DataCore SANsymphony-V R8

Storage-Virtualisierung leicht(er) gemacht

15.02.2011
Hochverfügbare, verteilte Speichernetze (SAN) mit heterogenen Storage-Systemen aufbauen - das konnten bisher nur Spezialisten. Mit SANsymphony-V R8 sollen auch Netzwerk-Administratoren dazu in der Lage sein, verspricht zumindest Hersteller DataCore.
Foto: DataCore

Hochverfügbare, verteilte Speichernetze (SAN) mit heterogenen Storage-Systemen aufbauen - das konnten bisher nur Spezialisten. Mit SANsymphony-V R8 sollen auch Netzwerk-Administratoren dazu in der Lage sein, verspricht zumindest Hersteller DataCore.

Möglich macht dies eine einfache Benutzeroberfläche, die laut Swen Baumann, Technical Director beim DataCore-Partner Antauris, ein "Quantensprung in der Bedienbarkeit von Storage-Umgebungen" darstellt.

Foto: DataCore

Die Verwaltungssoftware, die auf einem separaten Windows-PC laufen kann, erkennt automatisch vorhanden Speicherressourcen und führt assistentengestützt durch deren Konfiguration. Für das Management im laufenden Betrieb sorgen vorgefertigte automatisierte Aufgaben, die zum Beispiel nach Zeitplan ablaufen oder bei bestimmten Ereignissen wie einer SAN-Statusänderung angestoßen werden.

Für jedes Objekt im SAN zeigt das System Leistungsdaten an, die sich über einen Performance-Monitor visualisieren lassen. Konfigurationsänderungen, Systemwarnungen und Systemfehler werden in einem Log-File gespeichert.

Das Management der virtuellen Disks ist ebenfalls einfacher geworden. Die Trennung zwischen dynamischen und statischen Pools fällt genau so weg wie die Unterscheidung von Standard- und Multipath-Volumes. Der Administrator muss nur noch festlegen, ob eine virtuelle Disk gespiegelt werden soll oder nicht. Stellt er einem Host eine virtuelle Disk zur Verfügung, generiert das System automatisch Pfade zwischen diesem und den DataCore-Servern.

Speicherpools- oder Poolgruppen lassen sich im laufenden Betrieb bewegen, vergrößern, spiegeln oder migrieren. Dazu muss der Administrator eine so genannte Pass-Through-Disk einrichten, die nicht Teil eines Speicherpools sein darf.

Mehr Leistung ohne neue Hardware

Die einfachere Speicherverwaltung ist nicht das einzige Argument für die Lösung. SANsymphony-V erhöht außerdem laut Hersteller die Leistungsfähigkeit eines SAN erheblich. Die Software läuft auf einem physischen oder virtuellen x86-64-Server und nutzt dessen RAM als Cache, was die Wartezeiten bei der Datenkommunikation zu und von den Speichergeräten reduziert. Bei der Einbindung von Speichersystemen ist DataCore nicht wählerisch. Praktisch jedes Storage-Produkt lässt sich verwenden - von direkt angebundenen Festplatten oder SSDs bis zu Highend-Lösungen von EMC, HDS oder IBM.

Eine synchrone Spiegelung zwischen Systemen verschiedener Hersteller ist ebenso möglich wie eine unterbrechungsfreie Migration oder ein Fail-over. DataCore verspricht außerdem, dass sich durch Virtualisierung und Thin Provisioning der Nutzungsgrad der vorhandenen Speicher von typischerweise 30 Prozent auf bis zu 90 Prozent erhöhen lässt.

Ein neues Replikationsprotokoll, das Mehrfach-Streams und eine Kompression unterstützt, soll außerdem die Replikation zwischen Standorten gegenüber FTP oder SMB um den Faktor 5 bis 20 beschleunigen können.

Die Funktion zur kontinuierlichen Datensicherung (Continuous Data Protection, CDP) ist nun integriert und muss nicht mehr separat auf einem Server installiert werden. Sie kann je nach Konfiguration und Lizenzierung eine virtuelle Disk in Minutenschritten auf einen beliebigen Zeitpunkt der vergangenen 48 Stunden zurücksetzen. Snapshots erhalten nun automatisch eine Standardbezeichnung, die sich aus dem Namen der Quelle und einem Zeitstempel zusammensetzt. Der Administrator muss nur noch angeben, ob er ein vollständiges oder ein differentielles Image generieren will.

Die besten Kunden für Speichervirtualisierung

Laut Antauris-Manager Baumann eignet sich SANsymphony vor allem für folgende Kundengruppen:

- Unternehmen, die eine Erweiterung oder Erneuerung ihrer Storage-Systeme planen und sich nicht an einen Hardware-Hersteller binden wollen

- Kunden, die bei einem Servervirtualisierungsprojekt nicht massiv in neue Storage-Hardware investieren wollen oder können

- Nutzer, die mit den vorhandenen Storage-Ressourcen höhere Anforderungen erfüllen wollen oder müssen, und

- Anwender, die heterogene Storage-Umgebungen zusammenführen wollen.

Was die Unternehmensgröße angeht, positioniert Antauris die DataCore-Lösung vor allem im mittleren bis oberen Mittelstand. SANsymphony eigne sich aber auch für Großkunden und selbst kleine Unternehmen könnten laut Baumann vom Einsatz profitieren. "Sie können Ihnen einen Funktionsumfang bieten, den sich solche Unternehmen bisher nicht leisten konnten."

Preise und Verfügbarkeit

SANsymphony-V R8 ist ab sofort bei den Distributoren ADN, Avnet, Arrow, Azlan und Magirus erhältlich. Preise liegen bei 400 bis 800 Dollar pro TB. Es gibt fünf Lizenzmodelle, die jeweils eine synchrone Spiegelung mit zwei Knoten erlauben und sich nach Kapazität (3, 9, 64, 128 TB) staffeln. Als durchschnittliche Projektgrößen gibt der Hersteller 25.000 bis 30.000 Dollar an. Im Zuge der Produkteinführung wird die bisherige Mittelstandslösung SANmelody eingestellt. Kunden mit einem Service-Vertrag können auf SANsymphony-V upgraden. (haf)