Sun: Trotz Gewinn werden 1.000 Mitarbeiter entlassen

29.07.2005
Positive Geschäftszahlen für das 4. Quartal hindern Sun Microsystems nicht daran, rund 1.000 Mitarbeitern zu kündigen

Auch positive Geschäftszahlen für das 4. Quartal hindern Sun Microsystems nicht daran, rund 1.000 Mitarbeitern zu kündigen. Das werde den Konzern etwa 100 Millionen Dollar kosten, erklärte Suns Finanzchef Steve McGowan. Welche Abteilungen wo im Reich des Sonnenkönigs betroffen sind, sagte McGowan nicht. Doch Donatus Schmid, Marketingdirektor bei Sun Deutschland seit 1. Juli, schloss bereits, einen Stellenabbau in Deutschland aus.

Entlassungen sind bei Sun seit April 2004 an der Tagesordnung. Damals hatte der Konzern 3.300 Mitarbeitern blaue Briefe geschickt. Im Oktober 2004 erhöhte Sun die Entlassungen auf 3.500, rund zehn Prozent seiner Belegschaft.

Das Ergebnis des vierten Quartals des abgeschlossenen Geschäftsjahres (Ende: 30. Juni 2005) lesen sich so: Drei Milliarden Dollar Umsatz, was einen Rückgang von 4,3 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres bedeutet, und 121 Millionen Dollar Gewinn. Im Vorjahreszeitraum lag dieser bei 783 Millionen Dollar. Allerdings hatte Sun im vierten Quartal des Vorjahres von Microsoft 1,6 Miiliarden Dollar erhalten.

Als Jahr "stabilisierter Umsätze und Gewinne" bewertete Konzernchef Scott McNealy das abgelaufene Geschäftsjahr. Für dieses bilanzierte sein Konzern einen leichten Umsatzrückgang um ein Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar und einen bescheidenen Gewinn von elf Millionen Dollar. Im Vorjahr hatte Sun 388 Millionen Dollar Verlust gemacht.

McNealy erwartet vom laufenden Geschäftsjahr anhaltendes Wachstum und Gewinne. Unter anderem sollen die Zukäufe Storage Technology und SeeBeyond den Umsatz deutlich über 13 Milliarden Dollar klettern lassen.

Zu den Deutschland-Geschäften sagte Donatus Schmidt, sie seien "solide". Er erklärte gegenüber der "Computerwoche", Sun habe einstelliges Wachstum bei Auftragseingang und Umsatz erzielt. Vor allem Einstiegsserver mit Opteron-Prozessoren (bis zu vier Prozessoren) , hätten im Jahresvergleich um über 250 Prozent nach Stückzahlen zugelegt - allerdings auf geringer Basis.

"Generell habe es in Deutschland das stärkste Wachstum bei Volume- und Workgroup-Servern mit vier bis acht CPUs gegeben, hier seien die Stückzahlen um 30 und die Erlöse um 25 Prozent gestiegen, sagte Schmidt der Computerwoche.

Sun setze auch große Hoffnungen in die ab nächstem Jahr angebotenen, neuen Sparc-Maschinen mit Multithreading-Prozessoren. (wl)