STRATEGIE

03.07.1997
"Windows CE ist eine ernstzunehmende Bedrohung. Die Produkte sind uns näher als diejenigen anderer Wettbewerber wie HP, Sharp, oder Casio", gesteht Colly Myers, Technik-Chef bei Psion. Klein beigeben wollen die Engländer trotzdem nicht. In einem aktuellen "White Paper" legt Psion dar, was es alles Microsoft & Co. voraus zu haben glaubt. Tatsächlich spricht einiges gegen Windows CE. Die HPCs aus der Microsoft-Familie sind von vornherein als Ergänzung zu einem Desktop PC gedacht, und nicht als eigenständiges Produkt. Augenfälligster Beleg dafür: Drucken und Faxen ist mit Windows-HPCs nicht möglich. Auch die sonstigen Funktionen von WinCE machen Psion nicht bange: "WinCE ist nicht Windows. Die Parallelen zwischen HPCs und PCs sollten nicht überbewertet werden. Der Funktionsumfang von Pocket Word und Pocket Excel ist stark eingeschränkt - schon allein deshalb, weil auf dem ohnehin kleinen Display ständig Menüs und die Taskleiste präsent sind und nicht versteckt werden können. Es gibt keine Zoomfunktion für Textdarstellungen, Dateiverschlüsselung und Anhänge an E-Mails sind auch nicht möglich", wettert Myers.Auch mit der vielgepriesenen Windows-Connectivity sei es nicht weit her: "Formate wie fett und kursiv gehen beim Austausch mit dem Desktop verloren", erklärt der Manager. Daß das alles bei Psion viel besser gelöst sei, liege an dem eigenen Betriebssystem EPOC, von dem noch in diesem Jahr die 32-Bit-Variante auf den Markt kommen soll. "Palmtops sind nicht nur Software. Deshalb haben wir ein ganzheitliches Konzept: Hardware und Software sind eins. Das Betriebssystem und die Anwendungen sind für den Zweck maßgeschneidert und mußten nicht vom Desktop auf Handheld-Größe geschrumpft werden. Es gibt keine Sanduhr, wenn man zwischen Anwendungen wechselt, und auch die Batterielebensdauer ist mit 60 Stunden fast dreimal so hoch wie bei WinCE", so Myers. Damit nicht genug: WinCE basiert auf Win32 API und unterstützt nicht C++ und Visual Basic. "Ein Schritt zurück in die 80er! Wir dagegen bieten als Entwicklungsumgebungen C SDK, die integrierte OPL-Sprache und das Visual-Basic-kompatible OVAL an", tönt der Psion-Techniker.

"Windows CE ist eine ernstzunehmende Bedrohung. Die Produkte sind uns näher als diejenigen anderer Wettbewerber wie HP, Sharp, oder Casio", gesteht Colly Myers, Technik-Chef bei Psion. Klein beigeben wollen die Engländer trotzdem nicht. In einem aktuellen "White Paper" legt Psion dar, was es alles Microsoft & Co. voraus zu haben glaubt. Tatsächlich spricht einiges gegen Windows CE. Die HPCs aus der Microsoft-Familie sind von vornherein als Ergänzung zu einem Desktop PC gedacht, und nicht als eigenständiges Produkt. Augenfälligster Beleg dafür: Drucken und Faxen ist mit Windows-HPCs nicht möglich. Auch die sonstigen Funktionen von WinCE machen Psion nicht bange: "WinCE ist nicht Windows. Die Parallelen zwischen HPCs und PCs sollten nicht überbewertet werden. Der Funktionsumfang von Pocket Word und Pocket Excel ist stark eingeschränkt - schon allein deshalb, weil auf dem ohnehin kleinen Display ständig Menüs und die Taskleiste präsent sind und nicht versteckt werden können. Es gibt keine Zoomfunktion für Textdarstellungen, Dateiverschlüsselung und Anhänge an E-Mails sind auch nicht möglich", wettert Myers.Auch mit der vielgepriesenen Windows-Connectivity sei es nicht weit her: "Formate wie fett und kursiv gehen beim Austausch mit dem Desktop verloren", erklärt der Manager. Daß das alles bei Psion viel besser gelöst sei, liege an dem eigenen Betriebssystem EPOC, von dem noch in diesem Jahr die 32-Bit-Variante auf den Markt kommen soll. "Palmtops sind nicht nur Software. Deshalb haben wir ein ganzheitliches Konzept: Hardware und Software sind eins. Das Betriebssystem und die Anwendungen sind für den Zweck maßgeschneidert und mußten nicht vom Desktop auf Handheld-Größe geschrumpft werden. Es gibt keine Sanduhr, wenn man zwischen Anwendungen wechselt, und auch die Batterielebensdauer ist mit 60 Stunden fast dreimal so hoch wie bei WinCE", so Myers. Damit nicht genug: WinCE basiert auf Win32 API und unterstützt nicht C++ und Visual Basic. "Ein Schritt zurück in die 80er! Wir dagegen bieten als Entwicklungsumgebungen C SDK, die integrierte OPL-Sprache und das Visual-Basic-kompatible OVAL an", tönt der Psion-Techniker.

Auch Entwicklungschef Charles Davies gibt sich gelassen. Seiner Ansicht nach hat Microsoft mit WinCE sein bisheriges Erfolgsrezept verraten, nämlich die enge Bindung an die Intel-Architektur. Je nach HPC-Hersteller kommen unterschiedliche Prozessoren zum Einsatz. Die einwandfreie Kompatibilität ist nicht gewährleistet. "WinCE gleicht mehr Unix als Windows 95", erklärt Davies. Ohnehin gebe es in Zeiten von TCP/IP und Java keine wirtschaftliche Notwendigkeit mehr für eine Standardisierung der Betriebssysteme. Glaubt man Psion, dann könnte sich das Windows-Look & Feel einmal als zu enges Korsett für die HPC-Hersteller erweisen. Deshalb lautet Davies' Fazit: "Windows CE wird einen signifikanten Marktanteil erreichen, doch ihr Auftritt wird eher wie ein Klimawechsel sein, und nicht wie ein Hurrikan." (ld)