Taiwan: OEM-Pornos belasten DVD+/-R-Angebot

10.06.2005
DVD+/-R-Rohlinge werden immer knapper. Ein Grund dafür ist der, dass kleinere OEM-Hersteller aus Taiwan sich zunehmend aufs Porno-Business für den Export verlegen.

DVD+/-R-Rohlinge werden immer knapper. Ein Grund dafür ist der, dass kleinere OEM-Hersteller aus Taiwan sich zunehmend aufs Porno-Business für den Export verlegen.

In Filmkopien sehen immer mehr kleine bis mittelgroße taiwanesische OEM-Hersteller den Ausweg aus sinkenden Margen bei der Produktion von CD- und DVD-Rohlingen. Am lukrativsten sind dabei wohl Scheiben mit pornografischem Inhalt, in Taiwan offiziell verboten.

Schätzungen zufolge wandern in diesem Jahr Sex-DVDs und -VCDs (Video-CDs) im Gesamtwert von umgerechnet 78 bis 105 Millionen Euro allein nach Hongkong und China, wo sie als qualitativ hochwertiger gelten als dort produzierten Schmuddelscheiben.

Auch ohne die illegale Produktion von Pornos kommt die die Industrie kaum der Nachfrage nach DVD-Rohlingen nach. Die großen Hersteller müssen schon längst einen Teil ihrer Produktion an kleinere OEM-Partner auslagern. Doch viele von denen können CD-R-Rohlinge und langsamere DVD+R/-R-Scheiben fertigen, entsprechend niedrig sind ihre Margen. Die Bruttomarge für Pornoaufnahmen auf Scheiben liegen mit 20 Prozent um ein Vielfaches höher als die für einfache Rohlinge, heißt es aus Branchenkreisen in Taiwan.

Da sich viele kleinere Hersteller auf Pornokopien verlegen, soll die ohnehin bestehende Knappheit an DVD-Rohlingen im dritten Quartal 2005 noch zunehmen. Großen Herstellern wie CMC Magnetics und Ritek kann das nur recht sein, können sie ihre Scheiben doch nicht zuletzt wegen ihrer Markenbekanntheit teurer anbieten. Kein Mangel herrscht übrigens bei CD-R-Medien. Im Gegenteil, da besteht tendenziell sogar ein Überangebot, wenn da nicht die sich derzeit häufenden Stromausfälle an den Küstenregionen Chinas wären, wo die meisten der Scheiben produziert werden. (kh)