Synaxon: süß-saure Bilanz

31.03.2006
Am 30. März veröffentlichte die Synaxon AG ihre Bilanz für 2005. Wie schon die vorläufigen Zahlen Ende Februar 2006 aufzeigten, sank der Gewinn trotz steigender Umsätze.

Am 30. März veröffentlichte die Synaxon AG ihre Bilanz für 2005. Wie schon die vorläufigen Zahlen Ende Februar 2006 aufzeigten, sank der Gewinn trotz steigender Umsätze.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnten die Bielefelder den Umsatz von 17,2 Millionen Euro in 2004 auf 21 Millionen Euro erhöhen. Der Jahresüberschuss sank jedoch von 2,7 Millionen Euro auf 188.000 Euro.

Ein besonders markanter Kostenpunkt waren dabei die insgesamt 105 Franchisenehmer (88 stationäre und 17 mobile Partner). Deren Umsatzerlöse sanken im Vergleich zu 2004 von 5,43 Millionen Euro auf 4,17 Millionen (flächenbereinigt minus 2,5 Prozent).Unterm Strich stand sogar ein Minus von 380.000 Euro (Vorjahr: plus 1,765 Millionen Euro).

Das lag in erster Linie an den unerwarteten Mehrkosten von rund 600.000 Euro, die die Rechtsstreitigkeiten mit den 19 abtrünnigen Franchisenehmern (fristlose Kündigung am 1. April 2005) verschlangen.

Diese Gruppe wird wohl noch weiterhin zu den oben genannten Franchisenehmern gezählt, sie zahlte seit Anfang April aber weder Mitgliedergebühren noch trug sie zum Umsatz bei. Aktuell wird über einen Vergleich verhandelt, deren Höhe aber noch nicht abzusehen ist. Deshalb musste die Synaxon die Einzelwerte berichtigen. Sie erhöhten sich insgesamt von 260.000 Euro im Vorjahr auf 630.000 Euro. Darin enthalten sind allein 220.000 Euro Einzelwertberichtungen auf Forderungen gegenüber den 19 klagenden Franchisenehmern.

Auch die Anlaufkosten des Company-Stores Digital Inc. in Wien waren deutlich höher als erwartet, so dass trotz eines Umsatzanstiegs von 540.000 Euro auf 2,77 Millionen Euro ein Verlust von 946.000 Euro erwirtschaftet wurde. Hinzu kamen laut Konzernlagebericht ein "aggressives Pricing" im Weihnachtsgeschäft und eine erhöhte Risikovorsorge der Gesellschaft, die zu hohen Wertberichtigungen auf den Lagerbestand führte.

Auf der anderen Seite gaben die Kooperationen Microtrend, iTeam und Akcent den Bielefeldern Auftrieb. Nicht nur deren Mitgliederzahlen stiegen, sie erhöhten auch den Umsatz von 7,94 Millionen Euro auf 12,13 Millionen Euro. Die Erlöse kletterten auf 3,05 Millionen Euro (Vorjahr: 2,64 Millionen Euro).

Gleichzeitig entstanden durch den Erwerb der 75-Prozent-Beteiligung an Akcent sowie durch die notwendige Aufstockung des Personals von 94 auf 143 Mitarbeiter aber auch wieder Mehrkosten, die das Jahresergebnis schmälerten. Zusätzlich musste der Beteiligungsbuchwert einer Immobilie der Talos & Helpup GbR in Neubrandenburg, an der die Synaxon AG mittelbar zu 50 Prozent beteiligt ist, außerplanmäßig um 250.000 Euro abgeschrieben werden.

Der Vorstand ist überzeugt, dass die aufgetretenen Belastungen einmaliger Natur waren, dass Digital Inc. in 2006 keinen operativen Verlust einfahren wird, und dass die Gesellschaft in diesem und im nächsten Jahr wieder ein steigendes Geschäftsergebnis erwirtschaften wird. Er schlägt trotz der Planverfehlung eine Dividende von 40 Cent je Aktie für das abgelaufene Jahr vor. Die Entscheidung darüber fällt auf der Hauptversammlung am 23. Juni in Bielefeld. (go)