T-Mobile/Ericsson: Handygespräche in Hi-Fi-Qualität

24.10.2006
T-Mobile und Ericsson wollen die Sprachqualität von Handys verbessern. Mit dem AMR-Wideband genannten Verfahren sollen Gespräche über das Mobilfunknetz eine bessere Qualität besitzen als Festnetztelefonate.

T-Mobile und der Netzwerkausrüster Ericsson wollen die Sprachqualität im Mobilfunknetz über das Niveau von Festnetztelefonaten heben. Damit sollen insbesondere in geräuschintensiven Umgebungen Gespräche besser verständlich werden. Aber auch an leisen Orten soll die verbesserte Sprachqualität von Vorteil sein - selbst Flüstern kann am anderen Ende der Leitung verstanden werden.

Netzbetreiber und Netzwerkausrüster wollen die Verbesserung durch Einführung eines neuen Codecs erreichen, den sie auf der SYSTEMS vorgestellt haben. Zuvor fand bereits ein Feldversuch in Köln und Hamburg statt, bei dem die große Mehrheit der Teilnehmer äußerst zufrieden mit der verbesserten Sprachqualität war.

Das Sprachcodierungsverfahren AMR-WB (Wideband) verdoppelt die Frequenzbreite, in der Sprache aufgenommen und digitalisiert verschickt wird und ist daher qualitativ weitaus besser als das derzeit verwendete Verfahren AMR-NB (Narrowband). Statt wie bisher das Frequenzspektrum im Bereich von 300 bis 3400 Hz abzutasten, erlaubt der neue Standard die Übertragung des Spektrums von 100 bis 7000 Hz. Damit sich die Sprachqualität jedoch merklich erhöht, müssen sowohl Handys als auch die Mobilfunknetze mit der neuen Technik ausgestattet sein. Unterstützt das Netz den neuen Codec nicht, fällt die Sprachqualität auf das bisherige Niveau zurück.

Spätestens im Jahr 2008 wollen die beiden Unternehmen die neue Technik einführen. Ericsson plant, Chipsätze für Handyentwickler, die den Codec unterstützen, schon ab 2007 herauszubringen, T-Mobile wird die Netz-Infrastruktur ab 2008 anpassen. Die Aufrüstung ist für die Netzbetreiber relativ günstig: Neue Hardware muss nicht entwickelt oder eingebaut werden, AMR-WB lässt sich lediglich über Software-Upgrades nachrüsten. T-Mobile sieht gute Chancen, dass sich auch andere Netzbetreiber für AMR-WB entscheiden.

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