EMCs Partnerveranstaltungen in Barcelona und New Orleans

Storage- und Content-Management aus einer Hand: Fluch oder Segen?

31.05.2005
Auf die Software- und Hardwarepartner von EMC Documentum kommen neue Herausforderungen zu. Denn wie der Hersteller jetzt bekannt gab, sollen im Laufe des nächsten Jahres die Documentum-Partner in das EMC-Hardware-Channel-Programm "Velocity" eingebunden werden.


Von Alexander Roth

EMC hat zusammen mit der Tochter Documentum und seinen Partnern eine neue Stoßrichtung für Enterprise-Content-Management (ECM) und Information-Lifecycle-Management (ILM) vorgegeben.

Velocity für Software-Partner

Im Rahmen der neuen Strategie sollen auch im Laufe des nächsten Jahres alle Softwarepartner von Documentum komplett in das EMC-Hardware-Channel-Programm "Velocity" eingebunden werden. EMC erhofft sich von diesem Schritt, breitere und komplettere Lösungen anbieten zu können. Das Velocity-Programm unterteilt alle Partner von Distributoren, Alliance-Partnern bis zu VARs und Systemintegratoren in vier verschiedene Klassements, je nach Ein- und Umsatz.
"Wir sind gerade dabei, Velocity für unsere Softwarepartner umzubauen, die konkrete Umstellung soll aber erst 2006 stattfinden. Unsere Partner erwartet mit dem neuen Programm ein extrem schematisiertes Aufgabenfeld, das Arbeiten wird strukturierter", so Heiko Hirschler, Field Alliance Manager von EMC Documentum.

EMCs Partnerveranstaltungen in Barcelona

Vorgestellt wurde diese Strategie auf der unternehmenseigenen 12. europäischen Anwenderkonferenz "Momentum 2005", die vom 23. bis zum 25. Mai in Barcelona stattfand. Mehr als 1.200 Besucher aus über 40 Ländern nahmen an der Veranstaltung teil. Documentum-Präsident Dave DeWalt betonte dort in seiner Rede, dass man Content Management mit Storage stärker verknüpfen wolle. So werde man sich in Zukunft insbesondere den Unternehmen zuwenden, die bereits über eine EMC-Hardware-basierte Speicherinfrastruktur verfügten, deren Content-Management-System aber noch aus verschiedenen Einzelteilen bestehe.

Die vor einigen Wochen auf den Markt gebrachte "Documentum-Plattform 5.3" von EMC soll es Unternehmen aller Größen ermöglichen, jede Art von Content - wie XML/HTML-Dateien, Multimedia- und Office-Dokumente - auf Basis einer einheitlichen Architektur zu verarbeiten und in die Geschäftsprozesse zu integrieren. Dies sei nun mit einer zentralen Administration, einer uniformierten Speicherlandschaft und einer einheitlichen Schnittstelle zur Anwendungsprogrammierung (API) möglich, so EMC.

Neu ist auch der "Documentum Client für Outlook". Damit können Anwender Inhalte von Outlook heraus pflegen.
Auch eine Lösung zur Verwaltung von SAP-Umgebungen stellte EMC in Barcelona vor.
Hier nahm der Hersteller auch den 50. Partner in sein "Application Logo Programm" auf. Das Programm zertifiziert Partner, die neue Applikationen für die Documentum-Plattform entwickeln.


EMC Technology Summit in New Orleans

Parallel zu der Veranstaltung in Barcelona haben sich mehr als 3.000 EMC-Kunden und Partner aus fast 60 Ländern auf dem "EMC Technology Summit" in New Orleans über das Thema Storage informiert. Neben dem Produktportfolio stand dabei vor allem das Thema Information-Lifecycle-Management im Mittelpunkt des Interesses. Die Zahl der Besucher stieg damit um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Meinung des Redakteurs

Die engere Verknüpfung des Content-Management-Systems von Documentum mit der Speicherverwaltung von EMC bedeutet nicht nur einen möglichen (Kosten-)Vorteil für Anwender. Es besteht die Gefahr, dass der Hersteller Kunden, die bereits über eine Storage-Infrastruktur von EMC verfügen, Documentum als einzige CMS-Alternative "aufzwingt".