Studie: Selbstständige erleben Stress eher positiv

20.11.2006
Stress kann krank machen oder auch anregend wirken. Am häufigsten erleben Selbstständige in Westdeutschland den positiven Stress.

Bei dem Wort "Stress" denkt man im Allgemeinen an Situationen voller Hektik und an das Gefühl, überfordert zu sein. Lange Zeit galt der Herzinfarkt als eine Krankheit, von der stressgeplagte Manager aus der Karriererebahn gerissen wurden. Aber Stress kann auch positiv sein, kann auch aus der Langeweile der Routine herausreißen und anregend wirken. Die meisten Menschen kennen neben dem überfordernden und Kraft zermürbenden auch diese andere Art von Stress, die hellwach macht und belebend wirkt.

72 Prozent bestätigen das in einer aktuellen Allensbacher Umfrage. 70 Prozent der Westdeutschen haben solchen positiven Stress auch selbst schon häufig oder zumindest hin und wieder erlebt. In Ostdeutschland ist diese belebende Art von Stresserfahrung offenbar seltener. Aber auch hier gibt es 59 Prozent, die die Erfahrung schon gemacht haben.

Positiven Stress hat etwa jeder Dritte (32 Prozent) bislang am ehesten im Beruf erlebt. Fast ebenso viele erleben das intensive Gefühl der Hochspannung aber eher im Freizeitbereich. Dass Stress bei der Arbeit positiv erlebt werden kann, dass man aus der Bewältigung von Stresssituationen auch Kraft gewinnen kann, betonen heute in erster Linie nicht die Manager, sondern Befragte, die als Selbstständige oder Freiberufler tätig sind. In diesem Berufskreis ist Stress in vielen Fällen ja auch ein unmittelbares Zeichen für eine gute Auftragslage.

Je schlichter dagegen die Arbeit und die berufliche Verantwortungssituation sind, umso seltener gibt es die Erfahrung, dass Stress auch Spaß machen kann. Angelernte Arbeiter erleben nur zu 16 Prozent positiven Stress im Beruf. Für 36 Prozent von ihnen ist dieses Phänomen allenfalls aus dem Bereich der Freizeit bekannt. (mf)