Die Berufung von Paul Stodden zum neuen Fujitsu-Siemens-Chef ist auf ein geteiltes Echo gestoßen. "Eine hervorragende Entscheidung. Stodden war einer der besten Manager, die wir in der alten Siemens Nixdorf hatten. Insofern wäre er auch mein Wunschkandidat gewesen", ist Walter Rössler, der ehemaligen PC-Chef von Siemens Nixdorf in Augsburg, voll des Lobes für seinen ehemaligen Weggefährten. Stodden, der über IBM und General Electric 1987 zum Siemens-Konzern stieß und 1996 die Leitung der IT-Services bei der SNI übernahm, ist zwar in der Öffentlichkeit kaum bekannt, genießt aber im Siemens-Vorstand hohe Reputation. Dies vor allem aufgrund seiner Rettung und des anschließenden Wiederaufbaus der Siemens-Serviceabteilung, heute SBS. Exkollege Rössler: "Stodden hat aus den Männern mit der Ölkanne exzellente Hightech-Experten gemacht."
Nach ComputerPartner-Informationen sollte Stodden eigentlich zum 1. April zum Bereichsvorstand für die Siemens-Dienstleistungstochter SBS geadelt werden. Doch in Anbetracht der schwierigen Situation bei FSC hat der Siemens-Vorstand ihn in letzter Minute noch umgelinkt. Den neuen FSC-Boss beschreibt Ex-Kollege Rössler als geradlinig, hart in der Sache, aber fair, ein Macher und Gestalter, der ein Geschäft hochzieht. Ein Sanierer? Nur in dem Sinne, dass er einem maroden Bereich wieder eine Zukunft geben kann. Die Berufung Stoddens an die Spitze des Unternehmens stößt aber nicht auf ungeteilte Freude. Erstaunlicherweise ist es weniger das Fujitsu-Lager, das den Neuen mit skeptischen Augen beäugt, sondern die Siemens-Mannschaft. Der soll unsere neue Galionsfigur sein?, fragen sie. Welche Erfahrungen hat Stodden denn im Computergeschäft? Was versteht er vom Consumer-Segment?
Auch auf Seiten der FSC-Vertriebspartner stößt die Entscheidung auf Kopfschütteln. Durch die Berufung eines Siemens-Managers wird der Graben zwischen den Fujitsu- und Siemens-Mitabreitern noch breiter, befürchten sie. Und, für die Vertriebspartner noch wichtiger: Für welche Position steht Stodden im Vertrieb? Stodden ist überhaupt kein Vertriebsmensch, sagen die einen, die anderen, dass er ein klarer Direktvertriebler ist. Dass in Stoddens Brust ein Partnerherz schlägt, glaubt niemand. (sic)