Suchmaschine für Texte, Bilder, Videos und Audio-Dateien

10.05.2002
Oft liegt Wissen in den Unternehmen brach, weil die Informationen von den Mitarbeitern schlicht und ergreifend nicht gefunden werden. Einfache Suchmaschinen helfen da auch nicht weiter. An natürlicher Sprache orientierte Werkzeuge versprechen nun bessere Ergebnisse.

Suchmaschinen liefern oft Hunderttausende von Ergebnissen, nur das, was man wirklich gesucht hatte ist nicht dabei. Ursachen für das Nichtauffinden von Informationen gibt es viele: Entweder hat man die zu Grunde liegende Datenbasis nicht sorgfältig genug indexiert, oder die Software ist nicht in der Lage, dem gesuchten Begriff ein Synonym zuzuordnen, mit dessen Hilfe das gewünschte Dokument spielend leicht gefunden werden könnte.

Dabei existieren bereits Suchmaschinen, die genau dieses leisten, so etwa "Retrieval Ware" von Convera. Mittlerweile bei der Version 7.0 angelangt, verfügt diese Software neben der klassischen Suchfunktion "Wort für Wort" auch über semantische Fähigkeiten. Damit findet sie zum Beispiel den Geschäftsführer einer bestimmten Firma, auch wenn er dort nur unter dem Titel "General Manager" agiert.

Mehrsprachige Suchemöglich

Eine cross-linguale Suche ist ebenfalls möglich. Das heißt, man gibt den Suchbegriff in Deutsch ein, und das System findet auch die relevanten Dokumente in Englisch oder Französisch. Außer den drei genannten Sprachen "versteht" Retrieval Ware auch noch Spanisch, Italienisch und Niederländisch.

Über die integrierte "fuzzy"-Logik vermag Retrieval Ware außerdem fehlerhaft eingegebene Suchbegriffe quasi automatisch zu korrigieren und den Suchvorgang zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Es gibt ferner mehrere Schreibweisen von kyrillischen oder arabischen Eigennamen, auch diese Mehrdeutigkeit verspricht Convera zu berücksichtigen.

Von derselben Benutzeroberfläche aus können übrigens nicht nur Texte durchsucht werden, sondern auch Bilder, Videos und Audio-Dateien. Voraussetzung hierfür ist natürlich die vorhergehende Indexierung dieser Multimedia-Datentypen mittels Retrieval Ware.

Converas Suchmaschine unterstützt über 200 unterschiedliche Dokumentenformate und besitzt Schnittstellen zu allen gängigen Dokumenten-Management-Systemen wie Filenet oder Documentum. Selbstverständlich vermag die Software mit den marktbeherrschenden Groupware-Suiten Microsoft Exchange und Lotus Notes zu kommunizieren und durchsucht nicht nur den Inhalt der E-Mails sondern auch der angehängten Dokumente. Zugriff auf die SQL-Datenbanken von Microsoft, Sybase und Oracle ist ebenfalls gewährleistet.

Als Server-Plattformen kommen für Retrieval Ware 7.0 Windows NT/2000, Sun Solaris, HP-UX, Compaq Tru64, IBM AIX und Linux infrage; auf Client-Seite kann es Windows NT/95/98/2000 sein oder ein gängiger Web-Browser beziehungsweise ein Java-fähiges Terminal. Eine 5-User-Lizenz ist bereits für 20.000 Euro zu haben.

Hin zum indirekten Vertrieb

Mit einer eigenen Niederlassung ist Convera in Deutschland erst seit anderthalb Jahren vertreten. Nachdem es der Company nun gelungen ist, einige namhafte Kunden auch hier zu Lande zu gewinnen (Pro Sieben, Deutsche Post), geht sie nun daran, einen indirekten Vertriebskanal aufzubauen. "Wir suchen Systemintegratoren und VARs, die bei ihren Kunden unsere Produkte publik machen und nach erfolgreichem Verkaufsabschluss auch implementieren", äußert sich Converas hiesiger Country Manager Wolfgang P. Ruth.

Einige Partner hat die Software-Company hier zu Lande schon für sich gewinnen können. Zu den ersten Kunden gehörten etwa Gedas und Siemens Business Services, die beide nun als Wiederverkäufer von Retrieval Ware agieren. Erste Kontakte hat Convera ferner zu T-Systems geknüpft.

www.convera.com

ComputerPartner-Meinung:

In vielen Unternehmen liegen Informationen oft in unstrukturierter Form vor. Damit nicht nur die Experten sondern auch Marketing- oder Vertriebsleute an diese Dokumente herankommen, müssen sie diese Dateien zuerst einmal finden. Voraussetzung hierfür ist eine genaue Indexierung der vorliegenden Daten und eine Suchmaschine, die auch mit der flapsigen Sprache der "Laien" zurechtkommt. Entsprechende Lösungen gibt der Markt schon her, nun liegt es aber an VARs und Systemintegratoren, diese Software ihren Kunden schmackhaft zu machen und sie nach erfolgreicher Implementierung der Suchmaschine von deren Vorzügen zu überzeugen. (rw)