Der Dortmunder Anbieter von IP-Telefonanlagen, Swyx AG, denkt über eine Beendigung des zweistufigen Vertriebs nach. Gegenüber ComputerPartner äußerte sich Vorstandsmitglied Ralf Ebbinghaus enttäuscht über das ausbleibende Engagement der Distributoren in Deutschland für das Produkt. So seien einige Distis nicht einmal bereit, Mitarbeiter auf das Produkt zu schulen.
In anderen Ländern, vor allem Großbritannien, würden die Distributoren unvergleichlich mehr Einsatz und Ideenreichtum an den Tag legen, um das Thema Voice over IP (VoIP) nach vorne zu bringen. Recht gut entwickelt sich nach Angaben von Ebbinghaus die Zusammenarbeit mit den Systemhäusern, die die Dortmunder direkt betreuen. Dies wäre auch ein denkbares Modell für die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel, den die Dortmunder natürlich nicht verlieren wollen.
Einen Schritt nach vorn hat Swyx mit der ab Oktober erhältlichen Version 4.0 der IP-Telefonanlage "Swyx-Ware" gemacht. Die wesentliche Verbesserung besteht darin, dass es nun möglich ist, Unternehmen mit mehreren Standorten via IP-Link zu koppeln. Der Vorteil für die Anwender liegt vor allem in den erheblichen Kosteneinsparungen im Telefonverkehr: zum einen durch den Wegfall der Festnetzgebühren bei unternehmensinternenen Telefongesprächen (etwa zwischen Zentrale und Filiale) und zum anderen dadurch, dass jedes externe Telefonat erst durch die interne Leitung geschickt wird und sich erst dann in das öffentliche Telefonnetz einklinkt, wenn die Verbindung möglichst nah am Zielort ist ("Least Cost Routing"). Der Preis für die Lösung inklusive Software, Gateway und Endgerät: ab 300 Euro.
Die Dortmunder freuen sich nicht nur über ihre neue Swyx-Ware-Version, sondern auch darüber, dass das Unternehmen in das Finale um den Preis "Entrepreneur des Jahres 2002" vorgestoßen ist. Swyx nimmt an dem Wettbewerb in der Kategorie "Startup" teil. Weitere Kategorien sind "Industrie", "Handel", "Dienstleistung" und "Informationstechnologie". Die fünf Preisträger werden im Rahmen einer festlichen Veranstaltung am 23. Oktober in der Alten Oper in Frankfurt geehrt.
www.swyx.de
ComputerPartner-Meinung:
Klar, wenn sich die Geschäftsbeziehung zwischen dem Hersteller und dem Distributor darin erschöpft, dass sich der Distributor nur dann in Erscheinung tritt, wenn er Gelder für Kataloge und(Haus-) Messen einsammelt, lässt die Begeisterung beim Hersteller schnell nach. Das kann ihm niemand verdenken. (sic)