Stiftungsrausch: Buffett will Gates mit Zigmilliarden unterstützen

26.06.2006
Die Bill & Melinda Gates Foundation, mit 29 Milliarden Dollar größte private Wohltätigkeitsorganisation, dürfte ihr Stiftungsvermögen bald mehr als verdoppeln. Gates' Freund Warren Buffet, nach ihm zweitreichster Mann der Welt, steigt im großen Stil ein.

Die Bill & Melinda Gates Foundation, mit 29 Milliarden Dollar größte private Wohltätigkeitsorganisation, dürfte ihr Stiftungsvermögen bald mehr als verdoppeln. Gates' Freund Warren Buffet, nach ihm zweitreichster Mann der Welt, steigt im großen Stil ein.

Wie das Fortune-Magazin am Wochenende berichtete, will sich der 75 Jahre alte amerikanische Investor und Börsenmogul Warren Buffett von einem Großteil seines auf 44 Milliarden Dollar geschätzten Vermögens zugunsten von Wohltätigkeitsorganisationen trennen.

Buffett plant, in den nächsten Jahren über 12 Millionen Klasse-B-Aktien Stiftungen zu spenden. Zuvor muss er aber noch 474.998 A-Aktien umwandeln. Eine A-Aktie entspricht 30 B-Aktien zum Stückpreis von, Stand 23.Juni 2006, 3.071 Dollar. Damit würde sich Buffet im Laufe der nächsten Jahre nach aktuellem Kurswert von fast 37 Milliarden Dollar trennen, um das Geld Wohltätigkeitsorganisationen zukommen zu lassen.

Fünf Sechstel davon oder über 30 Milliarden Dollar sollen der Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates zufallen, die sich besonders dem Kampf gegen HIV und Tropenkrankheit verschrieben hat und in der Buffett zukünftig als Kurator tätig sein will.

1 Million B-Aktien (über drei Milliarden Dollar) sollen der von Buffett und seiner kürzlich verstorbenen Frau gegründeten Susan Thompson Buffett Foundation zukommen, weitere 350.000 Aktien den Stiftungen seiner drei Kinder.

Im ersten Schritt will Buffett für die Gates-Stiftung Aktien im Wert von rund 1,5 Milliarden Dollar locker machen.

Erst vor einer Woche hat Bill Gates angekündigt, sich aus dem Tagesgeschäft bei Microsoft zurückzuziehen, um sich stärker um seine Familie und Stiftung kümmern zu können. Gates ist aber auch Vorstandsmitglied bei der von Buffett gegründeten Investmentfirma Berkshire Hathaway. Diese besitzt einen Mix von über 60 Unternehmen aus verschiedenen Branchen wie Versicherungen, Möbel, Schmuck, Restaurants und Versorgung. Darüber verfügt sie über große Anteile bei namhaften Unternehmen wie Anheuser-Busch (Bier) und Coca-Cola.

Befürchtungen, dass ein Verkauf von Anteilen an Berkshire Hathaway dessen Kurse nach unten treiben wird, hat Buffett nicht: "Ich würde die Geldspenden nicht machen, wenn sie in irgendeiner Weise den Interessen der Bershire-Shareholder Schaden zufügen würden", so Buffet in einem Fortune-Interview.

Wenn alle Milliardäre so großzügig spenden würden wie Gates und Buffett, würde es sehr viel gerechter in der Welt zugehen. Allein das Vermögen der drei reichsten Familien, den Gates, Buffetts und Waltons (Wal-Markt), entspricht dem Gesamtbruttosozialprodukt der 26 ärmsten Länder der Welt. Die 200 Reichsten besitzen mehr als die 41 Prozent der Weltärmsten in einem Jahr verdienen. (kh)