Die beliebtesten Hersteller 2009

Storage-Riesen räumen ab

25.03.2009
Mit Traumnoten haben sich IBM und HP vom Rest des Storage-Feldes abgesetzt. Die Unterschiede liegen aber nicht unbedingt an der Produktqualität.
Zur Erklärung: Der bei den Resellern beliebteste Hersteller in der Kategorie Storage ist "Channel Champion 2009" (IBM). Die übrigen Hersteller, die ebenfalls eine bessere Note als die Durchschnittsnote aller Hersteller bekamen, bekommen die Auszeichnung "Preferred Vendor 2009" (HP).

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich IBM und HP um die Krone des "Channel Champion 2009" im Bereich Storage. Mit nur einer Hundertstelnote Vorsprung entschied schließlich IBM den Kampf für sich und verwies HP auf den zweiten Rang. Die beiden Bestplatzierten zogen den Durchschnitt derart nach oben, dass kein anderer Wettbewerber mehr das Kriterium für eine Preferred-Vendor-Auszeichnung "besser als der Mittelwert" erfüllen konnte (siehe Grafik). So durfte nur HP diese Auszeichnung mit nach Hause nehmen. Schade, denn in manchen Einzelkategorien konnten die Marktbegleiter den Dickschiffen durchaus das Wasser reichen oder diese sogar übertreffen.

Ein Blick auf die Einzelnoten zeigt, dass IBMs Sieg vor allem auf einer sehr ausgeglichenen Gesamt-Performance und einer überdurchschnittlich guten Partnerbetreuung beruht. So stellte IBM sowohl beim Kriterium "Kompetenz der Mitarbeiter" (Note 1,87) als auch bei der Erreichbarkeit (1,63) die Konkurrenz in den Schatten (siehe Grafik auf der nächsten Seite). Der zweite Platz von HP liegt dagegen weniger in überragenden Einzelnoten begründet als in der hohen Markenbekanntheit und Profitabilität der Produkte – Kriterien, die ebenfalls in die Gesamtbewertung einflossen. 76 Prozent der Befragten kannten den Hersteller, 26 Prozent gaben an, die rentabelsten Geschäfte mit HP zu machen – beide Male ein Spitzenplatz für die Böblinger, der sich auch in der Bestnote für das Commitment zum Fachhandel widerspiegelt.

Bei der Markenbekanntheit konnte nur noch Adaptec mit den Schwaben gleichziehen, während sich IBM bei 65 Prozent Nennung noch hinter Fujitsu Siemens Computers (66 Prozent) mit dem vierten Platz begnügen musste. Auch bei der Profitabilität platzierten sich die großen blauen Stuttgarter nicht auf den vorderen Rängen. Mit 19 Prozent der Nennungen lag Adaptec auf Platz zwei, gefolgt von FSC und Buffalo Technology mit jeweils 16 Prozent. Erst auf Platz fünf folgte IBM. Nur zwölf Prozent der Befragten gaben an, mit Big Blue die rentabelsten Geschäfte zu machen.

Trotz des hervorragenden Abschneidens in den Eingangsfragen schafften es weder Adaptec noch FSC aufs Treppchen. Adaptec mangelt es nach Ansicht der Befragten am Commitment zum Fachhandel (Note: 2,46), was sich in nur befriedigenden Gesamtnoten für Zusammenarbeit und Betreuung (jeweils 2,62) widerspiegelt. FSC konnte zwar in allen Bereichen gute Beurteilungen erzielen, insgesamt aber nirgendwo herausragende Noten erreichen, wie sie für einen Spitzenplatz notwendig gewesen wären.

NetApp lässt Federn

Genau umgekehrt stellt sich die Situation bei EMC und NetApp dar. Die Unternehmen konnten bei den Kriterien, die dem Fachhandel am wichtigsten waren (siehe Grafik), durchaus mit der Spitzengruppe mithalten. In der Kategorie Technischer Support reichte es für EMC sogar für den Spitzenplatz, NetApp punktete mit den besten und innovativsten Produkten.

Bei Markenbekanntheit und Profitabilität mussten die Unternehmen aber Federn lassen: Weniger als der Hälfte der Befragten war EMC ein Begriff, nur neun Prozent der Umfrageteilnehmer nannten diese drei Buchstaben, wenn es um den Hersteller ging, mit denen sie die rentabelsten Geschäfte machen. Noch düsterer ist die Situation bei NetApp: Kaum mehr als ein Drittel der Storage-Fachhändler kennt den Hersteller, nur fünf Prozent machen mit ihm die rentabelsten Geschäfte.

Wo Storage-Händler einkaufen

Wie in vielen anderen Kategorien zeichnet sich auch im Bereich Storage eine Dominanz der Broadliner ab. Die klare Nummer eins ist dabei Ingram Micro. 44 Prozent der Befragten beziehen Storage-Produkte hauptsächlich aus Straubing. Mit großem Abstand folgen Actebis Peacock (23 Prozent), Tech Data (22 Prozent) und Also (10 Prozent). Kaum der Rede wert sind Spezialdistributoren wie Avnet, DNS, TIM, Azlan, ELD, Magirus oder Bell Micro. Keinem von ihnen gelang es, die Fünf-Prozent-Hürde zu überspringen.

Bei den für den Handel wichtigsten Kriterien Lieferfähigkeit und Erreichbarkeit kam es bei den Broadlinern zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Lieferfähigkeit konnte Ingram mit einer Note von 1,68 für sich entscheiden, knapp vor Also und Actebis, die jeweils die Note 1,72 erhielten. Im Bereich Erreichbarkeit drehten die beiden Letztgenannten den Spieß um und gelangten gemeinsam mit der Bestnote 1,61 deutlich vor Ingram (1,91) ins Ziel. Mit Zensuren von jeweils 1,98 landete Tech Data in beiden Disziplinen abgeschlagen auf dem vierten Rang. (haf)