hitchcock und viele andere Filmemacher bald wieder die Finger davon gelassen haben. (kh)